„Breakout-Stars“: Diese NHL-Spieler befinden sich auf dem Weg zur Weltspitze

In der NHL führen auch in der Saison 2021/22 die üblichen Verdächtigen die Scorerliste an. Das Star-Duo von den Edmonton Oilers, bestehend aus Leon Draisaitl und Connor McDavid, dominiert in der besten Eishockeyliga der Welt nach Belieben. Auch Torjäger Alex Ovechkin lässt im Alter von 36 Jahren nicht nach und ist Dritter in der Scorer-Wertung.

Dahinter tauchen aber einige Spieler auf, denen im Vorfeld der Saison niemand so viel Offensiv-Power zugetraut hätte. Sky-Redakteur Mathias Blaas hat acht „Breakout-Stars“ der NHL etwas genauer unter die Lupe genommen.

Andrew Mangiapane (Calgary Flames)

Sinnbildlich für einen „Breakout-Star“ steht Andrew Mangiapane von den Calgary Flames. Der 25-jährige Kanadier wurde beim NHL-Draft 2015 in der sechsten Runde an der 166. Gesamtposition von den Flames ausgewählt. Seine ersten Schritte in der National Hockey League machte er in der Spielzeit 2017/18, als er zehn Spiele (0 Tore und 0 Assists) für Calgary absolvierte.

In den folgenden zwei Jahren spielte sich Mangiapane im Line-Up der Kanadier fest, allerdings in einer limitierten Rolle in der vierten Angriffslinie. Dass der Flügelstürmer Offensiv-Potential hat, zeigte er in den vergangenen zwei Jahren, als er 17 bzw. 18 Tore (in 68 bzw. 56 Spielen) erzielte.

In dieser Saison explodierte Mangiapane unter Coach Darryl Sutter. Mit mehr Eiszeit und in der zweiten Sturmlinie der Flames netzte er in 20 Saisonspielen bereits 15 Mal ein (plus 2 Assists). Nur Leon Draisaitl machte mehr Tore in der NHL. Andrew Mangiapane ist ein ausgezeichnetes Beispiel für einen hart-arbeitenden NHL-Profi, der sich Schritt für Schritt zu einem wertvollen Goalscorer entwickelt hat. Wenn der Calgary-Angreifer in dieser Rate weiter trifft, beendet er die Saison mit knapp 62 Toren und acht Assists für 70 Punkte in 82 Spielen.

Andrew Mangiapane. Bild: Imago

Troy Terry (Anaheim Ducks)

Niemand hätte Troy Terry vor der Saison zugetraut, dass er nach fast einem Viertel der Saison auf Platz sieben der Scoring-Wertung der NHL liegt. Der 24-Jährige von den Anaheim Ducks erreichte in der letzten Spielzeit einen Karrierehöchstwert von 20 Punkten (sieben Tore und 13 Assists) in 48 Spielen, nach 19 Partien hat er diesen Wert bereits um zwei Zähler übertroffen (Zwölf Tore und zehn Assists).

Der rechte Flügelstürmer legte einen Saisonstart wie aus dem Bilderbuch hin, zwischen dem zweiten und 17. Spiel der Ducks steuerte er in jedem Spiel mindestens einen Punkt bei. Dieser Scoring-Streak von Terry verhalf dem Team aus Kalifornien zu einem guten Saisonauftakt.

Terry wurde wie Mangiapane 2015 gedraftet und war ebenso kein früher Draft-Pick. Die Anaheim Ducks wählten den US-Amerikaner in der fünften Runde an 148. Stelle aus. Der Weg in die NHL war auch für Terry kein Einfacher, lange Zeit konnte er sich nicht im Line-Up der Ducks festspielen. Terry hat noch nie mehr als 48 Saisonspiele absolviert, diese Marke dürfte er in dieser Spielzeit locker erreichen. Stand heute ist Troy Terry auf dem Weg, 95 Punkte (52 Tore und 43 Assists) zu erreichen, wenn er in den kommenden 63 Spielen so weitermacht.

Troy Terry. Bild: Imago

Jordan Kyrou (St. Louis Blues)

Mit 23 Jahren gehört Jordan Kyrou zu den jüngeren „Breakout-Stars“ der NHL. Der Kanadier wurde beim NHL-Draft 2016 in der zweiten Runde als 35. Pick von den St. Louis Blues ausgewählt. Zwei Jahre später debütierte er für die Blues in der NHL, in seinen ersten beiden Jahren in der Liga wurde er jedoch nur sporadisch eingesetzt.

In der Spielzeit 2020/21 gehörte Kyrou mit 35 Punkten (14 Tore und 21 Assists) in 55 Partien in St. Louis erstmals zum Stammpersonal und spielte sich in der ersten bzw. zweiten Angriffsreihe fest. Der linke Flügelstürmer ließ ab und zu sein Talent aufhorchen, konnte aber nicht die entscheidende Konstanz in sein Spiel einbringen.

Mit acht Toren und zwölf Assists in 19 Spielen ist Kyrou in diesem Jahr ein Point-per-Game-Spieler, er trug mit teilweise sehenswerten Toren erheblich zum soliden Saisonauftakt der Blues bei. In einem gut-funktionierenden Team ist es Jordan Kyrou durchaus zuzutrauen, diese Scoring-Rate aufrecht zu erhalten. 86 Punkte (34 Tore und 52 Assists) in 82 Spielen wären statistisch eine enorme Verbesserung für den jungen Stürmer.

Jordan Kyrou. Bild: Imago

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Oliver Bjorkstrand (Columbus Blue Jackets)

18 Punkte konnte Oliver Bjorkstrand in der bisherigen Saison erzielen. Nur 17 Spiele benötigte der 26-Jährige von den Columbus Blue Jackets für diese Leistung. Der Däne wurde bereits 2013 in die NHL gedraftet, die Blue Jackets wählten den rechten Flügelstürmer in der dritten Runde an der 89. Gesamtposition aus.

Bjorkstrand bestreitet mittlerweile seine siebente NHL-Saison, doch noch nie war er so erfolgreich wie in diesem Jahr. Nachdem das Franchise aus Ohio im Sommer 2019 und 2020 viele Leistungsträger verlor, nahm Bjorkstrand ab der vergangenen Spielzeit eine immer wichtigere Rolle in der Offensive ein. 44 Punkte in 56 Spielen erzielte er letztes Jahr, ein absoluter Karrierebestwert für die Nummer 28 der Blue Jackets.

Lange Zeit galt Oliver Bjorkstrand als „Middle-Six“-Angreifer, der hauptsächlich in der zweiten oder dritten Sturmlinie zum Einsatz kam. Mit mehr Verantwortung und Eiszeit stieg nun auch die Scoring-Rate vom Dänen, der in der ersten Sturmreihe von Columbus agiert und auf Kurs zu 87 Punkten (29 Tore und 58 Assists) in 82 Spielen liegt.

Oliver Bjorkstrand. Bild: Imago

Andrew Copp (Winnipeg Jets)

Ähnlich wie Oliver Bjorkstrand in Columbus war Andrew Copp in Winnipeg über viele Jahre hinweg nur in den hinteren Sturmreihen zu finden. Der 27-Jährige befindet sich sogar schon in seiner achten NHL-Spielzeit und scheint nun offensiv aufzublühen. 2013 wurde der US-Amerikaner in der vierten Draft-Runde an 104. Stelle von den Jets ausgewählt.

Zusammen mit Mark Scheifele und Nikolaj Ehlers bildet der linke Flügelspieler die erste Angriffslinie der Winnipeg Jets. Fünf Tore und elf Assists in 19 Partien sprechen für Copp, der auch aufgrund seiner Geschwindigkeit im Unterzahlspiel der Jets eine wichtige Rolle spielt. Seinen bisherigen Karrierebestwert stellte der gelernte Center im vergangenen Jahr auf, als er 39 Punkte (15 Tore und 24 Assists) in 55 Partien beisteuern konnte.

Wenn Copp in der aktuellen Saison weiterhin so stark aufspielt, erreicht er 22 Tore und 47 Assists für 69 Punkte in 82 Partien, was ihn in eine neue Sphäre katapultieren würde.

Andrew Copp. Bild: Imago

Drake Batherson (Ottawa Senators)

Erst im NHL-Draft 2017 ausgewählt, aber bei den Ottawa Senators nicht mehr wegzudenken, ist Drake Batherson. Der Kanadier wurde vor vier Jahren an in der vierten Runde an 121. Gesamtposition gedraftet und spielte sich bereits in der Spielzeit 2018/19 ins Line-Up der Senators.

Dass der rechte Flügelstürmer viel Offensiv-Potential hat, konnte er in der Vergangenheit schon öfter beweisen. Ottawa befand sich ab 2018 aber in einem sogenannten „Rebuild“, viele Stars wurde abgegeben und das Team war meistens im unteren Tabellendrittel wiederzufinden. Der 23-Jährige konnte in den schlechten Senators-Mannschaften nie herausstechen, bis er in der abgelaufenen Spielzeit 34 Punkte (je 17 Tore und Assists) in 56 Partien erzielte.

In der Saison 2021/22 steuerte Batherson bislang sieben Tore und neun Assists für 16 Punkte in 14 Spielen bei. Auch wenn es für den bulligen Angreifer schwer wird, diese Quote aufrechtzuerhalten, hat er definitiv den nächsten Entwicklungsschritt in seiner Karriere gemacht. In Kanada wollen viele Fans Drake Batherson sogar im Olympia-Kader sehen. Bitter: Derzeit ist der junge Flügelstürmer verletzt.

Drake Batherson. Bild: Imago

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Nazem Kadri (Colorado Avalanche)

Der Älteste, aber gleichzeitig erfahrenste „Breakout-Star“, ist Nazem Kadri von den Colorado Avalanche. Der 31-Jährige debütierte in der Spielzeit 2009/10 in der NHL und bestreitet bereits seine 13. Saison in der besten Eishockeyliga der Welt. 450 Punkte in 684 Spielen sind ein hervorragender Wert, weshalb der Begriff „Durchbruch“ bei Kadri etwas hinkt.

Kadri wurde im NHL-Draft 2009 in der ersten Runde an siebenter Stelle von den Toronto Maple Leafs ausgewählt. Erstmals in größere Erscheinung trat er in der verkürzten 2012/13-Spielzeit, als er 44 Punkte in 48 Partien erzielen konnte. Sein Karrierebestwert liegt bei 61 Punkten aus 82 Spielen im Jahr 2016/17. Im Sommer 2019 wurde der temperamentvolle Center dann zu den Colorado Avalanche getradet.

In Denver füllt Kadri seitdem die Rolle als Center der zweiten Angriffsreihe aus. Im Schatten von Superstar Nathan MacKinnon macht der Kanadier seine Aufgabe seitdem gut, in dieser Saison erreichte das Spiel von Kadri allerdings ein neues Level: In Abwesenheit von MacKinnon schlüpfte Kadri in die Rolle des Erstlinien-Centers und steuerte in 16 Partien sieben Tore und 18 Assists für 25 Punkte bei und ist Gesamtvierter der Scoring-Liste der NHL.

Sobald MacKinnon ins Line-Up von Colorado zurückkehrt, dürften die Offensiv-Werte von Kadri wieder etwas fallen. Wenn er aber in dieser Rate weitermacht, erzielt er sagenhafte 128 Scorerpunkte (36 Tore und 92 Assists) in 82 Spielen. Damit würde er seinen Karrierebestwert mehr als verdoppeln.

Nazem Kadri. Bild: Imago

Chris Kreider (New York Rangers)

Der Letzte und zweitälteste „Breakout-Star“ ist Chris Kreider von den New York Rangers. Der 30-Jährige gehört wie Kadri zur Draft-Klasse von 2009, der linke Flügelspieler wurde ebenfalls in der ersten Runde, aber an 19. Stelle, von den Rangers ausgewählt.

Kreider’s Weg in die NHL dauerte etwas, seine ersten Spiele machte er erst 2012. Mittlerweile stehen für den US-Amerikaner 592 Partien und 364 Punkte zu Buche, zweimal konnte er mehr als 50 Scorerpunkte in einer Saison erzielen. In der aktuellen Spielzeit scheint Kreider ein neues Niveau erreicht zu haben, denn nach 19 Spielen steht er mit 15 Toren und drei Assists ausgezeichnet da.

In der Torschützenliste liegt Kreider gleichauf mit Superstar Alex Ovechkin und Andrew Mangiapane auf dem zweiten Platz. Nur der Deutsche Leon Draisaitl traf häufiger als Kreider und Co. Momentan liegt der Angreifer der New York Rangers auf Kurs, 65 Tore und 13 Assists für 78 Punkte zu erreichen. Das wäre eine sensationelle Steigerung für den Power-Play-Spezialisten, ob er diese unglaubliche Marke erreichen kann, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.

Chris Kreider. Bild: Imago

* kein Rookie wurde als „Breakout-Star“ klassifiziert

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Verfasst von: Mathias Blaas

Beitragsbild: Imago