Barcelona, Real Madrid und Bilbao gegen Milliardendeal

Die beiden Fußball-Topklubs Real Madrid und FC Barcelona gehen gemeinsam mit Athletic Bilbao gegen den milliardenschweren Teilverkauf der spanischen LaLiga vor.

Das Trio hat die Einigung über eine Abgabe von zehn Prozent der Anteile an die internationale Beteiligungsgesellschaft CVC offiziell angefochten, das teilten die Klubs am Freitag mit. Der Deal untergrabe die Bestimmungen des aktuellen Reglements, hieß es in der Begründung.

38 von 42 Klubs stimmten zu

Das Geschäft sei „im Rahmen eines irregulären Prozesses“ zustande gekommen, „der die erforderlichen Mindestgarantien für eine Operation von solcher Bedeutung und Dauer“ nicht eingehalten habe.

Im August hatten 38 von insgesamt 42 Profi-Klubs zugestimmt. Neben Real und Barca verweigerten auch Bilbao und ein weiterer Verein, der ungenannt bleiben wollte, ihre Zustimmung. Diese mangelnde Einheit wirkte sich kurzfristig auch auf das finanzielle Volumen der Vereinbarung aus. Statt der ursprünglich angekündigten 2,7 Milliarden Euro will der frühere Formel-1-Eigentümer CVC wegen des Boykotts besonders der beiden Branchenriesen lediglich 2,1 Milliarden Euro für zehn Prozent an dem neuen Joint-Venture-Unternehmen „LaLiga Impulso“ zahlen.

Real und Barcelona widersetzen sich vor allem wegen der 50-jährigen Laufzeit der vereinbarten Partnerschaft. Zu den Hintergründen gehören auch die im vergangenen Frühjahr gescheiterten, allerdings weiter von Real und Barca gemeinsam mit Juventus Turin verfolgten Pläne zur Etablierung einer europäischen Super League neben der offiziellen Champions League.

Zu den Bestandteilen des Deals der Liga mit CVC gehört auch die Ausschüttung von 90 Prozent der Kaufsumme, allerdings nur an die beteiligten Vereine. Die Verweigerer bleiben derweil in ihren Entscheidungen und Budgets unabhängig.

(SID) / Bild: Imago