1.000 Tickets für Warner: „Spiegel“ veröffentlicht WM-Vertrag

Frankfurt am Main (APA/dpa) – In der Affäre um die WM 2006 sind erstmals Details aus dem Vertragsentwurf zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und dem inzwischen lebenslang gesperrten FIFA-Funktionär Jack Warner enthüllt worden. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ veröffentlichte, dass der Ex-Chef des Kontinentalverbands für Nord-, Mittelamerika und die Karibik 1.000 WM-Eintrittskarten der teuersten Kategorie erhalten sollte.

Diese hätten ihm beim Weiterverkauf Hunderttausende Dollar eingebracht. Außerdem sollte eine nicht näher benannte „Kontaktperson“ für dieses Geschäft in vier Jahren insgesamt 240.000 Dollar kassieren.

Der Vertrag zwischen Warner und dem DFB ist mutmaßlich nie in Kraft getreten. Datiert ist er allerdings auf den 2. Juli 2000 – vier Tage vor der Vergabe der WM 2006, bei der sich Deutschland am Ende knapp gegen Südafrika durchsetzte. DFB-Interimspräsident Reinhard Rauball sagte einen Tag nach dem Bekanntwerden des Entwurfs, dass man ihn zumindest als Bestechungsversuch werten müsse. Das Auftauchen dieses Dokuments war Anfang November einer der Gründe dafür, warum Wolfgang Niersbach als Präsident des DFB zurücktrat.

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