Bulls-Coach Schrittwieser: „Haben die Kuh gemolken, bis keine Milch mehr da war“

  • Der Kapfenberg-Coach über die Serie: „Ich möchte der Mannschaft von Güssing gratulieren“
  • Matthias Zollner: „Sind am Ende froh, dass wir gewonnen haben“
  • Ian Boylan: „Habe zehn großartige Jahre in Österreich gehabt“
  • Bernd Volcic: „Güssing hat einen kühlen Kopf bewahrt“

Die Kapfenberg Bulls verlieren ein dramatisches Spiel 3 nach Verlängerung mit 98:103 gegen die Güssing Knights. Güssing entscheidet die Serie mit 3:0 für sich und trifft im Finale auf den BC Zepter Vienna. Alle Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria.

(Trainer ):

…über die Serie: „Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist zwar ein Menschenrecht, aber von dem will ich jetzt nicht Gebrauch machen. Lügen darf man auch nicht, das ist in den zehn Geboten. Deswegen möchte ich nicht ins Details gehen. Ich möchte der Mannschaft von Güssing gratulieren, sie hat hervorragende Leistungen geliefert. Wir haben ihnen heute die Stirn geboten, auch im letzten Spiel und am Ende sind wir zu kurz gekommen.“

…über das Spiel: „Gerald Wasshuber hat mit unserem Stab einen hervorragenden Job gemacht, am Ende hätte es keinen Unterschied ausgemacht, wenn ich auf der Bank gewesen wäre. Wir haben es auf der Freiwurflinie und am defensiven Rebound liegen gelassen. Unsere Mannschaft hat eine sehr gute Energieleistung geboten und nochmal ins Spiel in das Spiel zurückgefunden.“

…über seine Zukunft: „Wir werden uns jetzt in Ruhe zusammensetzen. Wir sind am Ende mit dem Resultat nicht zufrieden, das spricht für die Ansprüche und Qualität unserer Organisation. Wir waren im Cup Final Four und im Semifinale, wir sind mit 0:3 rausgeflogen, aber es war nicht so klar, wie es ausgeschaut hat. Trotzdem ist es ein bisschen zu wenig für uns. Wir werden jetzt analysieren, es laufen einige Spielerverträge aus und jetzt schauen wir, was für den Verein das Beste ist. Ich glaube wir brauchen ein paar frische Beine. Hut ab auch vor Ian Boylan, mit ihm zusammenzuarbeiten war fantastisch, aber wir haben diese Kuh gemolken, bis keine Milch mehr da war. Es ist vielleicht an der Zeit ein paar frische Beine hereinzubringen.“

(Spieler ):

…über das Spiel: „Ich habe das ganze Spiel über gedacht, dass wir gewinnen können. Als ich den Dreier zum Ausgleich gemacht habe war die Motivation noch mehr da und das war auch zu spüren. Aber am Ende hat es nicht gereicht. Güssing ist eine wirklich gute Mannschaft, wir haben viele Freiwürfe liegen gelassen, das hat sicher auch dazu beigetragen, dass uns am Ende die Punkte gefehlt haben. Heute war Güssing um diese wenigen Punkte besser als wir, davor ziehe ich auch den Hut. Aber es ist sehr hart so die Saison zu beenden.“

…über das Karriereende von Teamkollege Boylan: „Er ist ein unglaublicher Mensch und Spieler, ich habe noch nie mit so einem Spieler zusammengespielt. Egal, wie er sich entscheidet, ich wünsche ihm das Beste. Aber es ist sehr bitter wie diese Serie und damit auch diese Karriere zu Ende gegangen ist.“

(Spieler ):

…über sein Karriereende: „Am meisten werde ich natürlich meine Teamkollegen vermissen. Ich habe hier großartige zehn Jahre in Österreich gehabt und daran werde ich mich immer erinnern. Einen besonderen Moment gibt es eigentlich nicht, die Titel, die ich gewonnen habe, waren sehr spezielle Momente für mich und die möchte ich nicht missen. Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei allen Leuten bedanken, die mich in dieser Zeit begleitet haben und die Freunde für mich geworden sind. Für mich ist es jetzt die Zeit aufzuhören, aber ich ärgere mich natürlich, dass es so aufgehört hat. Aber ich werde mich immer an Österreich erinnern.“

(Trainer ):

…über das Spiel: „Ich muss meiner Mannschaft danken, dass sie so exzellent gespielt hat in der Verlängerung, weil die Entscheidungen, die ich getroffen habe, waren sicherlich alles andere als glücklich. Umso besser ist es, dass die Mannschaft mich da aufgefangen hat. Kapfenberg hat das Spiel schnell gemacht und mit dem Mut der Verzweiflung gespielt, sie hatten auch nichts zu verlieren. Man hat auch gesehen, dass wir müde sind, wir haben leichte Fehler gemacht. Am Ende sind wir froh, dass wir gewonnen haben.“

…über die Serie: „Ich habe erwartet, dass wir in jedem Spiel bereit sind zu kämpfen. Das haben wir heute in der ersten Halbzeit nicht gemacht, da war ich nicht glücklich. Aber die Reboundstatistik am Ende beweist, dass wir den Kampf angenommen haben und das war auch der Grund, warum wir am Ende verdient gewonnen haben.“

…über die Finalserie gegen den BC Vienna: „Das ist eine andere Mannschaft als am Anfang der Saison, auch durch die Neuverpflichtungen, aber vor allem dadurch, dass sie jetzt als Mannschaft kämpfen, richtig gut verteidigen. Es ist eine neue Serie, ein Spiel nach dem anderen. Wir werden wieder versuchen eine optimale Leistung zu zeigen und dann werden wir sehen wer am Ende gewonnen hat.“

(Spieler ):

…über die Serie: „Noch haben wir nichts gewonnen, ein 3:0 ist gut, aber noch nicht das, was wir wollen.“

…über das Spiel: „Wir haben im vierten Viertel dumme Fehler gemacht, ich auch, die wir nicht machen dürfen, wenn wir Meister werden wollen. Das müssen wir vermeiden in den nächsten Spielen.“

…über die Finalserie: „Die vier Spiele im Grunddurchgang bedeuten jetzt nichts mehr, die Serie fängt bei 0:0 an und es wird eine ganz harte Serie. Sie haben jetzt sehr gut als Team zusammengefunden, Amin Stevens ist natürlich herausragend mit seinen tollen Scores bis jetzt. Sie sind als Mannschaft besser zusammengewachsen und das müssen wir jetzt besser verteidigen. Mal schauen, ob wir das können.“

(Spieler ):

…über die Finalserie: „Ich erwarte ein hartes Spiel, aber es wird ganz anders sein als gegen Kapfenberg. Ich werde natürlich die Verantwortung übernehmen, wenn ich muss, aber ich hoffe, dass meine Teamkollegen sich anbieten werden. Dann werden wir sehen, wie weit wir kommen.“

(Sky Experte):

…über das Spiel: „Für den Güssinger Sieg gibt es nur einen Grund: Christopher Dunn. Er hatte sowohl im dritten und vierten Viertel, als Güssing davonzog, das Heft in der Hand, aber auch in der Verlängerung, als es drauf ankam, hat wieder er den Ball gefordert und gepunktet. Im Endeffekt war heute Christopher Dunn entscheidend.“

…über Kapfenberg: „Sie haben im vierten Viertel auf eine Zonenverteidigung umgestellt, die hat auch erst funktioniert, als sie nur mit einem großen Spieler und vier Außenspielern agiert haben. Erst dann hatten sie die Aggressivität, um Güssing in der Verteidigung entgegenzutreten und so auch im Angriff gefährlicher zu sein.“

…über Boylan: „Er ist für mich wirklich ein Gewinnertyp, es gibt wenige, die mit so viel Leidenschaft spielen und das Spiel wirklich gewinnen wollen. Egal, was nötig ist, ob es ein Assist, ein Rebound oder Verteidigung ist, er hat in den letzten Jahren gezeigt, dass er seine Mannschaften zum Gewinnen bringt. Für mich ist er dafür bekannt, dass er ein Gewinnertyp ist.“

…über die Bedeutung der Sperre von Schrittwieser: „Es ist sicherlich eine schwierige Situation, aber ich glaube nicht, dass das heute ausschlaggebend war. Natürlich hat das einen Einfluss, aber es kann auch einen positiven Einfluss auf die Mannschaft haben noch mal mehr Emotion und Leidenschaft an den Tag zu legen. Viel mehr war es ausschlaggebend, dass man im dritten Viertel den Anschluss verloren hatte, aber trotzdem nochmal herankam und die Chance auf den Sieg hatte. Sie haben den einen oder anderen Freiwurf liegen gelassen, auch zu Beginn der Verlängerung. Aber natürlich Gratulation an Güssing, die einen kühlen Kopf bewahrt haben in einer Situation, die nicht einfach war. Und trotzdem dank Dunn das Spiel zu ihren Gunsten gedreht haben.“

…über Player of the Game Dunn: „Er war ausschlaggebend für den Run der Güssinger im dritten und im vierten Viertel und in der Verlängerung hat er das Heft wieder an sich gerissen, er hat gepunktet nach Belieben eigentlich. Er war treffsicher von außen und hatte einen guten Zug zum Korb. Heute hat er mal wirklich gezeigt, was er drauf hat und wir werden noch viel mit ihm erleben in der Finalserie.“

…über Michael Schrittwieser: „Natürlich ist er nicht sehr begeistert wie die Saison zu Ende gegangen ist. Aber er wird den Sommer auch nützen und ich hoffe, dass wir ihn nächsten Jahr wieder auf der Bank sehen.“