Ruttensteiner will Abstieg bei Teamchef-Abschied verhindern

Zum Abschluss seiner Tätigkeit als Teamchef von Israel will Willi Ruttensteiner die Mannschaft in der Liga B der Nations League halten. Nach dem 0:1 in Tschechien laufen Eran Zahavi und Co. Gefahr, bei einer Heimniederlage gegen Schottland am Mittwochabend wieder den Gang in die Drittklassigkeit des UEFA-Nationenbewerbs antreten zu müssen. Ruttensteiners Zukunft wird sich erst in den Tagen danach entscheiden.

„Unser Ziel muss es sein, Schottland zu schlagen und das zu erreichen, was wir uns selbst vorgenommen haben. In der zweiten Liga zu bleiben“, sagte der Oberösterreicher vor dem Heimspiel in Netanya. Ruttensteiner hatte das Amt im Frühsommer von Andreas Herzog übernommen. Im Play-off der EM-Qualifikation kam dann – in Schottland – das Aus. In der Nations League wären die Aufstiegschancen bei seinem Sieg in Tschechien noch intakt gewesen. Auch dieses Ziel blieb aber unerreicht.

Ruttensteiner, dem als Teamchef der Israeli Yossi Aboksis nachfolgen soll, könnte dem Verband gemäß Medienberichten aber als Technischer Direktor erhalten bleiben. Dieses Amt hatte der ehemalige Sportdirektor des ÖFB im Juni 2018 angetreten, ehe die Coronakrise für eine neue Aufgabe sorgte. Eine Entscheidung soll nach einem Gespräch mit Verbandschef Oren Hasson fallen.

Für das Scheitern in den vergangenen Spielen wollte Ruttensteiner die Gründe erkannt haben. „Wir haben Probleme mit dem letzten Pass und sind zu abhängig von Zahavi. Wir bräuchten mehr Spieler, die Tore erzielen können. Das ist auch ein Problem des Selbstvertrauens“, meinte der 58-Jährige nach dem Match in Tschechien. Hat der für PSV Eindhoven stürmende Star Zahavi fünf Tore in fünf Partien der Nations League erzielt, so traf die gesamte Mannschaft nur sechsmal.

Schottland schaffte in der Vorwoche den Sprung zur EM, bei den ebenfalls qualifizierten Slowaken setzte es dann ein 0:1. Siegt die Slowakei nun in Pilsen gegen Tschechien, muss Israel ebenfalls gewinnen, um den Abstieg in Liga C zu vermeiden.

Um den Aufstieg in die Elite-Liga kämpfen neben Schottland, Tschechien und Österreich auch Ungarn oder Finnland. Die Ungarn müssen im Fernduell mit Russland gegen die Türkei gewinnen und gleichzeitig auf einen Punkteverlust der Russen in Serbien hoffen. Finnland liegt in seiner Gruppe einen Zähler hinter Tabellenführer Wales. In Cardiff steigt am Mittwochabend das direkte Duell.

In Liga A sind am Mittwoch in zwei Gruppen noch Plätze für das Finalturnier zu vergeben. Italien will mit einem Erfolg in Bosnien-Herzegowina die Niederländer auf Distanz halten. Österreichs EM-Gruppengegner gastiert in Polen. Belgien steht vor dem Heimspiel gegen Dänemark vor dem Gruppensieg, die Dänen könnten mit einem Dreipunkter in Brüssel aber noch am Rivalen vorbeiziehen. England hat vor dem Heimauftritt gegen Island als Dritter schlechte Karten.

(APA)

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