Kampf um Europacup-Platz: Bayer hängt Wolfsburg ab

Für den VfL Wolfsburg rückt das internationale Geschäft immer mehr außer Sichtweite. Der völlig indisponierte Pokalsieger verlor das wichtige Duell der Europacup-Anwärter bei Bayer Leverkusen völlig verdient 0:3 (0:1) und musste damit fünf Tage vor dem Kracher in der Champions League gegen Real Madrid einen weiteren Tiefschlag in der Liga verkraften.

Leverkusen verbesserte sich mit seinem dritten Sieg in Folge, den U21-Nationalspieler Julian Brandt (27.), Javier „Chicharito“ Hernandez (73.) und der Ukrainer Wladlen Jurtschenko (87.) mit seinem ersten Bundesliga-Treffer sicher stellten, vorerst auf Platz vier und hat bei sieben Punkten Vorsprung auf die Wölfe den Vizemeister auf Rang acht zunächst mal abgeschüttelt.

Schmidt: „Hätte man nicht schöner malen können“

Vor 29.239 Zuschauern hatten die Gastgeber das Geschehen von Beginn an im Griff und konnten fast nach Belieben schalten und und walten. Mit Problemfall Max Kruse in der Startformation enttäuschte Wolfsburg vor der Pause auf der ganzen Linie und konnte froh sein, dass Bayer im ersten Durchgang aus seiner Überlegenheit nicht mehr Kapital schlagen konnte.

Nach guten Ansätzen von Karim Bellarabi und Stefan Kießling sorgte Brandt nach einem herrlichen Doppelpass mit Hakan Calhanoglu für die überfällige Führung, bei der VfL-Keeper Diego Benaglio chancenlos war. Ansonsten wirkte der Schweizer bei seiner Rückkehr zwischen die Pfosten der Wölfe unsicher.

Aufseiten der Wolfsburger kurbelte der Ex-Leverkusener André Schürrle das Angriffsspiel seiner Mannschaft zwar immer wieder an, zumeist verpufften die Aktionen des Weltmeisters aber vor dem Strafraum. Kruse konnte sich gegen die gute Bayer-Defensive, die nach wie vor ohne Abwehrchef Ömer Toprak auskommen musste, kaum durchsetzen und blieb bis zu seiner Auswechslung in der 63. Minute blass.

Bender: „War eine verdiente Nummer hier“

Auch nach der Pause ließ Wolfsburg jegliche Torgefahr vermissen. Calhanoglu hätte kurz nach Wiederanpfiff auf Vorlage von Brandt das 2:0 erzielen müssen, verfehlte aber knapp das Ziel. Wolfsburg agierte anschließend etwas mutiger, in der Offensive lief aber nach wie vor kaum etwas zusammen. Nach dem 15. Saisontreffer von Chicharito war der Widerstand der Wölfe endgültig gebrochen. Unter dem Strich hatte Leverkusen, das bei Konterchancen stets gefährlich blieb, auch nach der Pause leichtes Spiel und tankte für den Ligaendspurt reichlich Selbstvertrauen.

Bei Bayer feierte zudem Kapitän Lars Bender nach fast fünfmonatiger Verletzungspause 60 Minuten ein vielversprechendes Comeback. Für den Nationalspieler wurde dann unter großem Applaus Javier Hernandez eingewechselt, der bereits vor dem 2:0 eine gute Möglichkeit vergab. Sein Bundesliga-Debüt gab Sommerzugang Charles Aranguiz, der wegen eines Achillessehnenrisses zuvor noch kein Spiel für Bayer absolvieren konnte und in der 88. Minute eingewechselt wurde.

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Beste Leverkusener waren Brandt und Calhanoglu. Beim VfL wusste lediglich Schürrle zu gefallen.

SID jz cl

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