Aufstiegskampf in Erster Liga ein Fall für drei

Wien (APA) – Der Kampf um den Meistertitel der Ersten Liga und der damit verbundene Aufstieg in die Fußball-Bundesliga wird wohl zum Fall für drei. Vor dem Frühjahrsstart der zweithöchsten Spielklasse am Freitag führt Wacker Innsbruck die Tabelle punktegleich vor dem SKN St. Pölten an. Zwei Zähler dahinter lauert der LASK.

Die sechs Punkte zurückliegenden Lieferinger dürfen wegen ihrer Red-Bull-Nähe nicht aufsteigen, dem Fünften Austria Lustenau fehlen schon neun Zähler auf Wacker und St. Pölten.

Die Innsbrucker haben vor dem Auftaktspiel beim abgeschlagenen Schlusslicht FAC große Verletzungsprobleme, dennoch hofft Trainer Klaus Schmidt auf ähnliche Erfolge wie in der ersten Saisonhälfte. „Wir wollen im Frühjahr so gut wie im Herbst spielen“, sagte der Steirer am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz in den Räumlichkeiten von Liga-Sponsor Sky.

Dass seine Mannschaft zu Beginn auswärts antritt, sollte kein Nachteil sein – auf fremdem Terrain machten die Tiroler bisher deutlich bessere Figur als vor eigenem Publikum. „Daheim müssen wir oft das Spiel machen, da hatten wir Probleme“, gab Schmidt zu.

 

 

St.-Pölten-Coach Karl Daxbacher formulierte sein Saisonziel mit Augenzwinkern. „Wir bleiben bescheiden – wir wollen im Frühjahr in der Tabelle nur die Verbesserung um einen Rang, dann passt’s“, erklärte der Betreuer des Zweitplatzierten.

Sein Club darf nicht nur auf den Aufstieg in die Bundesliga hoffen, sondern hat auch noch die Chance auf den Cup-Titel. Im Semifinale geht es am 19. oder 20. April auswärts gegen die Admira. „Der Aufstieg wäre viel wichtiger als der Cupsieg, aber wir konzentrieren uns auf beide Bewerbe“, betonte Daxbacher vor dem Frühjahrsstart bei Liefering.

Gelingen soll der Sprung in die höchste Spielklasse auch dank der Winter-Neuerwerbungen Cheikhou Dieng, Mark Prettenthaler und Bernd Gschweidl. Außerdem dürfte Ex-Teamspieler Daniel Beichler bald wieder im Vollbesitz seiner Kräfte sein.

Trotz der rosigen Personalsituation sieht Daxbacher seine Mannschaft nicht als ersten Anwärter auf Platz eins. „Der Favorit bleibt der LASK, doch es gibt zwei starke Herausforderer, die sicher ein gewichtiges Wort mitreden wollen.“

 

 

Die Oberösterreicher gaben zwar unter anderen Thomas Fröschl an die SV Ried ab, holten dafür aber etwa Philipp Huspek leihweise von Rapid sowie Dimitry Imbongo Boele vom Kapfenberger SV. Dennoch will sich LASK-Trainer Oliver Glasner nicht in die Favoritenrolle drängen lassen. „Die Kader von Wacker Innsbruck und St. Pölten sind um keinen Deut schlechter als unserer. Ich bin überzeugt, dass es bis zum Schluss spannend bleiben wird.“

Im Kampf um den Klassenerhalt hingegen scheinen die Würfel schon gefallen zu sein. Der Vorletzte Austria Salzburg steht wegen des Insolvenzverfahrens als Absteiger fest, zudem besteht für Schlusslicht FAC wohl nur noch dann Hoffnung, wenn ein Club bei der Lizenzierung durchfällt. Der Rückstand auf den Tabellenachten SC Wiener Neustadt beträgt bereits 18 Punkte.

Die Niederösterreicher bekommen es zum Auftakt daheim mit dem LASK zu tun. In dieser Partie könnte es zu einem viel beachteten Comeback kommen: Andreas Schicker, dem nach einem Unfall mit einem Böller im November 2014 die linke Hand amputiert werden musste, steht laut Trainer Günter Kreissl gegen die Linzer im Kader.

Der 29-Jährige war schon bei der Generalprobe am Samstag gegen Spartak Trnava mit einer unter dem Handschuh verborgenen Prothese im Einsatz und bot dabei eine ansprechende Leistung. „Ich bin überzeugt, dass niemand beim Gegner etwas von seinem Handicap gemerkt hat“, sagte Kreissl, dem erstmals in einem Pflichtspiel Rene Wagner als Co-Trainer zur Seite steht.

Der Ex-Rapidler könnte künftig auch den Cheftrainer-Posten in Wiener Neustadt übernehmen, sofern sich Kreissl wieder auf seine Agenden als Sportdirektor zurückzieht. Diese Variante sei „durchaus denkbar“, meinte Kreissl.