Argentiniens Verband entlässt erfolglosen Teamchef Bauza

Buenos Aires (APA/Reuters/dpa) – Edgardo Bauza ist nach etwas mehr als acht Monaten im Amt am Montag (Ortszeit) als Argentiniens Nationaltrainer entlassen worden. Dem 59-Jährigen wurde seine schlechte Bilanz zum Verhängnis. Der zweifache Fußball-Weltmeister gewann unter Bauza nur drei seiner acht Spiele und muss aktuell sogar um die Teilnahme an der WM-Endrunde 2018 in Russland bangen.

Derzeit liegt Argentinien auf Platz fünf der südamerikanischen Qualifikation, in der nur die Top Vier direkt für die WM startberechtigt sind. Die dritte Niederlage der laufenden Kampagne, ein 0:2 in Bolivien, besiegelte Bauzas rasches Ende als Nationalcoach. Von der argentinischen Presse wird Jorge Sampaoli vom FC Sevilla als möglicher Nachfolger genannt.

Der erst im vergangenen Monat als Verbandschef gewählte Claudio Tapia wollte am Donnerstag nach Europa reisen, um beim Weltverband FIFA um eine Strafminderung für Lionel Messi zu bitten. Der Weltstar war wegen Beleidigung eines Schiedsrichter-Assistenten für vier Spiele gesperrt worden, von denen noch drei bevorstehen. Im Zuge seiner Reise könnte Tapia auch Kontakt mit Sampaoli aufnehmen.

Dieser führte Chile 2015 zum Titelgewinn in der Copa America, ehe er den Posten in Sevilla übernahm. Die Zeit drängt nicht, Argentinien bestreitet erst am 31. August das nächste Qualifikationsspiel. Dann geht es in Montevideo gegen den Dritten Uruguay. Der 57-jährige Sampaoli wurde in den vergangenen Wochen immer wieder als möglicher Nachfolger von Luis Enrique als Coach des FC Barcelona genannt. Er müsste aus seinem Vertrag bei Sevilla herausgekauft werden, die Andalusier sollen 1,5 Millionen Euro Ablöse verlangen.

Bauza hatte Argentinien noch unter der alten Verbandsführung im August des Vorjahres übernommen. Eine seiner ersten Amtshandlungen war, Messi vom Comeback in der Nationalelf zu überzeugen. Der Kapitän hatte nach der zweiten Final-Niederlage bei der Copa America in Folge seinen Rücktritt aus dem Team erklärt, ließ sich aber wieder umstimmen.

Der gesperrte Messi fehlte bei der jüngsten Niederlage in Bolivien. Er versäumt laut aktuellem Stand auch die Spiele gegen Uruguay, Peru und Venezuela und könnte erst im finalen Qualifikationsspiel in Ecuador im Oktober ins Nationalteam zurückkehren. Platz fünf in Südamerika reicht immerhin noch für die Teilnahme an einem interkontinentalen Play-off, in dem es gegen das Topteam Ozeaniens geht.

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