1:0 gegen Leipzig: Ribery trifft für Bayern

Ein lange ideenloses Bayern München hat den Ausrutscher von Borussia Dortmund mit etwas Glück genutzt und sich im Meisterschaftsrennen dem Tabellenführer bis auf sechs Zähler genähert. Der drittplatzierte Fußball-Rekordmeister kam im Verfolgerduell gegen RB Leipzig zu einem spielerisch nicht überzeugenden, aber eminent wichtigen 1:0 (0:0) und dürfte nun wieder Titelluft wittern.

Im letzten Heimspiel des Jahres 2018 gelang dem eingewechselten Franck Ribery (83.) der späte Führungstreffer für die Mannschaft von Trainer Niko Kovac, die sich in der abschließenden Hinrundenpartie am Samstag bei Eintracht Frankfurt eine noch bessere Ausgangslage für die Rückrunde verschaffen kann.

Die zuletzt doch arg wankelmütigen Leipziger erwischten defensiv einen soliden Abend, waren in der Offensive aber zu harmlos und liegen nun fünf Punkte hinter den Bayern. Zu allem Überfluss sah Stefan Ilsanker (90.+1) die Rote Karte nach einem groben Foul an Thiago. Bayerns Renato Sanches (90.+2) flog wenig später mit Gelb-Rot vom Platz.

Kovac hatte auf dieselbe Elf gesetzt wie beim jüngsten 4:0 in Hannover, mit einigen überzeugenden Auftritten im Rücken und einem Selbstbewusstsein nahe am gewohnten „Mia-san-mia“ gingen die Bayern in die Begegnung. Sportdirektor Hasan Salihamidzic meinte, das Team habe nach einem streckenweise sehr turbulenten Herbst „die Kurve bekommen“. In der Innenverteidigung fehlte Jerome Boateng, denn der klagte über einen eingeklemmten Nerv im Rücken.

Der FC Bayern begann gut strukturiert und mit klaren Feldvorteilen. Die großen Möglichkeiten fehlten zunächst. Leipzig, das in seinen bisherigen zwei Gastspielen in München ohne eigenes Tor geblieben war, bemühte sich um eine stabile defensive Organisation, was aber auf Kosten des Offensivspiels geschah.

Nationalspieler Timo Werner, der ein Ziel der angelaufenen Transferoffensive des FC Bayern sein könnte, hatte daher erst einmal kaum auffällige Szenen – und in Niklas Süle einen sehr tempofesten Verteidiger gegen sich, der sich auch rustikal zu helfen wusste.

Kurz nachdem der FC Bayern bei einem Pfostentreffer von Robert Lewandowski (24.) fast in Führung gegangen wäre, saß der zurzeit so emsige Serge Gnabry (28.) auf dem Rasen und hatte sichtlich Schmerzen im linken Oberschenkel. Auf Basis der aktuellen Form vermeintlich eine empfindliche Schwächung, auch wenn der eingewechselte Spieler Franck Ribery hieß.

Die Aktionen der Bayern blieben dennoch gefährlicher als die der Sachsen, auch wenn bei RB jetzt hin und wieder die enorme Geschwindigkeit aufblitzte. Für die erste richtig dicke Gelegenheit benötigte das Team von Trainer Ralf Rangnick jedoch einen Eckball, den Dayot Upamecano (36.) an die Latte setzte. Die Gesichtszüge von Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wurden ernster.

Nach dem Wechsel suchten die Münchner weiter nach der zündenden Idee, auch Kingsley Coman (56.) hatte sie nicht. Der für den Franzosen eingewechselte Renato Sanches (65.) und Thomas Müller (73.) zielten ebenfalls nicht genau genug. In der Schlussphase hatten Niklas Süle und Joshua Kimmich (79.) zwei große Chancen, ehe Ribery (83.) zur Entscheidung traf.

(SID)

Beitragsbild: dpa