Alaba-Nachfolger? Zwei externe & zwei interne Lösungen

David Alaba wird den FC Bayern wohl verlassen. Wer könnte seine Rolle als Abwehrchef übernehmen? Sky Sport blickt auf die potenziellen Nachfolger.

Der FC Bayern wird mit David Alaba wohl seinen Abwehrchef verlieren. Ein möglicher Wechsel zu Real Madrid wird konkreter, unterschrieben ist nach Sky Informationen aber noch nichts.

Hansi Flick rechnet nicht mehr mit einem Verbleib seines Schützlings. „Die Voraussetzungen sind eher so, dass er den Verein verlässt, damit muss man rechnen“, sagte der 55-Jährige auf der Pressekonferenz am Dienstag vor dem Spiel beim FC Augsburg und fügte an. „Wenn ein Spieler mit der Qualität den Verein verlässt, ist es klar, dass man einen anderen Spieler holen muss, holen wird.“

Wildert Bayern bei RB Leipzig?

Der Coach fordert einen Neuzugang, um den Alaba-Abgang zu kompensieren. Zudem steht mit Jerome Boateng, dessen Vertrag im Sommer ebenfalls ausläuft, ein weiterer gestandener Verteidiger vor dem Absprung. Gehandelt werden aktuell zwei Namen als potenzieller Alaba-Ersatz im Sommer bei den Münchnern. Die wohl heißeste Spur führt zu einem direkten Konkurrenten.

Die Rede ist von RB Leipzig und Dayot Upamecano. Der 22-jährige Innenverteidiger würde sehr gut in das Anforderungsprofil der Bayern passen: jung, dynamisch, schnell, spielstark.

Er könnte dem Team von Hansi Flick sofort weiterhelfen, dürfte aber bei einem aktuellen Marktwert von 67 Millionen Euro (laut KPMG) sehr teuer werden. Bereits im vergangenen Transferfenster gab es Wechselgerüchte um Upamecano und den FC Bayern, ehe er seinen Vertrag in Leipzig nochmals bis 2023 verlängerte.

Nach Sky Informationen soll der Franzose eine Ausstiegsklausel in seinem neuen Kontrakt verankert haben, die es ihm erlaubt, im Sommer den Verein verlassen zu können.

Krösche spricht über Upamecano-Zukunft

RB-Sportdirektor Markus Krösche verneinte zuletzt bei Sky, dass es Kontakt zum FC Bayern wegen Upamecano gegeben hätte: „Wir konnten ihn letztendlich überzeugen, bei uns zu bleiben. Wenn man sich die letzten Monate anschaut, er hat die richtige Entscheidung getroffen. Alles, was die Zukunft betrifft, wird man sehen“, erklärte Krösche.

Wie die Sport Bild berichtet, sollen die Münchner bei RB darum gebeten haben, informiert zu werden, sollte ein anderer Klub bereit sein, Upamecanos Ausstiegsklausel zu bezahlen. Das würde das ernsthafte Interesse der Münchner nochmals unterstreichen.

Real-Verteidiger wohl bei Bayern im Gespräch

Ein weiterer Kandidat, der gehandelt wird, ist Eder Militao von Real Madrid. Spox und Goal berichteten vor Kurzem, dass sich die Bayern bereits mit dessen Beratern in Verbindung gesetzt, aber noch kein konkretes Angebot abgegeben hätten. Der 23-jährige Brasilianer ist ähnlich wie Upamecano zweikampfstark und schnell. Zudem kann er mehrere Positionen in der Abwehrkette spielen.

Militao wechselte 2019 für 50 Millionen Euro aus Porto nach Madrid, konnte dort aber noch nicht richtig Fuß fassen. Sollte Alaba im Sommer zu den Königlichen stoßen, wäre für Militao wohl kein Platz mehr. Auch hier gilt: Für eine feste Verpflichtung des 23-Jährigen müssten die Bayern bei einem aktuellen Marktwert von 38 Millionen Euro wohl tief in die Tasche greifen.

Zwei interne Lösungen

Deutlich kostengünstiger als die beiden oben genannten Alternativen wäre eine interne Lösung. Ein Kandidat dafür wäre Lucas Hernandez. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den FC Augsburg meinte Flick, dass er dem Franzosen diese Rolle zutraue.

Vorteil des 24-Jährigen: Er ist wie Alaba Linksfuß. Dadurch könnte Flick weiterhin mit einem Links- und einem Rechtsfuß in der Innenverteidigung operieren, was sehr wichtig für das Aufbauspiel wäre.

Allerdings konnte Hernandez in seinen 43 Pflichtspielen für den Rekordmeister bislang nur selten überzeugen und hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Zudem spielt er meistens hinten links (27-mal). Nur 16 Partien absolvierte er in der Abwehrzentrale. Zuletzt beim Pokal-Aus in Kiel, wo er kein nachhaltiges Bewerbungsschreiben abgeben konnte.

Rangnick prognostiziert Nianzou große Zukunft

Mit Tanguy Nianzou haben die Bayern einen weiteren Spieler im Kader, der mit großen Vorschusslorbeeren kam. „Er wird in spätestens ein bis zwei Jahren Stammspieler sein“, prognostizierte Ralf Rangnick Ende September bei Sky.

Allerdings konnte der 18-Jährige, der von Paris Saint-Germain geholt wurde, sein Können kaum unter Beweis stellen. Seine bisherige Zeit in München ist geprägt von Verletzungen. Aktuell fällt er wegen eines Muskelbündelrisses aus. Zudem dürfte ihm noch die nötige Erfahrung fehlen, um die Rolle von Alaba bereits in der nächsten Saison auszufüllen.

Die Bayern müssen sich bei einem Alaba-Abschied also klar werden: Gehen sie das Risiko ein und Vertrauen auf die beiden verletzungsanfälligen Franzosen oder nehmen sie ordentlich Geld in die Hand und schlagen auf dem Transfermarkt zu.

Diese Entscheidung dürfte genau so spannend werden wie der Poker um Alabas Zukunft.

Bild: Imago