Olympia: Snowboarder Millauer verpasst Slopestyle-Finale knapp

(APA) – Die Enttäuschung im Gesicht von Snowboarder Clemens Millauer nach dem Blick auf die Anzeigentafel war groß. Mit 77,45 Punkten hatte er als Siebenter seiner Gruppe gerade einmal um 0,91 Zähler den Aufstieg ins Finale des olympischen Slopestyle-Bewerbs in Bokwang verpasst. Er stand seine beiden Runs, jedoch spielte der drehende Wind nicht ganz mit.

Dass die Anlage im Phoenix Snow Park windanfällig ist, hatte Millauer schon im Training Kopfzerbrechen bereitet. „Das Glück war nicht ganz auf meiner Seite. Im ersten Run hatte ich sehr starken Gegenwind, da hat es nicht mehr zugelassen, ein 14er wäre sich unmöglich ausgegangen. Trotz dass ich alles perfekt gelandet bin, bin ich beim letzten Sprung leicht zu kurz geworden. Es ist wirklich wahnsinnig langsam. Mit dem Gegenwind.“

Er habe dann für den zweiten Run die Taktik umgestellt. „Ich musste irgendwo noch ein paar Punkte rausholen. Wir haben entschieden, dass ich den 14er am zweiten statt am dritten Kicker mache, hatte dann aber einen leichten Schlankerer in der Landung drinnen, keine Hände im Schnee, aber das Board kurz quer gestellt. Ich glaube, das war der eine Punkt, der mir das Finale gekostet hat.“

Er sei zufrieden und es sei super, beide Runs gelandet zu haben, aber die gute Vorstellung sei kein Trost dafür, in der Medaillenentscheidung nicht dabei zu sein. „Das ist schon ein bisschen ärgerlich. Im ersten Heat hätte es mit meinen Punkten gereicht. Ich hoffe, dass das Glück im Big Air auf meiner Seite ist.“ Die Teilnehmer waren in zwei Felder gesplittet. Am Vormittag (Ortszeit) waren die Bedingungen noch um einiges wechselhafter, am Nachmittag mit Millauer aber ebenfalls noch windig.

„Ich hoffe, dass die Anna morgen nicht das Problem hat, das wir heute hatten“, sagte der 23-jährige Millauer, der keinen Frust mit ins Appartement mit Teamkollegin und Freundin Anna Gasser mitnehmen wollte, die am Sonntag ihre Qualifikation absolviert. „Die negative Stimmung will ich auf keinen Fall übertragen. Vielleicht krieg ich ja ein bisschen Mitleid.“ Er wird am Sonntag als Daumendrücker an der Anlage sein.

Bester in der Qualifikation war der Kanadier Max Parrot mit 87,36 Punkten, überraschend nicht im Finale mit dabei ist Chris Corning. „Es ist eben Slopestyle, das geht so leicht, dass man einen kleinen Fehler hat.“ Für ihn sind der Kanadier Mark McMorris, der ein extrem schnelles Board habe und mit schwierigen Verhältnissen gut umgehen könne, sowie der Norweger Marcus Kleveland, der momentan technisch der Beste sei, die Favoriten. „Und Max Parrot, wenn er oben einen 16er macht, was ich mir derweil noch nicht ganz vorstellen kann, aber ich trau es ihm zu.“

Beitragsbild: GEPA