Nach Springen: Kombinierer Gruber und Seidl mit Medaillenchancen

Lahti (APA) – Mit Großschanzen-Weltmeister Bernhard Gruber und WM-Debütant Mario Seidl haben zwei Österreicher im ersten WM-Bewerb der Nordischen Kombinierer am Freitag in Lahti nach dem Springen noch eine Chance auf eine Medaille. Nach Weiten von je 95,5 m liegen Gruber und Seidl auf den Rängen vier und fünf und haben 26 bzw. 29 Sekunden Rückstand auf Leader Eric Frenzel.

Olympiasieger Frenzel geht mit 14 Sekunden Vorsprung auf seinen deutschen Landsmann Johannes Rydzek um 12.30 Uhr (MEZ) in die 10-km-Loipe. Dieses Duo, das bei je 99 Metern gelandet war, hat auch schon die gesamte Weltcup-Saison dominiert und wird wohl um die Goldmedaille fighten. Der drittplatzierte Este Kristian Ilves (+24) wird als schwächerer Läufer keine Rolle spielen, für Gruber und Seidl gilt es, sich in einer wohl dichten Verfolgergruppe im Kampf um die verbleibende Medaille zu behaupten. David Pommer (93,5 m) und Philipp Orter (90,5) auf den Zwischenrängen 15 (+50 Sek.) bzw. 30 (1:23 Min.) werden in der Entscheidung kaum noch eine Rolle spielen.

„Wenn man sich die Ausgangsposition anschaut, wird es sehr schwierig. Natürlich wäre ich schon lieber vom Start weg bei den Deutschen dabei gewesen“, sagte Seidl, der zuletzt in Pyeongchang zweimal auf dem Podest gelandet war, zur APA. „Die ersten zwei sind schon ein bisserl weg, danach ist es ziemlich eng beieinander, da wird sich sicher eine große Gruppe bilden, da heißt es dann eh um jeden Platz fighten.“

Der WM-Debütant gab zu, dass er im Probedurchgang lockerer war. „Jetzt war ich schon nervös, da ist am Balken das Herz gerast und ich habe nicht mehr so einen sauberen Sprung gemacht.“ Sein Teamkollege Gruber war mit seinem ersten Auftritt zufrieden. „Es war doch ein sehr guter Sprung. Ich habe es von den Verhältnissen nicht leicht gehabt, weil ich noch einmal raus musste.“

Auch der Routinier im ÖSV-Team sieht die zwei Deutschen unter sich: „Ich glaube, die zwei vorne sind weg. Ich muss schauen, dass ich in meiner Gruppe taktisch laufe und meine Stärken ausspiele. Es kann alles passieren.“