Norweger Krüger gewann nach frühem Sturz Langlauf-Skiathlon

Simen Hegstad Krüger hat am Sonntag mit dem Gewinn des olympischen Langlauf-Skiathlons für eine Überraschung gesorgt. Mit nur einem Weltcupsieg in seiner Erfolgsliste, ließ der Ex-U23-Weltmeister in Pyeongchang alle Favoriten hinter sich und führte 8,0 Sekunden vor Martin Johnsrud Sundby und 9,9 vor Hans Christer Holund einen norwegischen Triplesieg an. Max Hauke landete an der 27. Stelle.

„Das ist ein unbeschreibliches Gefühl“, freute sich Krüger nach seinem Coup. „Es war der denkbar schlechteste Beginn mit dem Sturz nach 100 Metern und einem gebrochenem Stock. Da dachte ich schon, das Rennen ist vorbei, denn das Tempo vorne war hoch“, sagte der zwischenzeitlich 38 Sekunden zurückliegende 15-km-Gewinner von Toblach vom vergangenen Dezember. Im einzigen Skiathlon vor Olympia war er Anfang Dezember in Lillehammer Vierter.

Bald nach dem Wechsel auf die Skating-Ski nach Halbdistanz bei 15 km hätten sich seine Beine plötzlich wieder großartig angefühlt. „Ich musste einfach ruhig bleiben. Ich wusste, dass der Skating-Teil meine Stärke ist“, betonte der 24-jährige Krüger. Er attackierte auf der letzten Runde und war im Finish überrascht. „Ich habe es nicht glauben können, als ich mich umdrehte und niemanden gesehen habe. Ich habe mir gedacht, ‚was ist jetzt los‘. Ich musste nur noch weiterschieben bis ins Ziel.

Seine Landsleute sowie Sotschi-Olympiasieger Dario Cologna vermochten der Attacke nichts entgegenzusetzen. Der Schweizer Mitfavorit landete an der sechsten Stelle (+25,1). Weltcup-Spitzenreiter Johannes Hörsflot Kläbo wurde Zehnter (43,4) und ging als einziger Norweger leer aus. Einen Dreifachsieg hatten die Norsker zuletzt 1992 in Albertville über 30 km gelandet.

Der Steirer Hauke erreichte die angepeilte Platzierung in den Top 30. Der 25-Jährige musste bei extrem schwierigen Bedingungen mit Kälte und Wind, von Krämpfen geplagt, an seine Grenzen gehen. „Es war ein Kampf mit den anderen und vor allem mit mir selbst“, sagte Hauke. Das Tempo sei von Anfang an „brutal“ gewesen und die Verhältnisse hätten den Bewerb enorm schwierig gemacht.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Rennen so hart war“, erklärte der aktuell beste Distanzläufer des ÖSV. „Ich bin froh, dass ich noch den Top-30-Platz ins Ziel gerettet habe.“ Der Rückstand des Management-Studenten, der bei Halbdistanz mit 48 Sekunden noch gering war, wuchs auf den letzten vier Kilometern stark an und betrug im Ziel 2:24,6 Minuten.