Austria mit Personalsorgen gegen Villarreal unter Zugzwang

Für die Wiener Austria gehen die Wochen der Schlagerspiele am Donnerstag mit dem Heimspiel in der Fußball-Conference-League gegen Villarreal (der UEFA Super Donnerstag ab 18:00 Uhr LIVE auf Sky Sport Austria 1!) weiter.

Wollen die „Veilchen“ ihre Chancen auf einen Verbleib im Wettbewerb intakt halten, muss gepunktet werden. „Bei passendem Spielverlauf und Spielglück und wenn wir die Chancen nützen, ist was möglich. Dann besteht noch immer die Chance auf Platz zwei“, gab sich Austria-Trainer Manfred Schmid optimistisch.

Getanktes Selbstvertrauen nach Derbysieg

Mut und Selbstvertrauen hat man sich beim 2:1-Derbysieg am Sonntag gegen Rapid geholt. Beides wird nötig sein, denn wie hoch die Trauben gegen die Spanier hängen, hat die 0:5-Pleite vorige Woche in Valencia gezeigt. „Dass wir was ändern müssen, ist klar. So wie in Valencia wird es nicht funktionieren“, meinte Schmid und monierte, dass der Gegner zu viel Platz gehabt habe. „Wir müssen nach hinten einfach besser stehen und wir dürfen sie auch nicht so anlaufen. Wenn sie dann mit Tempo auf dich zukommen, sind sie schwer zu verteidigen. Dann sind sie kein gelbes U-Boot, sondern ein Düsenjet.“

Austria mit Personalsorgen

Den Austria-Trainer plagen vor der 4. Runde der ECL-Gruppe C weiter Personalsorgen. So sind Kapitän Lukas Mühl (Leiste) und Rechtsverteidiger Marvin Martins (Knie) für das Match in der Generali Arena, für das bis Mittwochmittag 11.000 Tickets vergriffen waren, fraglich. Beide fehlten im Abschlusstraining. „Maximal 50 Prozent, dass sie es schaffen“, bezifferte Schmid deren Einsatzchancen.

Dafür trainierten Linksverteidiger Matan Baltaxa und Flügelspieler Ibrahima Dramé mit. Vor allem der Israeli Baltaxa, der bei den Young Violets am Freitag Spielpraxis sammelte, hat nach seiner Knöchelblessur noch Aufholbedarf. „Er ist am Weg der Besserung. Aber körperlich kann er noch nicht so weit sein“, so Schmid. Die linke Seite bleibt also eine Baustelle. In Valencia war Dario Kreiker mit dem quirligen Samuel Chukwueze überfordert.

Sollte die Austria verlieren und Lech Posen bei Hapoel Be’er Sheva gewinnen, bräuchte die Schmid-Elf in den verbleibenden zwei Runden schon ein Wunder, um noch Gruppen-Zweiter zu werden. Dann hätten die Polen bereits sechs Zähler Vorsprung, der direkte Vergleich in Posen endete mit einer 1:4-Niederlage. Villarreal hingegen kann am Donnerstag bereits den Gruppensieg fixieren und damit den Aufstieg ins Achtelfinale. Dieses Szenario tritt bei einem Sieg der Elf von Coach Unai Emery und einem gleichzeitigen Punkteverlust Posens in Israel in Kraft.

Iberer zeigen in Saison zwei Gesichter

Die Iberer zeigten in dieser Saison bisher zwei Gesichter: In der spanischen LaLiga blieb die Emery-Truppe in den letzten vier Runden sieglos und befindet sich nach acht Spieltagen nur im Mittelfeld. In der Europacup-Saison ist die Mannschaft, die in Conference-League-Spielen bisher mit deutlich veränderter Startelf antrat, aber unangetastet. In fünf Spielen inklusive Qualifikation gab es ebenso viele Siege für die Besatzung des „Gelben U-Bootes“.

Ein Thema für die Partie in Wien ist der ehemalige spanische Nationalspieler Alberto Moreno. Der Linksverteidiger könnte nach siebenmonatiger Verletzungspause (Kreuzbandriss) Spielpraxis erhalten. Er wolle spielen und sei schon vergangene Woche beim Aufwärmen gegen die Austria „nervös geworden“. „Es wird ein ganz anderes Spiel werden als jenes, das wir daheim gegen die Austria gesehen haben. Sie werden pressen, aber wir sind in der Lage zu gewinnen“, war sich Moreno sicher.

Im Europacup warten die Austrianer seit fast fünf Jahren auf einen vollen Erfolg. Der letzte Sieg gelang am 2. November 2017 auswärts gegen HNK Rijeka (4:1) in der Europa League. Seither sind die Wiener in elf internationalen Pflichtspielen ohne Sieg geblieben, haben achtmal verloren und dreimal remisiert. Torhüter Christian Früchtl will das schlechte Dutzend jedenfalls verhindern. „Ich glaube, dass es ein anderes Spiel wird wie in Valencia. Ich hoffe, dass wir mit den Fans im Rücken mehr Torchancen haben werden und die dann auch nutzen.“

(APA)/Bild: Imago