Canadi startet mit Nürnberg in neue Herausforderung

(APA) – Für Damir Canadi beginnt am Samstag ein neues Kapitel seiner Trainerkarriere. Der Wiener absolviert zum Saisonauftakt der 2. deutschen Fußball-Bundesliga mit dem Auswärtsmatch gegen Dynamo Dresden sein erstes Pflichtspiel als Trainer des 1. FC Nürnberg, der zu den Aufstiegsaspiranten zählt.

Canadi unterschrieb bei den im Frühjahr aus dem Oberhaus abgestiegenen Franken einen Zweijahresvertrag, in diesem Zeitraum soll die Rückkehr in die höchste Spielklasse fixiert werden. Zu den Aufstiegsrivalen zählt der 49-Jährige den VfB Stuttgart, Hannover 96 und den Hamburger SV. Er hat aber auch andere Teams auf der Rechnung.

„Es gibt immer wieder Überraschungsmannschaften, das hat man schon in der Vorsaison gesehen (Anm.: Paderborn und Union Berlin schafften den Sprung in die Bundesliga). Fünf, sechs oder sieben Clubs werden oben mitspielen“, sagte Canadi im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur.

Ob es sich für Nürnberg ausgehen wird, wagte der Coach nicht zu prophezeien. „Die Mannschaft war in der Vorbereitung sehr willig, doch wir sind noch nicht dort, wo wir sein wollen. Dafür war die Zeit zu kurz. In den nächsten vier, fünf Wochen werden wir sehen, wo wir stehen“, erklärte Canadi mit Hinweis auf die hohe Kader-Fluktuation im Sommer.

Nach wie vor im Aufgebot der Nürnberger steht der Vorarlberger Georg Margreitter, neu sind unter anderem die Österreicher Andreas Lukse und Nikola Dovedan. Für den Ex-ÖFB-Teamgoalie, der ablösefrei von Altach kam, ist die Rolle als zweiter Tormann vorgesehen. Der um kolportierte 2,5 Millionen Euro von Heidenheim losgeeiste Dovedan soll das Offensivspiel beleben. „Er hat im letzten Jahr gezeigt, welche Qualitäten er hat“, sagte Canadi über den früheren österreichischen U21-Internationalen.

Mit Lukse und Dovedan arbeitete der Trainer bereits in Altach zusammen – ebenso wie mit Lukas Jäger, dem in Nürnberg nach zwei mageren Jahren nun der Durchbruch gelingen könnte. Die Testpartien lassen nämlich darauf schließen, dass der Mittelfeldspieler in Dresden zur Startformation zählen könnte. „Er hat in der Vorbereitung gut gearbeitet und sich aufgedrängt“, meinte Canadi über Jäger.

Auf Canadi, Jäger und Co. wartet in den kommenden Monaten eine große Aufgabe, schließlich ist die Erwartungshaltung in Nürnberg traditionell hoch. „Aber ich hatte auch schon bei meiner ersten Trainerstation bei Fortuna 05 (damals Wiener Stadtliga/Anm.) Druck, den gibt es überall“, sagte Canadi.

Dennoch habe er in seiner gesamten Trainerlaufbahn fast ausnahmslos die gewünschten Resultate geliefert. „Ich war immer erfolgreich, bis auf das halbe Jahr bei Rapid.“ Nach der Trennung von den Hütteldorfern im April 2017 arbeitete Canadi in den vergangenen beiden Spielzeiten bei Atromitos und buchte dabei mit dem Verein aus Athen zweimal das Ticket für die Europa-League-Qualifikation.

Via Griechenland erreichte Canadi nun sein Ziel, einmal in Deutschland zu arbeiten – zufrieden ist er deshalb aber nicht. „Zufriedenheit findet bei mir überhaupt nicht statt, weil ich der Meinung bin, dass das Stagnation bedeutet.“ Folgerichtig ist für den Wiener das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. „Ich würde gerne Teams trainieren, die international spielen“, erklärte Canadi.

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