Baumann führt nach WM-Kombi-Abfahrt – Hirscher wahrt Medaillenchance

St. Moritz (APA) – Romed Baumann liegt bei der Ski-WM in St. Moritz in der Kombination auf Medaillenkurs. Der 31-jährige Tiroler erzielte am Montagvormittag in 1:39,25 Minuten Abfahrtsbestzeit. Sein Vorsprung vor dem Slalom (13.00 Uhr/live ORF eins) auf Titelverteidiger Marcel Hirscher beträgt satte 2,3 Sekunden. Der französische Weltcup-Sieger Alexis Pinturault verlor dagegen „nur“ 1,46 Sekunden auf die Bestmarke.

Baumann am nächsten kam der Franzose Adrien Theaux (+0,12 Sek.), auf dem dritten Zwischenrang folgten ex aequo der Deutsche Thomas Dressen und der Slowene Martin Cater (0,32), die überraschend schneller waren als die Speed-Asse Kjetil Jansrud (NOR), Carlo Janka (SUI/beide 0,68), Dominik Paris (ITA/0,69), Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer (0,82) oder Vincent Kriechmayr (0,87). Slalom-Spezialist Marco Schwarz landete als fünfter ÖSV-Teilnehmer mit 3,42 Sekunden Rückstand außerhalb der Top 30.

„Es war eine saubere Fahrt von oben bis unten. Ich habe mich wohlgefühlt“, betonte Baumann, der in der Spezialabfahrt am Vortag nach seiner Nichtnominierung wieder einmal nur WM-Zuschauer in der Königsdisziplin gewesen war. Seine Montag-Zeit hätte am Sonntag zu WM-Bronze gereicht. „Ich kenne das schon. Es ist so täglich grüßt das Murmeltier. Schladming, Beaver Creek, hier wieder…. ich könnte mir in den Arsch beißen, wenn ich mir das da heute so anschaue. Aber es ist, wie es ist. Das ist abgehakt, ich muss den Fokus jetzt auf den Slalom setzen, da geht es um die Wurst.“

Bei der WM vor zwei Jahren in Vail/Beaver Creek war Baumann nach der Kombi-Abfahrt Vierter gewesen und hatte den Blechrang auch am Ende nach dem Slalom inne. 2013 in Schladming hatte er mit Abfahrtsbestzeit Kombi-Bronze geholt. „Es wird brutal schwierig“, lautete seine Prognose für den Slalom zur Mittagszeit, für den er sich eine halbe Sekunde Vorsprung mehr auf Pinturault gewünscht hätte. Aber auch Hirscher, der den Vorteil eines frühen Slalom-Starts hat, traut er den Sprung auf den Goldrang noch zu.

Der Weltmeister von 2015 hatte beim Sprung vor der vierten Zwischenzeit eine Schrecksekunde zu überstehen und verlor dabei viel Zeit. Mit einer sauberen Fahrt im Schlussteil wahrte der Gesamtweltcup-Seriensieger aus Salzburg aber seine Medaillenchancen.

„Die Fahrt war ansprechend, hat gepasst. Vielleicht ist es heute ein bisschen zu leicht gegangen. Ich habe die gewissen Passagen ganz gut erwischt, von dem her wäre etwas mehr pushen gegangen…. aber wir wollen ja nicht übertreiben auf der Abfahrt“, meinte Hirscher, für den Pinturault nun der erste Goldanwärter ist. „Das war schon ein gescheiter Bock beim letzten Sprung, da habe ich viel Zeit auf Alexis verloren.“

Artikelbild: GEPA