Arnautovic fordert Respekt für China-Entscheidung

Sechs Tore hat Marko Arnautovic in fünf Spielen der laufenden EM-Qualifikation erzielt. Der 30-Jährige scheint für das österreichische Fußball-Nationalteam derzeit unersetzlich. Beim 6:0-Kantersieg am Freitag in Salzburg gegen Lettland glänzte Arnautovic nicht nur mit einem weiteren Doppelpack, sondern teilte danach auch an die Kritiker aus, die seinen Transfer nach China hinterfragt hatten.

Nach seinen beiden Treffern hielt sich Arnautovic jeweils demonstrativ die Ohren zu. „Es war für die Leute, die sehr viel reden und wenig wissen“, erklärte der Wiener. Er sei glücklich über seine im Juli getroffene Club-Entscheidung. „Wie ihr seht, habe ich nichts verlernt. Ich bin nicht müde, ich habe keinen Jetlag“, betonte der Angreifer – und forderte ein wenig mehr Respekt ein. „Ich bin kein 19-jähriges Kind mehr. Ich habe sehr viel für die Nationalmannschaft gemacht.“

Derzeit hält er bei 26 Länderspieltoren. Damit stellte Arnautovic die Marken von „Wunderteam“-Kapitän Matthias Sindelar und Rekordnationalspieler Andreas Herzog ein. In der ewigen ÖFB-Bestenliste liegt er auf Rang sieben. Toni Polster führt sie mit 44 Treffern an.

„Ob sich ein Polster fürchten muss, weiß ich im Moment nicht“, sagte Arnautovic. „Der Rekord ist mir nicht wichtig, aber ich werde weiter alles geben. Ich will noch mehr Tore machen.“ Die 28 Treffer von Marc Janko, der seine Karriere im Sommer beendet hat, scheinen auf jeden Fall in Reichweite. Arnautovic: „Das tut mir leid für ihn.“

In allen EM-Quali-Gruppen hat nur Israels Eran Zahavi (8 Tore) bisher öfter getroffen als Arnautovic. Seine Kollegen sparten auch nicht mit Lob für den Ausnahmekönner von Shanghai SIPG. „Er ist ein Spieler, der Ideen hat, an die keiner denkt“, sagte Verteidiger Martin Hinteregger. „Er ist essenziell für uns“, ergänzte Bayern Münchens David Alaba.

Arnautovic war mit der ganzen Mannschaft zufrieden. „Das Spiel gegen den Ball war sehr gut. Die Letten haben nicht atmen können.“ Die Offensive habe hervorragend funktioniert. „Es war ein wichtiger Sieg, denn am Montag wartet der schwierigste Gegner in der Gruppe auf uns.“ Dann müssen die Österreicher in Warschau gegen Polen bestehen.

Aus dem Auftritt gegen Lettland könne man viel mitnehmen, meinte Arnautovic. „Wir sind gut drauf. Wenn wir weiter so spielen, haben wir alle Möglichkeiten. Wir können mit breiter Brust nach Polen fahren.“ Unterstützung gibt es von der Familie. Arnautovic‘ Frau Sarah hat polnische Wurzeln. Sie wird mit den beiden Töchtern im Stadion sein. (APA)