Slavia Prag für Madsen gegen LASK „nicht klarer Favorit“

Früher Mitspieler, jetzt Gegner: Für Mads Emil Madsen kommt es am Donnerstag (ab 18 Uhr live auf Sky Sport Austria – streame das Spiel mit dem Sky X Traumpass) im Achtelfinal-Hinspiel der Europa-Conference-League zwischen Slavia Prag und dem LASK zu einem „speziellen“ Spiel.

Der 24-Jährige hatte vergangenen Sommer nach einem Jahr im Linzer-Dress bei Tschechiens Meister angeheuert. Er kennt also beide Teams gut, kann die Ausgangslage bestens einschätzen. „Ich würde nicht sagen, dass es einen klaren Favoriten gibt“, sagte Madsen.

Ex-LASK-Akteur rechnet mit „zwei engen, ausgeglichenen“ Spielen

Während die Slowaken die Saison in der Qualifikation zur Champions League begonnen hatten und nach dem folgenden Out in jener der Europa League in der Conference League reüssieren konnten, waren die Linzer die ganze Saison im dritthöchsten Europacup-Wettbewerb vertreten. Der Vergleich der Markwerte auf www.transfermarkt.at sieht Slavia mit 72,20 Millionen Euro gegenüber 24,48 Mio. im Vorteil. „Vielleicht sind wir auf dem Papier Favorit, aber es ist ein K.o.-Duell. Es werden zwei enge, ausgeglichene Spiele, da kann alles passieren“, verlautete der Mittelfeldspieler im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur. Auch deshalb wäre er mit einem Sieg mit einem Tor Unterschied schon „sehr glücklich“ und „zufrieden“.

Sein Team eilt von Sieg zu Sieg, jener im Derby gegen Sparta Prag vor 19.370 Fans am Sonntag ohne Madsen war der sechste in einem Pflichtspiel in Folge. „Nach ein bisschen einem Fehlstart ins neue Jahr haben wir unsere Art zu spielen gefunden. Jeder arbeitet sehr hart für den anderen, das ist der Grund, warum wir gewinnen“, meinte Madsen. Ganz anders die Situation beim LASK, der 2022 nur eines von fünf Pflichtspielen gewann und die Generalprobe mit einem 0:1 beim WAC verpatzte. Zudem wurde die Meistergruppe als Liga-Achter verpasst.

„Dass sie den Cut verpasst haben, ist für mich natürlich überraschend gekommen. Aber sie haben den Trainer gewechselt, einige Sachen geändert, deshalb kann ich es ein bisschen verstehen“, so Madsen. Statt einem 3-4-3-System früherer Zeiten ist jetzt ein 4-2-3-1 oder 4-3-3 angesagt. „Ich denke trotzdem, dass viel ähnlich dem sein wird, wie ich noch beim LASK gespielt habe“, vermutete der dänische Ex-U21-Teamspieler.

Die Tschechen selbst setzen auf eine 4-2-3-1-Formation. „Es sind zwei Mannschaften, die versuchen sehr direkt zu spielen. Bei Slavia haben wir etwas mehr Kombinationen und halten den Ball ein bisschen länger, während beim LASK sehr direkt gespielt und versuchst wird sehr schnell umzuschalten“, analysierte Madsen. Er lieferte seinem Trainer Jindrich Trpisovsky die eine oder andere Information über den Gegner. Der Kontakt zum Ex-Club ist nicht ganz abgerissen, deshalb wurde zuletzt die eine oder andere Nachricht an Ex-Kollegen verschickt.

Madsen zählt nicht zur Stammformation des Serienmeisters

Ob Madsen am Donnerstag zum Zug kommt, wird sich erst weisen. „Ich denke nicht, dass mich der Trainer einsetzt, nur weil ich beim LASK gespielt habe. Ich muss mir einen Einsatz verdienen, versuche im Training mein Bestes zu geben“, sagte Madsen. Gegen einen Ex-Club zu spielen, wäre eine Premiere. „Es ist eine tolle Sache. Ich freue mich darauf und hoffe, dass ich zeigen kann, dass ich ein guter Spieler bin.“

Den Durchbruch hat Madsen beim Tabellenführer der Fortuna Liga, für den er bis 2025 unterschrieben hat, bisher noch nicht wirklich geschafft. Im Ligaspiel vor dem Derby – einem 5:1 bei Hradec Kralove – spielte er bei seinem zweiten Startelfeinsatz zum ersten Mal über 90 Minuten. Insgesamt hat sich die Situation was Spielminuten betrifft seit November verbessert. „Es gibt harte Konkurrenz auf meiner Position“, erklärte Madsen. Die Entscheidung zu Slavia zu wechseln, hat er nicht bereut. „Der Spielstil hier kommt mir mehr entgegen.“

Die Ziele sind größere als in Linz. „Ich weiß nicht ob es Pflicht ist Meister zu werden, aber es ist unser erklärtes Ziel. Etwas anderes wäre nicht befriedigend für uns“, gab Madsen Einblick. In den letzten drei Jahren stand Slavia immer ganz oben. Das ist auch nach 24 Runden der Fall – punktgleich vor Viktoria Pilsen und zehn Zähler vor Sparta.

(APA) / Bild: Imago