1. FC Köln verkündet Millionenverlust durch Corona – Landesbürgschaft beantragt

Auch dem Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln hat schon die erste Saison unter Coronabedingungen ein großes Loch in die Taschen gerissen. Am Mittwoch gab der Klub die Bilanz für das Geschäftsjahr 2019/2020 bekannt: Bei einem Umsatz von 122,5 Millionen Euro weist das Jahresergebnis nach Steuern ein Minus von 23,8 Millionen Euro aus (Vorjahr: +1,1 Millionen).

Das Eigenkapital war in den Jahren zuvor kontinuierlich auf 38,6 Millionen Euro gestiegen, in der vergangenen Saison sank es nun auf 14,8 Millionen. Mit bis zu 50 Millionen Umsatzeinbußen rechnen die Kölner zudem in der aktuell laufenden Spielzeit.

1. FC Köln beantragt Landesbürgschaft

Vor diesem Hintergrund hat der Klub nun ebenfalls eine Landesbürgschaft in Höhe von 20 Millionen Euro beim Land Nordrhein-Westfalen beantragt. Das berichtet das Handelsblatt am Mittwoch, nach SID-Informationen ist diese Meldung korrekt. Auch Schalke 04 und Werder Bremen hatten schon von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, der VfB Stuttgart geht mit einem KfW-Kredit einen ähnlichen Weg.

Im März 2020 hatte die Pandemie auch die Fußball-Bundesliga getroffen, für eine längere Pause und dann für Spiele ohne Zuschauer gesorgt. Dies habe „die wirtschaftliche Substanz des Klubs deutlich angegriffen“, sagte FC-Finanzgeschäftsführer Alexander Wehrle: Allein die coronabedingten Umsatzeinbußen lagen bis zum Sommer 2020 bereits bei 13 Millionen Euro.

Da der Aufsteiger angesichts des positiven Eigenkapitals schon vor der Spielzeit bei den Transfers ins Risiko gegangen war und während der Saison dann zudem Trainer Achim Beierlorzer durch Markus Gisdol ersetzte, stand am Ende das Minus von 23,8 Millionen.

Trifft die Prognose für die laufende Saison zu, wird Corona dem Klub ein Minus von gut 63 Millionen Euro gebracht haben. Noch bis zum Sommer verzichten die Spieler und das Management auf Teile ihres Gehalts.

„Unser Ziel ist es, auch am Ende dieser Spielzeit noch über ein positives Eigenkapital zu verfügen“, sagte Wehrle. Erreicht werden soll das unter anderem durch die Ausgabe von Genussrechten an verschiedene Geldgeber.

(SID) / Bild: Imago