Goggia gewinnt Abfahrt in Val d’Isere

Sofia Goggia ist in der Abfahrt derzeit nicht zu schlagen. Die 29-jährige Italienerin gewann am Samstag auch das dritte Saisonrennen in dieser Disziplin. Sie setzte sich in Val d’Isere bei ihrem 15. Weltcuperfolg vor der US-Amerikanerin Breezy Johnson (+0,27) und der Salzburgerin Mirjam Puchner (+0,91) durch, die damit ihren insgesamt dritten Podestrang in dieser Saison einfuhr. Vierte wurde Ramona Siebenhofer (+1,33).

Goggia gewann damit seit 19. Dezember 2020 in Val d’Isere jede Abfahrt, bei der sie am Start war, also die siebente in Folge. Verpasst hatte sie verletzungsbedingt im Weltcup die beiden Februar-Abfahrten in Val di Fassa, die die Schweizerin Lara-Gut Behrami gewann, sowie jene bei der WM, die an deren Landsfrau Corinne Suter ging. Gut-Behrami ist in Val d’Isere wegen einer Corona-Infektion nicht am Start.

Bis zur dritten Zwischenzeit lag Puchner noch in Führung, im Ziel jubelte sie über das Ergebnis. „Wenn mit Startnummer 19 der Dreier aufleuchtet, kann man schon zufrieden sei. Das ist ein Topergebnis“, sagte Puchner, die in diesem Winter in Lake Louise bereits Dritte in einer Abfahrt und im Super-G war. „Es ist vielleicht nicht ganz so fein runtergelaufen, es hat mich ein paarmal gerupft, ein paarmal war ich brutal weit weg von der Linie. Aber das ist, wenn man im Rennen ans Limit geht, dass Fehler auch passieren. Aber Dritte mit Fehler nehme ich gerne.“

Der Blick auf ihre Form beruhige sie. „Ich bin relativ entspannt, auch am Start. Die Nervösität hält sich in Grenzen. Am Ski fühle ich mich sicher und weiß, was zu tun ist.“ Auf dem aggressiven Schnee habe die Abstimmung gut gepasst. Der neue Servicemann haue sich richtig rein, da könne sie nur Danke sagen. Zu Goggia meinte sie, dass diese wieder gezeigt habe, wo es langgehe. „Sie ist das Maß aller Dinge. Jetzt sind es schon nicht mehr eineinhalb Sekunden wie in Lake Louise. Wenn ich mich jedes Mal eine halbe Sekunde steiger, dann werde ich sie vielleicht auch einmal biegen“, meinte sie lachend.

Siebenhofer durfte ebenfalls zufrieden sein, auch wenn es wieder einmal ein vierter Platz wurde, der siebente ihrer Karriere, und der Ärger vorerst überwog. „Es war keine optimale Fahrt, ich bin ein bisschen zu viel auf der Linie gepickt, es wäre besser gegangen. Mit der Platzierung bin ich eh zufrieden, aber irgendwann möchte man halt eine Stufe raufsteigen. Cool für die Miri, dass sie wieder oben ist.“ Für sie heiße es weiter geduldig arbeiten, denn der Abstand sei immer noch gewaltig. Goggia habe „ihn wieder gnadenlos runtergedruckt“.

Auf Rängen von zwölf bis zwanzig folgten mit Ariane Rädler (12./+1,81), Elisabeth Reisinger (13./+1,84), Nadine Fest (15./+1,93), Cornelia Hütter (16./+1,96), Sabrina Maier (17./+1,98), Christine Scheyer (19./+2,10) und Stephanie Venier (20./+2,19) sieben Österreicherinnen. „Sehr gut, Top 15 war mein Ziel. Im Training habe ich mir etwas schwergetan. In der Abfahrt ist extrem wichtig, dass du überall den Speed mitnimmst“, meinte Rädler.

Hütter war im Ziel ein bisschen ratlos. „Sofia ist brutal am Limit gefahren, dreimal fast in die Garage gefahren. Aber wenn du so in einer Überform bist, handelst du das, sonst liegst draußen. Für uns heißt es analysieren und das nächste Mal besser machen“, meinte die Steirerin.

Vanessa Nussbaumer verpasste als 31. die Punkteränge. Für Tamara Tippler läuft es in dieser Saison in der Abfahrt nach wie vor nicht ganz rund, sie kam zu Sturz, blieb aber unverletzt. Es war der zweite Ausfall hintereinander nach dem Super-G in St. Moritz. „Das gehört dazu zum Rennfahren, aber ist schon bitter. Es hat mir die Ski zusammengeschlagen und dann war das Netz eh schon da.“

Im Gesamtweltcup übernahm Goggia die Führung, sie hat zehn Punkte Vorsprung auf die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin, die am Sonntag den Super-G bestreiten wird.

(APA) / Bild: GEPA