Pacult soll Klagenfurt zurück auf Aufstiegspfad führen

Eineinhalb Jahre nach seinem bisher letzten Engagement hat Peter Pacult einen neuen Job. Der 61-jährige Rapid-Meistercoach von 2008 übernimmt Fußball-Zweitligist Austria Klagenfurt von Robert Micheu. Die Kärntner sind vom Aufstiegspfad abgekommen und suchen in der Winterpause neuen Schwung. Man werde „den Ansprüchen nicht gerecht“, begründete Geschäftsführer Sport Matthias Imhof in einer Aussendung am Donnerstag die Entscheidung.

„Wir sind davon überzeugt, dass dieser Impuls notwendig ist, um unser Ziel noch erreichen zu können“, erklärte Imhof im Hinblick auf die Tabellensituation. Dort liegt man mit 21 Punkten und Rang vier nach 13 Runden bereits zehn Zähler hinter Überraschungsleader Lafnitz, die Frühjahrssaison startet am 12. Februar. Lafnitz hat allerdings freiwillig auf den Aufstieg verzichtet, der Zweite Liefering darf nicht hinauf. „In einigen Partien hat nur der letzte Tick gefehlt. Peter Pacult setzt auf Disziplin, hohen Einsatzwillen und Laufbereitschaft. Mit seiner Art, das Team zu führen, wird er neue Kräfte freisetzen“, so Imhof.

Pacult vermied in einem vom Club verbreiteten Interview, den Sprung in die Bundesliga als Ziel zu nennen. „Es wird seit Sommer immer nur vom Aufstieg gesprochen. Mein Gefühl ist, dass die Jungs einen ziemlich schweren Rucksack mit sich herumtragen. Ich werde mich vor sie stellen und hoffe, dass ich ihnen mit meiner Erfahrung etwas vom Druck abnehmen kann. Ich habe ein breites Kreuz und bin das gewohnt“, erzählte Pacult.

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Dass seine Bestellung auch kritische Wortmeldungen zur Folge hatte, stört den früheren Rapid-Trainer nach eigenen Angaben nicht. „Ich habe im Verlauf meiner Karriere immer polarisiert, erst als Spieler, dann auch als Trainer. Und ich habe mich nie verbogen, kein Blatt vor den Mund genommen. Das wird nicht von allen geschätzt.“

Sein Verein hatte in der Vorsaison die Chance auf den Aufstieg erst nach der Corona-Pause in der Vorsaison liegengelassen, als man acht Punkte Vorsprung auf Ried aufholte und im Ligafinish dann doch noch zurückfiel. Nun soll es Pacult richten. Zuletzt hatte der ehemalige ÖFB-Teamstürmer allerdings einige nur wenige Monate dauernde Kontrakte bei Kukesi (ALB), Radnicki Nis (SRB), Cibalia (CRO), NK Zavrc (SLO) und Titograd. Im November 2019 trat er bei seinem Jugendklub Floridsdorfer AC einen Aufsichtsratsposten an, den er nun abgibt. Für Pacult, der von Jänner 2004 bis Juni 2005 den FC Kärnten betreute, ist es eine Art Rückkehr.

„Ich habe die 2. Liga sehr intensiv verfolgt und damit natürlich auch die positive Entwicklung der Austria in den letzten eineinhalb Jahren wahrgenommen“, sagte Pacult, der den Auftakt der Vorbereitung auf den zweiten Teil der Saison kaum erwarten kann: „Ich freue mich auf diese spannende Aufgabe. Eine Stadt wie Klagenfurt mit diesem Stadion gehört nach oben. Wir werden sehr hart arbeiten, um das große Ziel erreichen zu können.“

Vorgänger Micheu soll künftig gemeinsam mit Nachwuchsleiter Wolfgang Schellenberg die Akademie-Pläne der Austria vorantreiben. „Die Gespräche sind sauber und fair verlaufen, die Beweggründe kann ich nachvollziehen, da bleibt nichts hängen. Der Verein hat mir eine neue Aufgabe angeboten, die ich annehmen werde, weil mir die Austria einfach sehr am Herzen liegt„, sagte Micheu.

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(APA)

Beitragsbild: GEPA