Blau-Weiß Linz nicht ligatauglich? Scheiblehner: „Experten sollten genauer hinschauen“

In der 203. Folge unseres Podcasts DAB | Der Audiobeweis war Blau-Weiß Linz Coach Gerald Scheiblehner zu Gast. Der 46-Jährige äußerte sich u.a über die schwierigen ersten Spiele mit dem Aufsteiger:

…über die Ligatauglichkeit des FC Blau Weiß Linz: „Wir haben von Beginn weg unseren Spielern vertraut. Es braucht einfach seine Zeit. Im Vorjahr, als wir als Titelfavorit in der zweiten Liga gestartet sind, hatten wir nach zehn Spieltagen zehn Punkte Rückstand. Auch da war die Stimmung von außen negativ und wir haben diese Rückschläge gemeinsam gut aufgearbeitet. Wenn man so viele Tore bekommt und sich die Gegentore ansieht, waren viele Dinge dabei, die nicht ligatauglich waren. Mich hat die eine oder andere Wortmeldung gestört, denn als Experte sollte man genauer hinschauen und nach so kurzer Zeit einer Mannschaft die Bundesligatauglichkeit abzusprechen, habe ich übertrieben gefunden.“

…über die schwierige Anfangsphase des FC Blau Weiß Linz: „Es ist für mich eine riesengroße Herausforderung, eine solche Phase zu überstehen und zu zeigen, dass man mit einem Aufsteiger mit wenig Budget, großer Erwartungshaltung und einem miesen Start es mit einem kleinen Team trotzdem schafft. Ich schaue mir auch Spiele von Austria Klagenfurt an, von routinierten Trainern wie Peter Pacult. Ich habe auch immer wieder Kontakt zu Peter Stöger. Von denen kann man etwas lernen. Man muss nicht alles übernehmen, aber wenn man zuhört, kann man etwas lernen. Das hat auch geholfen.“

…über die Herausforderungen nach dem Aufstieg: „Da der Aufstieg erst in letzter Sekunde fixiert wurde, konnten wir uns nicht vorbereiten. Dann war der Wechsel des Sportdirektors. Wir haben auch vier, fünf Tage richtig gefeiert. Dann hat man zweieinhalb Wochen Zeit, um Gespräche zu führen und wir haben gemerkt, dass wir nicht die Einzigen sind, die an Spielern dran sind. Viele Spieler haben sich für andere Vereine entschieden. Es ist nicht viel übrig geblieben für uns. Wir sind nach den Abgängen von Seidl und Mayulu mit einem schlechteren Kader gestartet, als wir aufgehört haben. Wir haben zwei, drei spannende Spieler wieder dazu geholt, aber denen muss man Zeit geben. Der Unterschied ist, in der zweiten Liga kann man ihnen mehr Zeit geben als in der Bundesliga. Conor Noß hat schon gezeigt, dass er Potential hat, aber auch ein Tobias Koch zeigt, dass er ein Leistungsträger sein kann.“

Bild: GEPA