Barca wurde sein Geld nicht los – Keine weiteren Zugänge

Barcelona (APA) – Der FC Barcelona hat es am Freitag zum Ende der Transferzeit im spanischen Profi-Fußball nicht mehr geschafft, die Millionen aus dem Rekordverkauf von Superstar Neymar in neue Spieler zu investieren. Die Katalanen streckten ihre Fühler in alle möglichen Richtungen aus, bissen sich aber an ihren Verhandlungspartnern die Zähne aus.

Die Fans und Clubmitglieder reagierten einigermaßen enttäuscht. 222 Millionen Euro hatte Barcelona alleine für den Neymar-Abgang zu PSG eingenommen. Nach dem Franzosen Ousmane Dembele, der um 105 Mio. Euro (plus 42 Mio. an möglicher Bonuszahlungen) aus Dortmund kam, hätte der spanische Vizemeister das Geld gerne in den Brasilianer Philippe Coutinho gesteckt.

„Liverpool hat uns einen Preis von 200 Millionen Euro genannt, daher haben wir uns zurückgezogen“, begründete Barcas Profisport-Leiter Albert Soler am Samstag in einer eilig einberufenen Pressekonferenz. „Die Forderungen, die an uns gestellt worden sind, waren exorbitant.“ Das gilt auch für zahlreiche andere Spieler, die zuletzt mit den Katalanen in Verbindung gebracht worden waren.

Am Transferschluss – in Spanien einen Tag später als in den meisten anderen europäischen Ligen – machten noch einmal Spekulationen um den Deutschen Mesut Özil (Arsenal), den Italiener Marco Verratti (Paris St. Germain) und den Argentinier Paulo Dybala (Juventus Turin) die Runde. Bis zuletzt soll sich Barca auch erfolglos um dessen Landsmann Angel Di Maria (Paris St. Germain) bemüht haben.

Die Katalanen machten die Erfahrung, dass das Wissen der Kontrahenten um Millionen auf dem Konto mitunter den Preis treiben kann. „Wir haben einen sehr guten Kader“, beruhigte Sportdirektor Robert Fernandez. „Die Neuverpflichtungen, die wir gemacht haben, werden uns helfen, das Niveau zu halten.“

Neben Dembele kamen im Sommer Mittelfeldmann Paulinho aus China (für 40 Mio. Euro), Rechtsverteidiger Nelson Semedo von Benfica Lissabon (30 Mio.) und Offensivspieler Gerard Deulofeu von Everton (12 Mio.). Ob mit ihnen der Angriff auf Meister und Champions-League-Sieger Real Madrid gelingt, bleibt abzuwarten. Nach zwei Ligarunden liegen Lionel Messi und Co. zumindest zwei Zähler vor dem Erzrivalen

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