Pink: „Es ist klar, dass ich mir die Zeit in China anders vorgestellt habe“

China-Legionär Markus Pink ist mit seiner Reservistenrolle beim chinesischen Meister Shanghai Port unzufrieden. In der abgelaufenen Saison kam der 32-Jährige immer weniger zum Einsatz – von 30 möglichen Saisonspielen absolvierte Punk nur 15. In der Startelf stand der Angreifer dabei nur fünf Mal und kam ansonsten nur als Einwechselspieler zum Einsatz.

In der neuen Folge von DAB | Der Audiobeweis hat Pink über seine schwere sportliche Situation gesprochen. „Dass ich mir die Zeit in China anders vorgestellt habe, ist glaube ich klar. Es spricht auch für mich, dass ich dann nicht von der Situation flüchte oder aufgebe. Das spricht, glaube ich, auch schon seit Jahren für mich. Egal, wie schwer die Situation oder die Probleme waren, ich habe immer versucht, das auszublenden. Man wird am Ende des Tages auch belohnt und so war es auch dieses Mal. Man kann sagen, dass ich alles richtig gemacht habe. Was bleibt, sind die ganzen Erfahrungen und der Titel, den ich nach Österreich mit nachhause genommen habe. Das macht mich auch stolz“, sagte der Ex-Klagenfurt-Angreifer.

Dennoch setzte Shanghai-Trainer Javier Pereira immer weniger auf Pinks Dienste, obwohl dieser nach seinem Wechsel im Frühjahr auf Anhieb zu überzeugen wusste. „Es war ziemlich schwierig und auch kurios. Ich bin angekommen, habe vollstes Vertrauen gehabt, habe gespielt und auch meine Leistungen gebracht. Er hat aber trotzdem jedes Spiel durchrotiert. Wir haben die ersten Spiele auch alle gewonnen. Nach zwei Monaten oder so war ich auf einmal gar nicht mehr am Spielfeld, sondern auf der Bank. Das war dann schon schwierig, weil jedes Mal, wenn ich die Chance bekommen habe, habe ich gut gespielt, im Cup sogar getroffen. Aber im nächsten Spiel war ich dann wieder auf der Bank, einmal sogar auf der Tribüne.“, erklärte Pink.

Differenzen mit dem Trainer

Nach einiger Zeit habe er dann das Gespräch mit Trainer Pereira gesucht. „Während dem Gespräch habe ich dann gemerkt, dass da eher andere Sachen nicht passen. Er ist mit mir als Spielertyp nicht ganz klargekommen und das war eher das Hauptproblem. Ich habe mich aber da ganz professionell verhalten, so wie man das macht. Mir ist es auch nie in den Sinn gekommen, dass ich den Verein verlasse. Ich habe ja gewusst, dass die Familie rauskommt und für irgendwas werde ich schon gut sein. Von dem her war es eine weitere interessante Erfahrung im Ausland. Am Ende des Tages haben wir aber den Titel geholt und das überwiegt“, sagte Pink.

Für den Mittelstürmer hätte sein Trainer die Situation anders handhaben können. „Es ist ja nicht um den Spieler Pink gegangen. Wir hatten auch zwei, drei andere Ausländer auch noch, wo einer es frühzeitig beendet hat und den Verein verlassen hat. Er hat es ja mit allen gemacht. Und der eine reagiert so, der andere so. Ich habe versucht, ruhig zu bleiben, weil es auch nicht mir entspricht, einen Aufstand zu machen. Mir war das Gesamte einfach wichtiger und ich habe ja gewusst, auf was ich mich in China einlasse. Die sechs oder acht Monate, die ich da war und auch der eine Monat, den ich noch da bin, werde ich ausnutzen, solange es geht. Es ist trotzdem eine Erfahrung, die mir kein Mensch nehmen kann“, resümierte Pink sein durchwachsenes China-Abenteuer.

Insgesamt kam Pink bei Shanghai Port auf 18 Pflichtspieleinsätze, in denen er vier Treffer und zwei Assists beisteuerte.

„Es ist alles offen“: China-Legionär Pink äußert sich über seine Zukunft

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