Best of Talk und Tore 346 mit Barisic, Lederer und Weber

  • Zoran Barisic über mögliche Abgänge: „Ich kann niemanden zwingen zu bleiben“
  • Admira-Coach Oliver Lederer: „Die Austria sollte sich größere Gedanken um Platz drei machen“
  • Sky-Experte Heribert Weber: „Bin der Meinung, dass der Austria die Gemeinschaft fehlt“

Wien, 1.5.2016. Zu Gast bei „Talk & Tore – Die Tipico Fußballdebatte“ waren am Sonntag Rapid-Trainer Zoran Barisic, Admira-Coach Oliver Lederer und Sky-Experte Heribert Weber. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.

 

Zoran Barisic:

über das schwache Auftreten gegen Fast-Absteiger Grödig: Es hat gestern und das war auch für uns offensichtlich, die absolute Gier nach Erfolg gefehlt. In vielen Situation war es so, dass wir die Einfachheit des Spiels vermissen haben lassen. Wir haben unsere Spielidee, von der weichen wir überhaupt nicht ab. Wir haben unsere Spielphilosophie. Es war einfach so, dass wir zu kompliziert gespielt haben oder uns gegenseitig als Team nicht stark gemacht haben sondern versucht haben, individuell zu glänzen. Das ist natürlich etwas, das mir nicht gefällt. Aber am Charakter meiner Mannschaft zweifel ich nicht.

findet sich nicht zu nett im Umgang mit seinen Spielern: Ich glaube nicht, dass ich zu lieb bin. Ich kann damit nichts anfangen. Was heißt zu lieb? Es ist wichtig, dass du die Spieler verbesserst, dass du ihnen Hinweise gibst, was sie verbessern können. Ich bin nicht derjenige, der die Spieler dauernd zusammenfaucht, dauernd mit ihnen schreit oder sie beschimpft. Ich glaube nicht, dass das dafür verantwortlich wäre, die Spieler besser zu machen.

über spekulative Abgänge von Kainz und Stangl im Sommer: Du kannst niemanden zwingen zu bleiben, wenn er nicht bleiben will. Wenn er Angebote vorliegen hat, die besser sind als jene von Rapid, dann ist es wichtig für uns als Klub, dass wir bestimmen können, dass wir die Transferrechte in unseren Händen haben um neue Dinge in die Wege leiten zu können.

Oliver Lederer:

über den Schlager gegen Austria und den möglichen Platz drei: Ich glaube, die Austria sollte sich größere Gedanken machen um Platz drei. Das ist das Spiel, das wir uns gewünscht haben. Dass wir dort hinfahren und nach dem Spiel punktegleich sein können, ist eine sehr interessante Erfahrung. Man wird sehen, wie unsere Jungs damit umgehen. Ich bin schon sehr gespannt darauf.

über taktische Umstellungen im Admira-Spiel: Es war absehbar ab Runde eins, dass das nicht lange für uns nicht funktionieren kann. Der Knackpunkt war für mich der 2:1-Sieg in Altach, wo wir einen Fußball gespielt haben, den ich eigentlich gar nicht sehen kann. Es war ein Spiel, das du gar nicht gewinnen willst, drastisch formuliert. Ab dem Zeitpunkt war es so, dass wir gesagt haben, so können wir nicht langfristig erfolgreich sein und haben dann der Vereinsphilosophie entsprechend diese in den Vordergrund gerückt. Das hat auch lange gebraucht, bis wir das umgesetzt haben und es hat noch länger gebraucht, bis der restliche Teil von Fußballösterreich draufgekommen ist, dass wir nicht mehr auf Konter spielen.

über eine mögliche Vertragsverlängerung von Christoph Knasmüllner: Vom Gefühl her glaube ich, dass er sehr gut weiß, dass ihm eine weitere Saison bei uns sehr gut tun würde, für seine Entwicklung der richtige Schrit wäre. Eine Vertragsverlängerung liegt bekanntermaßen für die nächsten zwei Wochen auf Eis. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass er bleibt. Er ist richtig gescheitert und es wäre sich auch bei uns fast nicht mehr ausgegangen. Er war mit einem Fuß im Fußballgrab. Dass er noch einmal die Kurve bekommen hat, ist eine super Geschichte. Das hat er sich zum Großteil selbst zu verdanken. So weiter zu arbeiten, das war schon bemerkenswert.

Sky-Experte Heribert Weber:

über fehlende Torjäger bei Rapid: Wenn man sieht, wie viele Torchancen vergeben worden sind, ist das eigentlich unglaublich. Wobei man nicht vergessen soll, dass auch Beric Torchancen vergeben hat. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, Kainz ist mit sieben Toren der beste Torschütze von Rapid. Trotzdem hat Rapid 60 Tore geschossen. Da sieht man, dass die Mannschaft im gesamten relativ torgefährlich ist.

über mangelnde Stabilität im Austria-Spiel: Die Austria hat in der letzten Zeit, wenn man das 9:0 in Mattersburg weg nimmt, sehr schlechte Leistungen geboten. Herausragend von den schlechten Leistungen war das Derby, wo sie ganz schlecht aufgetreten sind. Sie haben wenige Punkte gemacht und da leidet natürlich auch das Selbstvertrauen darunter. Heute hat man gesehen, dass durch den Sieg in Mattersburg einige Spieler besser aufgetreten sind, aber im Großen und Ganzen ist diese Mannschaft nicht dort, wo sie im Herbst war. Die Stabilität ist verloren gegangen und ich bin auch der Meinung, dass die Gemeinschaft fehlt.

über die Drucksituation als Trainer bei Admira: Du hast bei weitem nicht die Belastung und bei weitem nicht den Druck wie bei einem Traditionsverein wie Rapid. Man sieht immer wieder, dass Qualität vorhanden ist. Dass diese nun auch umgesetzt wird, hat auch mit der Sicherheit zu tun. Wenn es einmal nicht so gut läuft, werden sie auch nicht so kritisiert wie bei einem großen Verein. Dadurch lässt sich ein Spieler leicht entwickeln.

Wiederholungstermine der aktuellen Sendung auf Sky Sport Austria HD:

Montag, 2. Mai, 8.30 Uhr
Dienstag, 3. Mai, 0.30 und 8.00 Uhr
Mittwoch, 4. Mai, 18.00 Uhr