Bayern will Dortmund nach 100. Klassiker hinter sich wissen

(APA/dpa) – Der FC Bayern will Borussia Dortmund nach dem 100. Aufeinandertreffen der beiden Teams in der Bundesliga hinter sich wissen. In der Münchner Allianz Arena steigt am Samstag (18.30/live auf Sky) der „Klassiker“ des deutschen Fußballs. Bayern Vereinspatron Uli Hoeneß legte die Erwartungshaltung hoch. „Es darf keine Ausreden geben. Da muss gegen Dortmund geliefert werden“, sagte der 67-Jährige.

Der Liga-Hit der 28. Runde ist der Fußballabend, der die Kräfteverhältnisse in Deutschland neu ordnen könnte. Aktuell liegen die Bayern zwei Zähler hinter Spitzenreiter Dortmund. Sechs Runden sind nach dem Duell noch zu spielen. „Das ist das geilste Spiel der Saison, darauf wartet ganz Deutschland“, verkündete Nationalspieler Leon Goretzka.

Die komplette Kovac-PK im VIDEO

David Alaba könnte bei den Bayern wieder zur Verfügung stehen. Aufgrund von muskulären Problemen verpasste der Wiener zuletzt das spektakuläre 5:4 im DFB-Cup-Viertelfinale gegen Heidenheim. Alaba habe am Donnerstag wieder trainiert, berichtete Trainer Niko Kovac. „Ich hoffe, er ist für Samstag bereit.“ Dortmund bangte um den Einsatz von Paco Alcacer. Der Spanier, mit 16 Saisontoren nach Münchens Robert Lewandowski der zweitbeste Torjäger der Liga, laboriert an einer Armverletzung.

Dass die Bayern gegen Zweitligist Heidenheim vier Treffer kassierten, sorgte in München für Irritationen. Fünf eigene Tore, vier davon in Unterzahl, sprachen aber auch für eine gewisse Willensstärke. Kovac beklagte „ein wildes, ein offenes Spiel, was ich in der Form nicht mag“. Bayerns Trainer erklärte außerdem: „Angreifen macht am meisten Spaß. Aber das Verteidigen gehört auch dazu.“

Favre: Titelkampf bleibt nach Bundesliga-Gipfel offen

Für Hoeneß kommen die 90 Minuten der Wahrheit am Samstag: „An eine Niederlage denke ich gar nicht. Wir müssen gewinnen, dazu gibt es für mich keine Alternative.“ Ihm geht es auch um ein Statement nach dem 3:2-Erfolg des BVB im ersten Saisonduell. „Wenn wir nicht gewinnen, würde ich zwar trotzdem gerne deutscher Meister werden, aber dann hätten wir es nicht mehr ganz so verdient“, meinte Hoeneß. Dem schloss sich auch Dortmund-Coach Lucien Favre an. „Nichts ist entschieden, wenn wir gewinnen, nichts, wenn es ein Unentschieden gibt, und auch wenn wir verlieren, ist noch alles möglich“, betonte der Schweizer.

Feiern wollen die Bayern jedenfalls, auch danach. So hat Jerome Boateng am Abend nach dem Spitzenspiel zu einer Party eingeladen. Gefeiert wird in einem Münchener Club die zweite Ausgabe seines Magazins „BOA“. Dass der ehemalige Nationalspieler die Sause ausgerechnet für Samstag angesetzt hat, sorgte bei Bayerns Spitzenkräften nicht unbedingt für Freude. Trainer Kovac wollte das Thema nicht überbewerten. „Jeder kann selbst entscheiden, was er in seiner Freizeit macht. Ich glaube aber, man sollte aufhören, immer mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Das geht zu weit. Da müssen wir uns alle mal beruhigen“, sagte Kovac.

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