Austria kämpft in Trnava gegen Europacup-Aus

Wien/Trnava (Tyrnau) (APA) – Die nach zwei Jahren Absenz erst wieder auf die internationale Fußball-Bühne zurückgekehrte Austria kämpft gegen das vorzeitige Aus im Europacup. Vor dem Drittrunden-Rückspiel der Europa-League-Qualifikation bei Spartak Trnava wurde der sportliche Aspekt nach dem 0:1 in Wien von der Angst vor Fankrawallen fast in den Schatten gestellt. Beirren lassen wollen sich die Austrianer davon nicht.

„Ich bin überzeugt von meiner Mannschaft, denke, dass wir besser sind. Aber wir müssen unsere Chancen auch nutzen“, sagte Trainer Thorsten Fink vor der von der UEFA als Risikospiel deklarierten Partie am Donnerstag (18.30 Uhr). Die rund 19.000 Zuschauer fassende City Arena in Trnava soll so gut wie ausverkauft sein. „Als Spieler muss man sich auf solche Spiele freuen, vor voller Kulisse, wo es abgeht“, sagte Kapitän Robert Almer. Der Torhüter hoffte natürlich selbstredend, dass Ausschreitungen ausbleiben.

Mannschaft und Betreuerstab der Violetten stiegen Mittwochmittag in den Bus. Überschaubare eineinhalb Stunden dauerte die Anreise in die Kleinstadt in der Westslowakei. Fink kann auf alle Kräfte vertrauen. Beim 3:1 gegen Mattersburg am Wochenende wurden etliche Stammspieler geschont. Trnava lief beim 1:1 gegen Ruzomberok ebenfalls mit einer B-Garnitur ein. Trainer Miroslav Karhan ärgerte sich danach über die seiner Meinung nach zu lasche Einstellung.

Sein Gegenüber Fink war indes voll des Lobes für sein Team. Anders als im Hinspiel – als vor allem Larry Kayode Topchancen ausließ – soll auswärts die Konzentration vor dem gegnerischen Gehäuse aber besser sein. „Wir spielen immer Chancen heraus. Aber natürlich muss man die auch verwerten“, betonte der Deutsche. „Ballbesitz haben, den Gegner unter Druck setzen“, lauteten Finks Schlagworte. „Wir wollen Vollgas geben.“ Unnötiges Risiko werde man von Beginn weg allerdings keines eingehen.

In der Abwehr wollen die Wiener den Slowaken nicht wieder jene Möglichkeiten zum Konter geben, die Trnava in Wien schließlich den Sieg bescherten. Gelingt dies, habe sich die Ausgangslage laut Almer auch nicht grundlegend verändert. „Wenn wir ein Tor machen, ist die Lage genauso wie vor dem ersten Spiel“, meinte der ÖFB-Internationale, der die Aufgabe klar definiert sah: „Wir wissen, was zu tun ist: Wir müssen gewinnen.“

Bleibt noch das leidige Thema. Vor und nach dem Hinspiel randalierten Trnavas Ultras rund um das Happel-Stadion. Für die vom erfahrenen kroatischen Schiedsrichter Ivan Bebek geleitete Retourpartie sind nun 1.000 Karten für den Auswärtssektor verfügbar. Diese wurden nur in Wien und personalisiert vergeben. Die Busse mit den Austria-Fans werden wie jener der Mannschaft ab der Grenze von der slowakischen Polizei eskortiert. In Trnava soll der Kontakt zwischen den Fangruppen möglichst unterbunden werden.

Die Austria-Profis wollen sich vom unliebsamen Drumherum ohnehin nicht beirren lassen. „Ich blende das aus, konzentriere mich auf das Spiel. Das ist meine Aufgabe“, sagte Coach Fink. Almer erinnerte daran, dass das Spiel von der UEFA genau beobachtet werde. Schon angesichts möglicher Sanktionen vonseiten des europäischen Dachverbands würden die Verantwortlichen von Trnava wohl alles unternehmen, dass im Stadion alles in geordneten Bahnen verlaufen wird.