Ball vorher im Aus? Japan-Siegtor sorgt für Diskussionen

Durch einen 2:1-Sieg gegen Spanien erreichte Japan bei der WM als Gruppenerster das Achtelfinale. Zugleich bedeutete der japanische Erfolg das Aus der deutschen Nationalmannschaft in der Gruppenphase. Um das japanische Siegtor von Ao Tanaka gab es im Nachgang aber Diskussionen.

Die große Frage lautete: War der Ball Sekunden vor dem Siegtreffer möglicherweis im Aus? Vorbereiter Kaoru Mitoma erreichte den Ball vermeintlich knapp hinter der Torauslinie und brachte ihn so zu Torschütze Tanaka. Der Schiedsrichter entschied auf dem Feld zunächst auf Tor.

Anschließend überprüfte der VAR die Szene: Einige Kameraeinstellungen ließen vermuten, dass der Ball im Aus war. Bei anderen wiederum sah es so aus, als wäre der Ball mit ein paar Millimetern noch auf der Linie.

Ganz nah dran stand Tanaka, doch auch der Torschütze war ratlos. „Für mich war er halb aus, aber so richtig konnte ich es nicht sehen. Wenn er ihn aus gegeben hätte, hätte ich es akzeptiert“, sagte der Angreifer.

Um im Aus zu sein, muss der Ball laut offizieller IFAB-Regel 9.1 „auf dem Boden oder in der Luft die Linie vollständig überquert haben.“ Das Schiedsrichterteam konnte anhand der Videobilder nicht zweifelsfrei beweisen, dass der Ball im Toraus war. Nach zweiminütigem Studium der Bilder gab der VAR den Treffer, der Deutschland letztlich aus dem Turnier beförderte.

Die deutsche Bild-Zeitung schrieb von einem Millimeter-Drama: „Wie Wembley“. Damit spielte sie auf das WM-Finale 1966 zwischen England und Deutschland an, bei dem Geoff Hurst zum Lattenpendler traf und der Ball möglicherweise nicht vollständig die Torlinie überquert hatte. Der Schiedsrichter gab den Treffer damals.

Japan gewann die Partie dank des Treffers mit 2:1 und sicherte sich sensationell den Gruppensieg. Deutschland verabschiedete sich hingegen vorzeitig aus dem WM-Turnier.

https://www.skysportaustria.at/das-ist-kein-wunder-selbstbewusste-japaner-feiern-gruppensieg-gegen-spanien/

Bild: Imago