Nürnberg wird zum DTM-Mekka – Preining: „Wahnsinnig eng“

In der DTM wird am Wochenende auf dem Norisring wieder gefahren. An der Spitze der Gesamtwertung liegt nach vier Rennen der Oberösterreicher Thomas Preining, der im Vorjahr in Nürnberg seinen Premierensieg gefeiert hatte. Wenn es den Red Bull Ring nicht gäbe, wäre der Norisring „das coolste DTM-Rennen“, sagte Preining. „Es geht immer wahnsinnig eng zu.“ Auch DTM-Vizechampion Lucas Auer, der nach seinem Daytona-Unfall noch seine Topform sucht, schwärmt von der Strecke.

Nürnberg wird für zwei Tage zum Mekka des Motorsports in Deutschland, wo ja noch längere Zeit kein Formel-1-Grand-Prix stattfinden wird. Die ganze Stadt fiebere mit, erklärte Porsche-Werksfahrer Preining. Das Gelände wird aus öffentlichen Straßen zwischen Zeppelinfeld und Dutzendteich in eine 2,3 Kilometer lange Rennstrecke und einen geschlossenen Veranstaltungsort umgebaut.

„Ein ganz spezieller Event. Neben meinem Heimrennen in Spielberg sicher das Highlight“, meinte Auer. „Man sagt immer, es sind ja nur vier Kurven. Aber trotzdem ist es so verdammt schwer. Nicht nur, weil es ein Straßenkurs ist, sondern vor allem, weil sich der Grip von Tag zu Tag, eigentlich von Stunde zu Stunde so brutal verändert, dass du als Fahrer beim Setup immer mit der Strecke gehen musst.“

Der Mercedes-Pilot, der sich im Jänner beim Training für das 24-Stunden-Rennen in Daytona Wirbelbrüche zugezogen hatte, muss sich nach Operation und Rekonvaleszenz langsam an seine alte Stärke herantasten. Ein zehnter Platz in Oschersleben, Rang sechs in Zandvoort sind bis jetzt seine einzigen Punkteeinträge in der DTM-Saison. Bei den 24 Stunden von Spa landete er am vergangenen Wochenende auf dem neunten Platz.

Preining dagegen stand als Zweiter (Zandvoort) und Dritter (Oschersleben) bereits zweimal auf dem Podest. Bei seinem neuen Team Manthey EMA, das durch die grell lackierten Autos auch optisch auffällt, klappte es von Saisonbeginn an. Seine Chancen auf dem Norisring seien „aktuell noch sehr schwer einzuschätzen. Aber wir sollten wieder konkurrenzfähig sein“, sagte Preining, der aktuell vier Punkte Vorsprung auf die Ex-aequo-Zweitplatzierten Franck Perera und Ricardo Feller hat.

Ein anderer Herausforderer des 24-Jährigen ist Tim Heinemann, der in Oschersleben zweimal auf dem zweiten Platz gelandet war. Der Deutsche war lange Zeit nur als E-Sportler im Sim-Racing aktiv, weil ihm die notwendige finanzielle Unterstützung für den Motorsport fehlte. „Ich hoffe, sein Weg ermutigt viele Motorsportfans, dass man so auch Aussichten hat, in ein Cockpit zu kommen“, betonte Preining. „Momentan ist es noch die Ausnahme.“

(APA)

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