Best of Talk und Tore mit Baumgartlinger, Almer, Daxbacher, Krankl

Wien, 09. November 2015. Zu Gast bei „Talk und Tore“, der tipico-Fußballdebatte am Sonntag, 08. November 2015 waren Mainz-Legionär Julian Baumgartlinger, Austria-Torhüter Robert Almer, St. Pölten-Trainer Karl Daxbacher und Sky-Experte Hans Krankl. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.

Julian Baumgartlinger:

…über die bevorstehende Europameisterschaft in Frankreich: „Wir wissen das schon alle, dass wir sowas noch nicht erlebt haben, dass wir zwar immer ein Großereignis angepeilt haben, Qualifikationen gespielt haben, aber dass keiner im Kader bisher ein Großereignis gespielt hat. Dass wir da vom Kopf oder der Einstellung her nicht anders als in die Qualifikation hinein gehen werden, ist auch klar. In einer Gruppenphase mit drei Spielen muss man immer auf Sieg spielen. Natürlich muss man auch taktieren und schauen, wenn man weiter fortgeschritten ist, da muss man sich umschauen. Aber vom Grundgedanken und der Art und Weise, wie wir Fußballspielen, sollten wir nichts verändern, weil das macht uns aus und stark und schwer zu spielen.“
…über seine anhaltende Torflaute in der Bundesliga: „Ich glaube das ist eine Mischung aus ein paar Faktoren. Die ersten ein, zwei, fast drei Jahre habe ich in Mainz sehr defensive Rolle eingenommen. Ich habe dann in einem klaren System relativ oft die Sechser-Rolle gespielt. Ich bin dann in den letzten eineinhalb Jahren immer öfter in die Offensive gekommen. Da habe ich dann schon die eine oder andere Chance gehabt. Da fehlt mir dann schon noch die Kaltschnäuzigkeit und aber auch der Wille zum Abschluss. Ich sehe relativ oft den besser postierten Spieler und habe dann im letzten Moment das Gefühl, lieber noch eine Schussfinte und einen Pass spielen. Eventuell dadurch doch die bessere Chance zu haben als aus zwanzig Metern draufzuhauen. Dadurch hat es noch nicht gereicht. Aber es ist nicht so, dass ich das nicht will. Ich will auf jeden Fall noch anschreiben in der Bundesliga.“

Robert Almer:

…über Marcel Kollers Vertrauen und Festhalten an seiner Person: „Er weiß, glaube ich, dass ich ihm dankbar bin. Man versucht einfach das Vertrauen, das man als Spieler bekommt, aber das machen beim Team alle, einfach mit Leistung zurück zu zahlen. In meinem Fall hat das bis jetzt immer sehr gut funktioniert. Ich werde das auch weiterhin versuchen. Es ist allgemein so, egal ob das Nationalmannschaft oder Klub ist, wenn du das Vertrauen vom Trainer spürst, ist es ein ganz anderes Auftreten das du dann am Platz an den Tag legen kannst.“
…über die Qualitäten von Austria-Trainer Thorsten Fink: „Man muss auch einmal sagen, dass die letzten zwei Jahre nicht besonders gut verlaufen sind. Von daher hat er charakterlich sehr gut zur Mannschaft gepasst. Er hat ein sehr gutes Verhältnis zu den Spielern, auch das ganze Betreuerteam. Ich glaube das war jetzt auch nach der schwierigen Phase der letzten zwei Jahre auch wichtig, dass die Spieler an der Hand genommen werden, positiv aufgebaut werden. Das bringt er auch mit und er ist auch auf alle Fälle ein sehr positiver Typ. Aus Deutschland bin ich das gewohnt, dass die Leute so auftreten. Er vermittelt den Spielern auch sehr viel Selbstvertrauen und ich glaube, dass das ein sehr großer Punkt neben den taktischen Vorgaben ist.“
…bleibt bei aller Euphorie rund um die Austria am Boden: „Das Ziel ist Platz drei. Ich habe das schon einmal betont, wenn am Ende dabei mehr herausschaut, dann freuen wir uns alle. Ich glaube das Ziel war vor der Saison Platz drei und das sollte auch durch den Lauf, den wir jetzt gerade haben nicht geändert werden. Wir wissen schon wo unsere Qualitäten liegen, aber auch wo wir noch Schwächen haben. Wir wissen auch, dass Salzburg und Rapid sehr starke Mannschaften sind. Wir versuchen unser bestes, wollen natürlich vorne dabei sein. Aber was am Ende dabei rauskommt, wird man dann sehen.“

Karl Daxbacher:

…über die Viertelfinalauslosung im Samsung-Cup: „Chancen rechnen wir uns natürlich auch in Mattersburg aus. Mattersburg zeigt zwar mit derselben Mannschaft auf, die sie in der zweiten Liga gehabt haben, dass sie mithalten können in der Bundesliga. Voriges Jahr haben wir uns sehr lang mit dem LASK gematcht und daher glaube ich, dass wir dort sehr gute Chancen mit St. Pölten haben.“
…über mögliche Titelchancen der Wiener Austria: „Die Austria hat oft nicht besonders gut gespielt aber voll gepunktet. Mit den Punkten ist das Selbstvertrauen gekommen und jetzt spielen sie auch eindeutig besser. Vielleicht ist es auch wichtig Ruhe zu bewahren, über das Kollektiv Mannschaften wie Salzburg, die qualitativ vielleicht noch besser sind, hinter sich zu lassen. Das geht im Fußball auf alle Fälle mit Zusammenhalt und Teamspirit. Das ist möglich. Es wird natürlich schwierig, aber wie man sieht, jetzt funktioniert es und da werden auch Leistung und Selbstvertrauen der Spieler immer besser. Das ist eine Chance, aber es ist noch ein weiter Weg. Robert (Anm. Almer) sagt es ganz richtig, man sollte jetzt nicht die Ziele neu definieren. Man sollte bescheiden bleiben und sagen, okay, man ist auf einem guten Weg. Vielleicht werden die anderen nervös und dann schlägt man zu.“

Sky-Experte Hans Krankl:

…über die aktuellen Stärken des Nationalteams: „Fast der ganze Kader besteht aus Legionären. Das ist für unsere Nationalmannschaft sehr wichtig. Die haben ganz einfach mehr Selbstvertrauen, mehr Selbstbewusstsein, das Auftreten ist anders und das wichtigste ist die Qualität. Die Qualität dieser Spieler ist ein andere und das ist für uns gut. Für den österreichischen Fußball ist das unheimlich wichtig. Auch, wenn wir ein kleines Land sind und uns wahrscheinlich niemals mit den Großen auf Dauer messen können. In einem Spiel immer, auch Dauer nicht, weil das können wir nicht. Aber wir müssen aufzeigen, dass wir Fußball spielen können und das ist wichtig.“

Eine Wiederholung der aktuellen „Talk und Tore“-Sendung ist heute, Montag, 09. November 2015 um 23.45 Uhr, morgen Dienstag, 10. November. 2015 um 09.15 Uhr und am Mittwoch, 11. November 2015 um 18.45 Uhr auf Sky Sport Austria HD zu sehen.

ARTIKELBILD: (c) Katharina Schiffl