Fettner-Silber schenkt Selbstvertrauen: Kraft und Co. greifen auf Großschanze an

Die Skispringer gehen in ihre zweite Olympia-Hälfte. In den beiden Großschanzen-Bewerben sind für Österreichs Männer-Team die Chancen auf einen Medaillenzuwachs durchaus gegeben, den Auftakt macht am Samstag (12.00 Uhr MEZ) die Einzelkonkurrenz. ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl blieb mit dem Normalschanzen-Zweiten Manuel Fettner sowie Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Huber bei seinem Team vom kleinen Bakken, wobei dieses Quartett mit harter Gegenwehr zu rechnen hat.

Besonders die Norweger um Marius Lindvik und die Slowenen haben an den zwei Trainingstagen einen starken Eindruck gemacht. Österreichs Nachbarland hat mit Mixed-Gold sowie Gold und Bronze bei den Frauen durch Ursa Bogataj und Nika Kriznar bisher abgeräumt und präsentiert sich weiter stark. Timi Zajc, Lovro Kos und Peter Prevc platzierten sich in den Übungseinheiten durchgehend im Vorderfeld, werden daher auch am Montag im Teambewerb Goldanwärter sein.

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„Es ist ein bisschen mit der Großschanze in Planica zu vergleichen“, wusste Huber schon nach dem ersten Kennenlernen mit dem großen olympischen Bakken. „Vielleicht ist das ein kleiner Heimvorteil für die Slowenen.“ Einschüchtern lassen sich der Salzburger und seine Kollegen davon aber nicht, besonders Fettner. Der Tiroler strotz vor Selbstvertrauen und Selbstsicherheit, absolvierte gar nur zwei von sechs Trainingssprüngen. Am Donnerstag gönnte er sich einen Pause-Tag.

Erfolg gibt eben Zuversicht und den Glauben an die Stärke, wie derselbe Zug des Normalschanzen-Olympiasiegers Ryoyu Kobayashi beweist. Der japanische Vierschanzentournee-Sieger schickt sich an, ein gar nicht so seltenes Double aus beiden Einzel-Titeln bei Winterspielen zu verwirklichen. 2002 in Salt Lake City und 2010 in Vancouver hatte das der noch immer aktive Schweizer Simon Ammann geschafft, 2014 in Sotschi der nun weiter chancenreiche Pole Kamil Stoch.

Kraft freut sich auf „lässige Schanze“

Neben Fettner dürfen die österreichischen Fans aber vor allem auch auf Kraft setzen. Der Salzburger hat mit WM-Gold in Oberstdorf den bisher letzten großen Titel auf einem großen Bakken eingeheimst und kam auf der „Snow Ruyi“-Anlage in Zhangjiakou immer besser zurecht. „Eine richtig lässige Schanze“, signalisierte der Salzburger, dass er sich wohl fühlt. Die Knochen-Arbeit im Jänner an seinen Problemchen wie der Symmetrie nach dem Absprung trägt nun Früchte.

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Denn schon seine Kleinschanzen-Leistung sei „sehr cool gewesen“, so Kraft, auch wenn der Mixed-Bewerb mit den Disqualifikationen und Rang fünf schwierig und emotional gewesen sei. Kraft: „Ich habe das schnell und gut analysiert.“ An Fettners Silber würden er, Hörl und Huber sich aufziehen: „Das tut unserem ganzen Team gut, wenn wir wieder einmal eine Einzelmedaille haben. Er (Fettner, Anm.) strahlt jetzt vor Selbstvertrauen. An dem können wir sicher festhalten.“

Er sei aber schon im ersten Bewerb dieser Spiele nah dran an Fettner und im Mixed der beste männliche Springer hinter Kobayashi gewesen. „Das zeigt, dass ich das kann. Das Wichtigste ist Konstanz, mit der bekommt man mehr und mehr Selbstvertrauen“, erklärte Kraft auf Nachfrage der APA – Austria Presse Agentur. Huber scheint noch etwas weiter weg, aber auch er zieht sich an Fettner hoch: „Er ist ein bisschen das Zugpferd. Das motiviert, wir wollen es ihm nachmachen.“

(APA).

Beitragsbild: GEPA.