Im Sommer wird Markus Wostry die Admira in Richtung LASK verlassen. Dieser Umstand hat bereits seit der vergangen Winterpause dafür gesorgt, dass der 25-Jährige mehr Zeit auf der Bank als auf dem Platz verbracht hat. Gegen Altach musste Trainer Baumeister allerdings über seinen Schatten springen und ließ den Wiener von Beginn an auflaufen.
Rückblick: Am 15.01.2018 geben die Admira und der LASK bekannt, dass Markus Wostry im Sommer ablösefrei von den Südstädtern nach Oberösterreich wechseln wird. Der Innenverteidiger unterschreibt beim LASK einen Vertrag bis 2021. Als Reaktion darauf wurde Wostry die Reise ins Trainingslager der Admira verwehrt und in Aussicht gestellt, sich in Zukunft auf dem Abstellgleis wieder zu finden, wie die OÖ-Nachrichten damals berichten. LASK-Trainer Oliver Glasner richtete sich daraufhin mit einem Appell an die Admira: „Ich finde es schade, dass man jetzt hier an Markus Wostry ein Exempel statuieren möchte. Das ist ein bisschen eine österreichische Krankheit. (…) Ich hoffe, dass auch die Admira wieder zu klaren Gedanken kommt.“
Eine Antwort von Admira-Trainer Ernst Baumeister ließ nicht lange auf sich warten: “Wenn sie glauben, dass wir einen Boscher haben, ist das ihre Meinung, die können sie gut vertreten, aber ich mische mich beim LASK auch nicht ein, wer bei ihnen spielt und wer nicht spielt. Es ist eine rein sportliche Entscheidung, das hat mit dem nichts zu tun. Ich bin dem Markus auch nicht böse. (…) Ich habe den Eindruck gehabt, dass er eigentlich mit dem Herzen und mit dem Kopf nicht mehr so richtig bei uns sein will.“
Eine kleine Spitze in Richtung Wostry konnte sich Baumeister damals allerdings nicht verkneifen und fügte hinzu: „Wenn ich ihn aufstelle, dann müssen mir schon die fünf ausfallen.” Ganz so ist es nun zwar nicht gekommen, da man allerdings in den letzten vier Partien drei Mal als Verlierer vom Platz ging, gab es Handlungsbedarf. Genug Handlungsbedarf für Baumeister um die Causa Wostry nochmals zu überdenken. Im Spiel gegen den SCR Altach durfte der Innenverteidiger von Minute eins weg für seinen noch-Arbeitgeber auflaufen.
Nach der Partie zeigte sich Baumeister mit seiner Entscheidung zufrieden und gestand ein, dass man als Trainer zum Wohl der Mannschaft über seinen Schatten springen muss: „Sehr gut wieder gespielt, souverän. Wie wenn er eigentlich die ganze Zeit keine Spielpause gehabt hätte. (…) Es ist nicht entscheidend, ob ich über meinen Schatten springe. Das Entscheidende ist, was für die Mannschaft gut ist und wichtig ist und da muss man als Trainer – doch – über den Schatten springen. Man darf nicht dann Stur sein und auf irgendetwas verharren, wenn es der Mannschaft hilft, dann muss man es auch machen.“ Und anscheinend hat es geholfen. Gegen Altach feierte die Admira am Samstag einen 2:1-Auswärtssieg.
Ernst Baumeister im Sky-Interview
Wostry selbst zeigte sich im Sky-Interview nach der Partie sichtlich erleichtert und froh darüber, wieder auf dem Platz gestanden zu sein. „Ich war auf jeden Fall überrascht, dass ich gespielt habe, aber ich habe mich irrsinnig darüber gefreut. Ich bin so froh, dass wir gewonnen haben. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich spiele, wenn ich gebraucht werde. Ich wurde gebraucht und ich habe wie immer mein Bestes gegeben“, so Wostry. Allerdings muss der Wiener auch zugestehen, dass die Situation mit seinem zukünftigen Arbeitgeber als direkten Konkurrenten durchaus seltsam ist: „Das ist nicht die Normalität, aber man muss damit umgehen und ich gebe in jedem Spiel, das ich für die Admira mache, mein Bestes.“
Markus Wostry im Sky-Interview
Die Chronologie der Causa Wostry
LASK-Trainer Glasner zur Causa Wostry: “Ich hoffe, dass die Admira zu klaren Gedanken kommt”

Von Franz Verworner