Auböck über 400 m Kraul starker WM-Fünfter

Budapest (APA) – Im Vorlauf mit Bestzeit den OSV-Rekord pulverisiert, im Finale den fünften Rang erreicht. Felix Auböck ist am Sonntag über 400 m Kraul nahezu perfekt in die Schwimm-Weltmeisterschaften in Budapest gestartet. Nachdem er am Vormittag 3:44,19 Minuten erreicht hatte, schlug der Niederösterreicher im Finale nach 3:45,21 an. 1,28 Sekunden fehlten auf das erste OSV-Langbahn-WM-Edelmetall seit 2009.

Nur Titelverteidiger Sun Yang aus China, Olympiasieger Mack Horton aus Australien, der Italiener Gabriele Detti und der Südkoreaner Park Taehwan waren im Finale schneller als der 20-jährige Auböck. Der Athlet der Universität Michigan in den USA war völlig überraschend als Schnellster in die Entscheidung der besten acht eingezogen. In Budapest hat er in der kommenden Woche über 200 m, 800 m und 1.500 m noch drei weitere Chancen. Schon am (morgigen) Montag geht es mit dem 200-m-Bewerb weiter.

„Jetzt hab ich schon ein wenig Blut geleckt. Ich will noch ein Finale bei dieser WM schwimmen. Die 200 m Freistil nehme ich nebenbei mit, doch über 800 m oder 1.500 m will ich nochmals unter die besten acht kommen“, erklärte Auböck. „Ich fühle mich wirklich sehr gut, der fünfte Platz gibt nochmals enorm viel Kraft und ich freue mich auf die kommenden Bewerbe.“

Auböck schaffte es als erster Österreicher seit Markus Rogan 2011 (5. über 200 m Lagen) in ein WM-Langbahn-Finale. Das gelang ihm als erstem Österreicher in der Kraul-Technik und er startete auch als erster Österreicher bei einer WM von der Pole-Position auf Bahn vier.

„Da bin ich schon sehr stolz darauf, aber da ist man natürlich nicht mehr so locker, ganz klar. Es war auch nicht mein bestes Rennen, aber ich bin absolut zufrieden“, betonte der Student. „Für mich war das alles komplett neu. Als Schnellster aus der Vorrunde auf Bahn vier zu schwimmen und als letzter in die Arena zu gehen, in die laute Halle. Da hatte ich schon Gänsehaut und einen enormen Adrenalinschub.“

Auböck ließ seine Trainingspartner aus den USA hinter sich. „Ich war über 400 m der schnellste ‚Ami‘. Das ist eine coole Sache und super für die kommende Saison.“ Der 1,98 m große Athlet hatte seine sportliche Entwicklung im Ausland absolviert. Nach Jugendjahren in Berlin, wo er auch das Abitur, das deutsche Pendant zur Matura, ablegte, war Auböck nach den Olympischen Sommerspielen mit einem Vollstipendium nach Michigan gewechselt.

Die Hochschule in Ann Arbor, 60 Kilometer westlich von Detroit gelegen, zählt zu den herausragenden Institutionen im US-Universitätssport. Speziell im Football, Basketball und Eishockey sind die unter dem Spitznamen „Wolverines“ antretenden Michigan-Teams seit Jahrzehnten erfolgreich. Im Schwimmen ist die Universität ebenfalls einschlägig vorbelastet, trainierte doch auch Michael Phelps unter seinem Langzeit-Coach Bob Bowman einige Jahre dort, obwohl er nie als regulärer Student eingeschrieben war.

Auböck entwickelte sich in den USA mit Trainingspartnern wie dem Rio-Olympia-Zweiten Connor Jaeger exzellent weiter. Nach seinem ersten Semester wurde er von den Cheftrainern der „Big Ten“-Conference zum „Freshman of the Year“, also dem besten Athleten im ersten Studienjahr, gewählt.