Gericht setzt Punktabzug für Juve vorerst aus

Das oberste Sportgericht Italiens hat den Abzug von 15 Punkten gegen Fußball-Rekordmeister Juventus Turin vorerst ausgesetzt. Der Fall müsse neu bewertet werden, urteilten die Richter beim Nationalen Olympischen Komitee CONI. Damit springt Juve in der Serie A zumindest vorübergehend wieder auf Rang drei hinter der SSC Neapel und Lazio Rom und darf sich Hoffnungen auf eine Rückkehr in die Champions League machen.

Allerdings müssen die Turiner nun die neue Entscheidung des Berufungsgerichts des italienischen Fußball-Verbandes FIGC abwarten, der die ursprüngliche Strafe verhängt hatte. Die Alte Dame Juventus war Ende Januar mit dem Punktabzug bestraft worden. Der Klub soll Transfers zur künstlichen Aufbesserung seiner Bilanz genutzt haben.

Laut mehreren italienischen Medien ebnet die Entscheidung von Donnerstag den Weg für eine mögliche Reduzierung der Punkte, die Juve abgezogen werden. Ohne Abzug läge der Traditionsverein mit 59 Zählern hinter Neapel (75) und Lazio (61) auf Königsklassen-Kurs – mit Abzug dagegen nur auf Rang sieben.

Juve hatte zuvor eine vollständige Aufhebung der Sanktion gefordert. Dazu kam es aber nicht: Die langjährigen Sperren des ehemaligen Klubpräsidenten Andrea Agnelli, des ehemaligen Geschäftsführers Maurizio Arrivabene und der Sportdirektoren Federico Cherubini und Fabio Paratici wurden aufrecht erhalten.

Juventus drohen derzeit auch Probleme seitens der UEFA. Die Europäische Fußball-Union prüft ebenfalls die Finanzen der Italiener. Der Verdacht lautet, dass der Verein in der Corona-Pandemie seine Profis zum Teil schwarz bezahlt und dadurch weitere Millionen Euro nicht ordnungsgemäß verbucht habe.

Die Fans hatten zuletzt empört auf die Strafe reagiert. Vor dem ersten Heimspiel nach Verhängung der Sanktion ertönten heftige Pfiffe gegen die Hymne der Serie A. Auch Transparente mit Kritik an dem inzwischen zurückgetretenen Klubpräsidenten Andrea Agnelli wurden ausgerollt. Agnelli hatte im Januar nach 13 Jahren die Klubführung aufgegeben.

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(SID) / Bild: Imago