Suche beendet: IOC nennt favorisierte Gastgeber für nächste drei Winterspiele

Die IOC-Spitze schlägt Frankreich als Gastgeber für die Winterspiele 2030 vor. Die folgende Ausgabe des olympischen Winter-Spektakels soll 2034 in den USA stattfinden, für 2038 bekommt die Schweiz ein Vorzugsrecht, wie die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees am Mittwoch in Paris empfahl. Diese beiden Länder wurden jedenfalls zu intensiveren Gesprächen eingeladen, die finale Entscheidung wird erst im Juli 2024 gefällt.

Frankreich hält im kommenden Jahr die Sommerspiele ab und hat zuletzt 1992 in Albertville Winterspiele ausgetragen. Salt Lake City hat 2002 die Winterspiele veranstaltet. Die Schweiz und Schweden hatten sich ebenso für die Austragung der Spiele 2030 interessiert.

Sorgenfall Winterspiele: Doppelvergabe als zukunftsweisende IOC-Entscheidung

Mit den Bewerbern beginnt nun entsprechend dem neuen Auswahlverfahren des IOC mit bevorzugten Ausrichtern der sogenannte gezielte Dialog. In dieser Phase wird nur mit diesen Kandidaten verhandelt, das Olympia-Konzept soll zur endgültigen Reife gebracht werden. Im kommenden Jahr erteilt dann die Generalversammlung des IOC den finalen Zuschlag für die Winterspiele 2030 und 2034. Bereits im Oktober hatte die IOC-Session eine Doppel-Vergabe beschlossen.

„Wir werden detailliertere Gespräche mit den interessierten Partnern starten „, sagte ÖOC-Präsident Karl Stoss, der als Vorsitzender der „Future Host Commission“ fungiert. „Die Städte müssen nun ihre Hausaufgaben machen. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, die Arbeit noch nicht finalisiert. Aber wir haben noch sechs weitere Monate, um eine Entscheidung zu treffen“, so Stoss.

Eigentlich sollte bei der Sitzung des Ringe-Zirkels im Oktober in Mumbai bereits über den Gastgeber für 2030 entschieden werden. Doch potenzielle Favoriten hatten ihre Bemühungen eingestellt und das IOC damit in die Bredouille gebracht. Das japanische Sapporo verzichtete wegen der Turbulenzen um den Korruptionsskandal rund um die Sommerspiele in Tokio auf seine Bewerbung. Vancouver erhielt keine Garantien für öffentliche Finanzmittel. Salt Lake City wollte für 2030 nur ungern ins Rennen gehen, weil 2028 in Los Angeles schon Sommerspiele in den USA stattfinden.

Schwedens Bewerbung geht vorerst leer aus

Zuletzt hatte das IOC daher andere Interessenten ermuntert, einen Anlauf für 2030 zu wagen. Das Schweizer Sportparlament hatte erst in der Vorwoche eine Bewerbung abgesegnet. Auch in Frankreich und Schweden hatten die Olympia-Projekte in den vergangenen Wochen entscheidende Hürden auf dem Weg zu einer Bewerbung genommen. Frankreich schickt einen Verbund der früheren Winter-Gastgeber Chamonix (1924), Grenoble (1968) und Albertville (1992) sowie Nizza ins Rennen.

IOC ändert Wettbewerbe bei Alpinen und Nordischen

Frankreichs Präsident Emanuel Macron zeigte sich auf X (vormals Twitter) schon erfreut. „Im letzten Schritt der Dialoge hat das IOC die französischen Alpen ausgewählt, um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2030 zu veranstalten. Innovative, nachhaltige und integrative Spiele, die Frankreich und seine Berge zum Strahlen bringen. Was für ein Stolz!“

Die nächsten Winterspiele sind für 2026 an Mailand und Cortina d’Ampezzo in Italien vergeben. Langfristig allerdings ist das Winter-Spektakel für das IOC wegen des Klimawandels ein Problemfeld. Nur zehn Schauplätze sind nach Berechnungen von Forschern von 2040 an überhaupt noch schnee- und eissicher genug für die Ausrichtung von Winterspielen.

(APA).

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