Analyse: Die Rolle des Robert Beric bei Rapid Wien

Robert Beric ist momentan so etwas wie die Lebensversicherung von Rapid Wien. In 5 der letzten 6 Meisterschaftsspiele, in denen er zum Einsatz kam, erzielte er entscheidende Treffer zum Remis oder Sieg. Letzte Woche im Derby hatte er Ladehemmung – und Rapid verlor das erste Mal seit 22. November 2014 ein Meisterschaftsspiel. Irgendwie war der Slowene gegen die Austria nicht ins Spiel eingebunden wie sonst: Kein einziger Torschuss, nur vier Ballaktionen in der Zone 25 Meter vor dem gegnerischen Tor sprechen Bände.

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Ansonsten ist die Bilanz des Slowenen aber beeindruckend: 16 Torerfolge gehen auf seine Kappe, mehr erzielte in der laufenden Saison nur Jonathan Soriano (21).

Was macht die Klasse von Beric aber aus? Er schießt Tore und …: Kein einiziger Assist in 1776 Spielminuten, nur 16 Torschussvorlagen und er bindet sich auch viel weniger in das Passspiel ein als andere Stürmer. Robert Beric‘ Markenzeichen ist also Tore Machen – ein richtiger Stoßstürmer, ein Knipser eben.

 

Wenn Rapid Zug Richtung gegnerisches Tor aufnimmt, ist Beric schon längst an vorderster Front. Unangenehm für eine Abwehr bewegt er sich an der Abseitslinie, oft auch darüber, um im entscheidenden Moment dann wieder punktgenau und regelkonform anspielbar zu sein. In der ersten Analyseszene reagiert er auch im zweiten Anlauf blitzschnell und schließt aus für seine Verhältnisse großer Distanz erstklassig ab. Tore außerhalb der Box sind aber die absolute Ausnahme bei ihm. Die Szene zeigt den Ort aller Beric-Tore für Rapid in der laufenden Meisterschaft – fast alle innerhalb des Sechzehners und vor allem sehr viele innerhalb des Fünfers:

 

 

 

Beric ist der absolute Herrscher über den Fünfmeter-Raum. Kein anderer Stürmer in Österreich ist unmittelbar vor dem gegnerischen Tor derart präsent. Hier immer wieder anspielbar zu sein, ist seine größte Stärke und das Rapid-Spiel in der Angriffszone scheint darauf abgestimmt zu sein:

 

 

 

Gelingt es dem Gegner Beric vom Passspiel und speziell den seitlichen Hereingaben Rapids zu isolieren, haben die Grün-Weißen aber Probleme beim Tore machen – siehe Derby letzte Woche. Grödig sollte das diese Woche beherzigen, um den aktuellen Negativrun unterbrechen zu können.