Hosiner: „Würde mich über ein Angebot aus Köln freuen“

Zu Gast bei „Talk und Tore“ am Sonntag, 23. März 2014 waren Austria-Stürmer , Ex-Teamchef  und Sky-Experte . Zudem wurden Interviews von Salzburg-Spieler  und Sportdirektor  zugespielt. Hier einige Aussagen des von Gerfried Pröll moderierten Live-Talks.

Philipp Hosiner:

…gratuliert Salzburg zur vorzeitigen Meisterschaft: „Wir hoffen natürlich, dass die Salzburger das eine oder andere Bier mehr trinken werden. Aber in erster Linie konzentrieren wir uns auf unsere Leistung und hoffen, dass wir ihnen ein Bein stellen können. Sie haben eine überragende Saison gespielt und wir sind alle Sportsmänner genug, dass wir am Mittwoch gratulieren werden.“

…über die Probleme unter Nenad Bjelica: „Jeder Spieler wollte sich beweisen und das hat auch im Training immer gut geklappt. Im Spiel haben wir das nicht umsetzen können, wie sich das der Trainer vorgestellt hat. Daran sind wir im Endeffekt gescheitert, dass wir in der Champions-League immer gute Leistungen geboten haben. Nur was wir dann in der Liga geboten haben, war ein anderes Paar Schuhe.“

…über den Spielstil von Herbert Gager: „Er ist Fan vom Kurzpassspiel, von einem schnellen, direkten Spiel mit ein, zwei Kontakten, vom Pressing, ähnlich wie das die Salzburger machen. Im Training klappt das schon ganz gut und unser Ziel muss es sein, das konstant über neunzig Minuten zeigen zu können.“

…über fehlende Tore: „Ich war auch vergangenes Jahr ein Spieler, der zu neunzig Prozent von den Mitspielern abhängig war. Immer wenn ein Gorgen, Jun oder Grünwald gut drauf war, habe ich meine Tore gemacht. Das war auch unter Bjelica so. Nur war dann die schwere Verletzung von Grünwald, Gorgon ist mehrere Monate ausgefallen. Das habe nicht nur ich gespürt, das hat die ganze Mannschaft gespürt. Das ist dann auch schwierig, sich auf neue Spieler rasch einzustellen.“

…über das Transfertheater mit Hoffenheim: „Ich würde lügen, wenn ich sage, das ist spurlos an mir vorbei gegangen. Natürlich ist es schwierig für mich gewesen. Der erste Kontakt zu Hoffenheim war im Mai und das hat sich dann über Monate hingezogen. Ich konnte auch im Urlaub nicht abschalten, weil man jeden Tag damit rechnen muss, dass etwas Neues passiert. Natürlich ist es auch so, dass dann alle Augen auf einen gerichtet sind, im Training, im Spiel. Jeder interpretiert bei einer vergebenen Chance, dass der absichtlich daneben schießt, nicht mehr richtig motiviert ist. Da sinkt dann das Selbstvertrauen.“

…über ein mögliches Angebot seines Ex-Trainers Peter Stöger: „Es wäre schön und eine Ehre, für Köln in der Bundesliga zu spielen. Sollte ein Angebot kommen, würde ich mich natürlich freuen.“

Josef Hickersberger:

…über die rasche Meisterschaftsentscheidung in Österreich: „Weil Red Bull Salzburg in dieser Saison konkurrenzlos war. Sie haben eine sensationelle Saison gespielt. Das hängt aber auch damit zusammen, dass die Wiener Austria bei weitem nicht die Stärke gehabt hat wie im Vorjahr. Sie haben die Doppelbelastung nicht verkraftet und einen Trainerwechsel gehabt.“

…sieht bei Red Bull Salzburg noch Entwicklungspotential: „Wenn man einen Ansatz zur Verbesserung der Mannschaft suchen könnt, dann läge es an Pan B. Den gibt es noch nicht. Wenn dieses Pressing nicht funktioniert oder wenn es darum geht, gegen zehn Mann mehr auf Ballbesitz zu spielen oder einen Tempowechsel vorzunehmen. Das fehlt mir noch.“

…über seine persönliche Zukunft als Trainer: „Im Moment ist die Situation etwas unklar. Ich habe einen Prozess, den der bahrainische Fußballverband gegen mich angestrengt hat, verloren. Jetzt müsste ich 125.000 Dollar überweisen. Sollte ich ein lukratives Angebot bekommen, dann macht man das mit einem Monatsgehalt oder so, wenn es keines gibt, dann kann man als armer Pensionist solche Summen nicht leicht bezahlen.“

Andreas Herzog:

…über Meister-Trainer Roger Schmidt: „Die Frage wird sein, wie die nächste Saison aussehen wird, ob der Trainer bleibt. Ich denke, dass er jetzt auch international Objekt der Begierde ist, mit dem Spielstil, den er der Mannschaft verpasst hat. Jeder Verein wünscht sich einen Trainer, der jeden einzelnen Spieler besser macht.“

…über Terence Boyd und das Rapid-Spiel: „Fakt ist, dass das Spiel, wie Rapid in der Offensive spielt, ihm überhaupt nicht entgegen kommt. Gestern war keine einzige Flanke bis zur 85. Minute. Er ist ein Strafraumstürmer, der sich mit seiner Wucht und Präsent in die Flanken hineinschlägt. Wenn keine kommt, dann kann er seine Stärken nicht zeigen.“

Kevin Kampl (Spieler Red Bull Salzburg):

…über den Charakter der Mannschaft und die gewonnene Meisterschaft: „Ich bin überglücklich, es ist mein erster Meistertitel. Meine Mama ist im Stadion gewesen. Es ist etwas Besonderes, das ich niemals vergessen werde. Gerade nach dem bitteren Ausscheiden am Donnerstag, wo du ganz klar besser warst, wo du eigentlich ganz klar weiterkommen musst, wo alle mit den Köpfen am Boden waren und dann hierher kommen und Wr. Neustadt mit 5:0 zu schlagen. Ich glaube, das zeigt nicht jeder und das zeigt das Herz der Mannschaft und den Charakter.“

…auf die Frage, was in Zukunft mit dieser Mannschaft noch möglich ist: „Sehr viel, denke ich. Wenn man so zusammenbleibt, es schafft, die Spieler zu halten, dann ist sehr viel möglich. Am Anfang hat uns niemand auf der Kappe gehabt und jetzt redet man von der Mannschaft, hat gesehen, dass sich da was entwickelt hat über die letzten eineinhalb Jahre. Wir lernen Tag für Tag dazu und vielleicht ist das, was am Donnerstag passiert ist, wichtig für die Entwicklung jedes einzelnen Spielers. Vielleicht haben wir das so gebraucht um dann nächste Saison noch cooler zu sein und solche Spiele zu gewinnen und in der Champions-League weit zu kommen.“

…sieht in Red Bull Salzburg keinen Ausbildungsverein mehr: „Ich glaube, dass Salzburg kein Verein mehr ist, wo man nur hinkommt um sich weiter auszubilden sondern, dass die Mannschaft in den nächsten Jahren wirklich, wenn die Arbeit so weitergeführt wird in Europa für Aufsehen sorgen kann.“

Ralf Rangnick (Sportdirektor Red Bull Salzburg):

…will die Mannschaft in Hinblick auf die Champions-League punktuell verstärken: „Unser Ziel ist ganz klar, diese Mannschaft zusammen zu halten und sie dann auch noch punktuell zu verstärken. Die Spieler haben alle Verträge, teilweise sogar langfristige Verträge. Von unserer Seite gibt es gar keinen Bedarf, sehen auch keine Notwendigkeit irgendeinen Spieler abzugeben. Dann noch gezielt auf ein, zwei Positionen gezielt verstärken und dann können wir gestärkt in die neue Saison gehen.“