Adeyemi nach gelungenem DFB-Debüt: „Bin immer noch geflasht“

19 Minuten nach seiner Einwechslung hat Karim Adeyemi gebraucht, um sein Länderspieldebüt im Deutschland-Dress mit einem Tor zu krönen. Beim 6:0-(4:0-)-Heimsieg gegen Armenien in der WM-Qualifikation erzielte der 19-Jährige von Serienmeister Salzburg den Endstand – und gab dem Abend damit eine ganz persönliche Note. „Ich bin immer noch geflasht“, sagte Adeyemi nach seinem Tor im ersten Einsatz. Dieses Kunststück schafften einst auch Größen wie Fritz Walter und Dieter Müller.

Mit der Rückennummer 13 von Gerd Müller betrat der gebürtige Münchner den Rasen, eingewechselt für sein Idol Serge Gnabry. „Mit Gnabry zu spielen oder ihm zuzuschauen und mit ihm zu reden, ist was Besonderes“, berichtete Adeyemi fast ehrfürchtig von seinen ersten Begegnungen beim A-Team mit dem Vorbild.

Beim deutschen Team steht U21-Europameister Adeyemi neben Jamal Musiala (18) und Florian Wirtz (18) für das Erneuerungspotenzial. „Das tut ganz gut und ist für die Mannschaft ein guter Prozess, der da eingeleitet wird“, beschrieb Flick die Kraft der Jugend.

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Adeyemi musste einen Umweg gehen. Der erste Spieler der Nachkriegszeit, der direkt aus der österreichischen Liga den Sprung in die deutsche Nationalmannschaft schaffte, wurde als Bub beim FC Bayern 2012 aussortiert, entwickelte sich dann bei der SpVgg Unterhaching weiter.

„Meine Geschwindigkeit als erstes. Vorne drin ein bisschen im eins gegen eins und meine Torgefährlichkeit, so würde ich mich beschreiben, das sind die Sachen, die mir einfallen“, erzählte Adeyemi von seinen Stärken. Die waren Flick schon im Salzburg-Duell als Bayern-Coach aufgefallen. Mehrfach schickte er zuletzt seinen Scout Hermann Gerland zur Beobachtung über die Grenze. Und dieser sah sechs Tore in den ersten sechs Ligaspielen 2021/22.

Zu viel Euphorie wollte der Bundestrainer nach dem Debüt aber nicht aufkommen lassen. „Es ist noch viel Arbeit, auch für ihn, hier dabei zu sein“, sagte Flick.

(APA)