Beach-Volleyballer Doppler/Horst starten mit Niederlage in Rio

Rio de Janeiro (APA) – Das Olympia-Turnier der Beach-Volleyballer in Rio de Janeiro hat am Samstag für Österreich mit einer Ernüchterung begonnen. Im ersten Match im bombastischen, mehr als 12.000 Zuschauer fassenden Stadion direkt an der weltberühmten Copacabana unterlagen Clemens Doppler/Alexander Horst den Italienern Alex Ranghieri/Adrian Carambula glatt 0:2 (-14,-13). Damit stehen sie in Gruppe A unter Zugzwang.

Gleich das erste Service des Turniers war ein Sky-Serve von Carambula, und es sollten noch viele folgen. Der 28-Jährige ist der einzige Spieler auf der Tour mit einem solchen, in hohem Bogen und mit viel Spin in das gegnerische Feld gedrehten Aufschlag. Doppler/Horst hatten sich gut darauf vorbereitet, Horst diese Service-Art auch mehr als „Show-Element“ bezeichnet. Das ÖVV-Duo verlor dann auch bei keiner einzigen Annahme direkt den Punkt.

Aber dennoch war dieses Service match-entscheidend. „Die Annahme war schwieriger als sonst, weil der Wind sehr gedreht hat im Stadion“, meinte Horst auf eine Frage der APA – Austria Presse Agentur. „Der Ball bewegt sich dann in der Luft sehr viel, und du weiß nicht genau, wo er runterkommt.“ Doppler stimmte dem bei: „Wir haben nicht gedacht, dass er so viele Sky-Serves macht. Aber insgeheim habe ich es befürchtet. Der Wind hat immer gedreht. Damit haben wir unser Spiel nicht aufziehen können. Es ist bei einem so konstant drehenden Wind sehr schwierig.“

Ein fast noch größeres Problem sah Horst in der Blockleistung von Ranghieri. „Er ist wahrscheinlich der derzeit beste Blockspieler der Welt. Er hat uns viel Druck gemacht, und wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden.“ Die Italiener hingegen schon, und da waren sie nicht mehr zu stoppen. „Sie sind spielerische Typen. Wenn sie drinnen sind, dann spielen sie ganz locker und sich in einen Rausch hinein. Dann kann es so ausgehen, wie es heute ausgegangen ist.“

Im Endeffekt traten so viele neue Faktoren ein, dass die exakte Vor-Analyse der Gegner ad absurdum geführt wurde. Doppler: „Wir haben gewusst, dass wir nicht die Favoriten sind. Sie waren heuer bis auf einmal immer in den Top Ten, wir nicht“, musste Doppler einräumen. „Aber es war einfach ein unerwartetes Spiel. In der Statistik, die wir haben, waren viel weniger Sky-Serves. Diese Lockerheit, ein Spiel zu genießen, haben wir halt nicht gehabt.“

Ein großes Ärgernis für die beiden waren zudem die Challenge-Entscheidungen, ähnlich dem Hawk-Eye im Tennis. Ende des ersten Satzes wurde einer Challenge der Österreicher nicht stattgegeben, obwohl das Video Gegenteiliges gezeigt und Ranghieri zugegeben hatte, dass er den Angriffsball am Block noch berührt hatte. Auch eine Entscheidung zu Beginn des zweiten Satzes lief gegen Doppler/Horst. „Die Entscheidungen waren eine Katastrophe“, sagte Doppler.

Nun steht für Österreichs-Nummer-1-Paar am Montag (20.30 Uhr MESZ) die harte Partie gegen die Brasilianer Alison/Bruno an. Die Lokalmatadore setzten sich im Anschluss in einer hart umkämpften Partie mit der Unterstützung von den Rängen durch tausende, leidenschaftliche „Brasilos“ 2:0 (19,20) durch. Gegen die Kanadier geht es für Doppler/Horst in der Nacht auf Donnerstag (5.00 Uhr MESZ). Nur der Gruppenletzte scheidet fix aus.

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