Änderung bei WM-Austragungsorten? Trump nutzt FIFA als Druckmittel

Wenn im kommenden Jahr die USA, Mexiko und Kanada die Fußball-Weltmeisterschaft austragen, werden auch Spiele in demokratisch regierten US-Städten stattfinden – zumindest nach derzeitigem Stand. Ändern könnte sich das jedoch laut US-Präsident Donald Trump wegen angeblicher Sicherheitsbedenken. Er nutzt jetzt seinen Draht zur FIFA und deren Präsident Gianni Infantino als Druckmittel.

US-Präsident Trump hat es auf demokratische Städte abgesehen. Wegen angeblich ausufernder Kriminalität entsendet er seit Monaten Nationalgardisten – gegen den Willen der Gouverneurinnen und Gouverneure der betroffenen Bundesstaaten, die eigentlich dafür zuständig wären. Jetzt droht Trump zudem mit der Verlegung der WM-Austragungsorte. Die Mehrheit dieser ist demokratisch geprägt.

Infantino werde Trumps Wunsch nachkommen

Sollte Trump den Eindruck haben, dass die Bedingungen zur Ausrichtung von WM-Spielen unsicher seien, würde er FIFA-Präsident Infantino anrufen und dieser würde ohne Weiteres die Matches verlegen – das sagt der Präsident am gestrigen Dienstag im Weißen Haus. Infantino wäre laut Trump vermutlich nicht begeistert, würde dem Wunsch des Präsidenten aber bestimmt nachkommen. Hintergrund der Aussage war eine Frage an Trump, ob er eine Verlegung von Spielen aus Boston in Betracht ziehen würde.

Enge Beziehung zwischen Trump und Infantino

FIFA-Präsident Infantino und Trump pflegen eine enge Beziehung. Als einen „sehr, sehr besonderen Freund“ bezeichnet Infantino Trump bei der Auslosung der Klub-WM im Dezember, später war er zudem bei der Amtseinführung des US-Präsidenten vor Ort. Erst kürzlich taucht Infantino erneut an Trumps Seite auf: Beim Friedensgipfel zum Krieg im Gazastreifen in Ägypten – zur Verwunderung vieler Beobachterinnen und Beobachter.

Werbung

Auch Olympia im Visier?

Besonders abgesehen hat es der US-Präsident auf Los Angeles, wo kommendes Jahr nicht nur Matches der Fußball-WM stattfinden sollen, sondern 2028 auch die Olympischen Sommerspiele. Diese Wettbewerbe fallen ebenso in Trumps Amtszeit und könnten an einen anderen Ort verlegt werden, sofern LA seinem Empfinden nach nicht ausreichend vorbreitet sein sollte.

Verlagerung fraglich

Zumindest was die Matches der Fußball-Weltmeisterschaft angeht, ist eine Verlagerung in andere Städte aber fraglich. Die FIFA hat nämlich bereits in einer ersten Welle mit den Ticketverkäufen begonnen. Zudem steht der Spielplan und die Städte stecken mitten in den Vorbereitungen für das Großevent. Stattfinden wird die WM von 11. Juni bis zum 16. Juli 2026.

Werbung

Beitragsbild: Imago