Altach machte Salzburg Aufstieg ins Cup-Halbfinale leicht

Altach (APA) – Red Bull Salzburg hat die Verhältnisse im Duell mit Fußball-Bundesliga-Aufsteiger Altach wieder zurechtgerückt. Die „Bullen“ zogen mit einem souveränen 4:0-Erfolg am Mittwoch ins ÖFB-Cup-Viertelfinale ein und revanchierten sich damit ordentlich für die jüngsten beiden Liga-Niederlagen im direkten Duell (1:4,0:1). Die Vorarlberger machten dem Gegner die Sache in der Cashpoint-Arena sehr leicht.

Altach-Coach Damir Canadi nahm gegenüber dem jüngsten 1:0-Sieg in Grödig am 21. März acht Änderungen vor und machte deutlich, dass die Meisterschaft für ihn Vorrang hat. Dort sind die Vorarlberger als Dritter, drei Punkte hinter Rapid, noch voll im Rennen um den zweiten Champions-League-Qualifikations-Platz. Der Europacup-Platz, den die ersten vier Teams fix haben, ist vorerst mit sechs Punkten Vorsprung auf den Fünften WAC gut abgesichert.

„Im Nachhinein ist es immer leichter, aber es kann mir keiner garantieren, dass es mit einer anderen Mannschaft anders gewesen wäre“, verteidigte Canadi seine Aufstellungsvariante. Zudem vertraue er all seinen Kaderspielern. Und beim 1:0 in Salzburg am 7. März etwa habe eine Personalrochade von sechs neuen Spielern im Vergleich zum vorigen Spiel gegen Rapid (0:1) zum Erfolg geführt. „Damals ist es aufgegangen. Ich stehe aber zu meinen Spielern, keiner hat absichtlich einen Fehler gemacht“, betonte Canadi.

Ronald Gercaliu leitete mit einem groben Schnitzer schon nach vier Minuten die Niederlage ein. Beim 0:2 (32.) legte Jan Zwischenbrugger den Ball bei einem Klärungsversuch ideal für Marcel Sabitzer auf, der beide Geschenke dankend annahm. „Es waren relativ einfache Fehler von Altacher Seite, aber es ist auch eine Art und Weise unseres Spiels, den Gegner zu Fehlern zu zwingen“, sagte Salzburg-Trainer Adi Hütter.

Sein Kapitän Jonatan Soriano durfte sich in der Folge auch noch über einen Doppelpack (34./Freistoß, 78.) freuen. „Dass es so ein klarer Sieg wird, hätte ich nicht erwartet. Die Mannschaft hat in der ersten Hälfte sehr gut gearbeitet, da waren viele Sachen dabei, die mir Spaß gemacht haben“, resümierte der Vorarlberger. Auch der Auftritt nach dem Seitenwechsel in Unterzahl nach dem Ausschluss von Abwehrchef Martin Hinteregger sei absolut zufriedenstellend gewesen.

Die Salzburger stehen zum fünften Mal in der Red-Bull-Ära im Cup-Halbfinale, 2012 und zuletzt 2014 gelang ihnen in der Folge auch der Cupsieg sowie das Double. Für die Altacher bleibt hingegen die Viertelfinal-Teilnahme das Höchste aller Gefühle. Für beide Teams stehen nach dem Cup-Schlager richtungsweisende Liga-Partien an.

Die Salzburger wollen im direkten Duell am Sonntag in Wien dafür sorgen, dass der nach 27 Runden sechs Punkte zurückliegende Verfolger Rapid nicht näher rückt. Die „Bullen“ müssen neben Ramalho nun auch auf Hinteregger verzichten. Der umstrittene Ausschluss des ÖFB-Verteidigers stieß Hütter sauer auf. „Manuel Schüttengruber hat das aus der Nähe nicht gesehen, der Assistent aus 40 Metern schon. Das ist sehr verwunderlich und schmerzvoll. Diese Entscheidungen sind nicht zu akzeptieren“, meinte der Salzburg-Coach.

Hinteregger und Hannes Aigner gingen im Strafraum nach einem Gerangel zu Boden. „Ich dürfte ihn mit der Hand im Gesicht berührt haben, aber von einem Faustschlag ist weit und breit nichts zu sehen. Es ist sehr bitter im Hinblick auf das Rapid-Spiel“, sagte Hinteregger. Auch für Altachs Aigner war die Entscheidung überzogen. „Ich denke nicht, dass es ein Faustschlag war. Wir sind zusammengelaufen, umgefallen, haben beide gezogen. Es war halb so schlimm, ich habe mich selbst gewundert“, schilderte der Stürmer-Routinier.

Dass es bei der Aktion keinen Elfmeter gab, wunderte Canadi. Schüttengruber hatte anscheinend zuvor schon ein Foul für Salzburg gepfiffen gehabt. In der Schlussphase musste dann auch noch Aigner nach einem rüden Foul an Felipe Pires mit Rot vom Platz. „Es war kein Frustfoul. Ich wollte den Ball weiterspitzeln, war zu spät und habe ihn erwischt“, sah Aigner die Sanktion als gerechtfertigt an. Die Altacher müssen also im Kampf um Rang drei mit dem einen Zähler dahinter liegenden Vierten Sturm Graz in der UPC-Arena am Samstag ohne ihn auskommen. Nicht zur Verfügung steht auch Marti Riverola, der am Freitag wegen eines Jochbeinbruchs operiert wird.