Thiem hofft auf erstes Australian Open-Viertelfinale

Für die Fans von Dominic Thiem in Europa heißt es neuerlich früh aufstehen. Denn auch der Achtelfinal-Hit des Weltranglisten-Fünften gegen die Nummer zehn, Gael Monfils (FRA), wurde bei den Australian Open in der Tagessession angesetzt. Nicht vor 2.00 Uhr Montag früh MEZ spielt Thiem um sein erstes Viertelfinale in Melbourne, die Chancen stehen gut für den Niederösterreicher.

Der 26-jährige Thiem hat während seines 25. Grand-Slam-Turniers schon einiges überstanden. Nicht nur der Fünfsatz-Sieg über Alex Bolt (AUS) in der zweiten Runde ist damit gemeint. Vor allem die überraschende Trennung von Zusatz-Coach Thomas Muster nach nur drei Wochen während eines Major-Turniers stellte für Thiem wohl eine sehr schwierige Situation dar.

Thiem selbst blickt „ziemlich positiv“ auf die erste Melbourne-Woche zurück. „Weil ich gegen drei sehr unterschiedliche Spielertypen gespielt habe. Das zweite Match war natürlich ein ziemlicher Krampf, aber die erste Runde und auch die dritte waren echt in Ordnung“, sagte Thiem und fügt hinzu, „es gibt in so einem Grand-Slam-Turnier heikle Dinge zu überstehen. Tage, an denen man sich gut fühlt, Tage, wo man vielleicht nicht sein bestes Tennis spielt, und ich bin einmal über das alles drübergekommen.“

Und die Entscheidung, sich von der ehemaligen Nummer eins der Welt und bisher einzigen österreichischen Einzel-Grand-Slam-Sieger Thomas Muster zu trennen, hat dem zweifachen French-Open-Finalisten wohl auch einiges Kopfzerbrechen bereitet. „Jetzt geht es voll weiter. Ich bin voll motiviert, dass ich hoffentlich mein bestes Ergebnis hier übertreffe.“

„Jede Partie gegen ihn ist ein Riesenspaß“

Mit dem Viersatz-Erfolg über Taylor Fritz hat Thiem das Dutzend an Achtelfinal-Teilnahmen bei Majors vollgemacht, bei fast der Hälfte seiner Grand-Slam-Auftritte hat er die zweite Woche erreicht. Das war nach den Erstrunden-Niederlagen zuletzt in Wimbledon und – von einer Erkrankung geschwächt – bei den US Open aber auch das erklärte Ziel. Klar, dass Thiem nun nach vier Semifinali in Paris und einem Viertelfinale in New York auch in Australien erstmals die Runde der letzten acht erreichen will. Darüber hinaus will er vorerst nicht denken. „Logisch ist mein nächstes Ziel, ins Viertelfinale zu kommen. Wenn es passiert, schaue ich weiter“, so Thiem. Ein möglicher Kracher gegen den topgesetzten Rafael Nadal ist ein zusätzlicher Bonus.

Doch Thiem wird trotz einer 5:0-Bilanz gegen den charismatischen Monfils alles andere tun, als den 33-Jährigen zu unterschätzen. „Man weiß nie genau, was einem bei ihm erwartet, aber jede Partie gegen ihn ist ein Riesenspaß.“ Kurioserweise hätten die beiden schon acht Mal gegeneinander spielen sollen, aber zweimal musste der Franzose, einmal der Österreicher schon vorher verletzt passen.

Thiem will sich vor allem seinen 6:4,6:4,6:2-Sieg im bisher letzten Duell im Achtelfinale der French Open 2019 auch auf Video ansehen. „Ich werde mich danach richten, das letzte Match gegen ihn in Roland Garros war sensationell.“

Thiem hat, unabhängig vom eigenen Abschneiden oder jenem von anderen, die Top Five abgesichert. Aktuell liegt er knapp vor Daniil Medwedew auf Platz vier, kommt der Russe in Melbourne weiter als der Österreicher, überholt er Thiem. Für das Achtelfinale erhält Thiem übrigens einmal 300.000 Australische Dollar (186.023,44 Euro) brutto, der Viertelfinalist erhält 525.000 (325.541,02 Euro).

(APA)

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