Bundesligisten vor Saisonstart zuversichtlich – Jaissle glaubt an „harten Titelkampf“

Elf Tage vor dem Beginn der neuen Fußball-Bundesliga-Spielzeit haben sich die zwölf Oberhaus-Clubs voller Zuversicht präsentiert. Im Rahmen der Saisonstart-Pressekonferenz in Wien berichteten die Trainer und Kapitäne über erfolgreiche Vorbereitungen, zufriedenstellende Transfertätigkeiten und die Ziele für die kommenden Monate. Als großer Favorit gilt einmal mehr der regierende Doublegewinner Red Bull Salzburg.

„Bullen“-Trainer Matthias Jaissle möchte neuerlich die beiden nationalen Titel holen und auch in der Champions League wieder für Furore sorgen – im Vorjahr gelang der erstmalige Einzug ins Achtelfinale, wo gegen den FC Bayern Endstation war. „Das letzte Jahr ist schwer zu toppen, auch wenn ich den Jungs immer wieder sage, dass es möglich ist“, gestand Jaissle.

Jaissle: „Oben wird es spannend werden“

Das heimische Titelrennen werde „ein harter Kampf und sicher kein Zuckerschlecken“, prophezeite der Deutsche und nannte Sturm Graz, Austria und Rapid als vermutlich größte Rivalen. „Es wird so spannend werden, dass wir schauen müssen, immer auf Top-Niveau zu sein“, betonte Jaissle.

Der 34-Jährige geht in seine zweite Saison als Salzburg-Trainer. „Der Druck ist nach wie vor groß. Letztes Jahr war es der Druck für einen Neuling, dieses Jahr ist es der Druck, das Ganze zu bestätigen. Aber der Rucksack ist gleich schwer“, erklärte Jaissle.

Sein Kapitän Andreas Ulmer sprach von einem Traum, einmal mit Salzburg einen Europacup-Titel zu holen, und wünscht sich ein Überwintern im Europacup. „Am liebsten in der Champions League“, meinte der Linksverteidiger.

Salzburgs zuletzt härtester Widersacher war Sturm Graz. „Es wäre ein Riesenerfolg, wenn wir Salzburg etwas näherrücken könnten. Wir müssen aber besser werden, um Ähnliches wie letzte Saison zu erreichen“, betonte Coach Christian Ilzer.

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Auch Austrias Manfred Schmid erinnerte sich gern an die vergangene Spielzeit zurück, als man Dritter wurde und deshalb im Herbst fix in einer Europacup-Gruppenphase engagiert ist. „Wir wären glücklich, wenn wir nur annähernd so ein Jahr wieder erreichen könnten“, sagte der Wiener.

Ziel sei es, in die Meistergruppe zu kommen. „Erreichen wir das nicht, wird es auch kein Beinbruch sein“, vermutete Schmid. Die vielen Partien im Herbst seien für die Austria-Profis „keine Belastung, sondern eine Belohnung dafür, was sie letzte Saison abgerufen haben“, meinte der Coach.

Dutt: „Haben Persönlichkeiten verloren“

Der WAC steht vor dem Jahr eins nach Michael Liendl – der langjährige Regisseur verabschiedete sich Richtung GAK. „Wir haben Persönlichkeiten verloren, die den Club geprägt haben, jetzt müssen wir einen anderen Charakter in die Mannschaft bringen“, forderte Trainer Robin Dutt. Anspruch der Wolfsberger sei es, ins obere Play-off zu kommen. „Auch wenn es schwierig wird“, sagte Dutt.

Rapid hat sich ebenfalls den Sprung unter die Top sechs des Grunddurchgangs als Ziel gesetzt. Zudem wolle man in die Gruppenphase der Conference League kommen, erzählte Coach Ferdinand Feldhofer. Vorerst aber gelte es, nach dem großen Kader-Umbruch ein schlagkräftiges Team zu formen. „Die Herausforderung wird, alle neuen Spieler schnellstmöglich zu integrieren“, sagte der Steirer.

Austria Klagenfurt wiederum würde gern das Husarenstück des Vorjahres wiederholen, als man es als Aufsteiger ins obere Play-off schaffte. Trainer Peter Pacult zeigte sich diesbezüglich entspannt, gut gelaunt und realistisch. „Die ersten fünf Platze sind vergeben, wir sind bei den Plätzen sechs bis zwölf dabei“, sagte der Wiener, ohne ins Details zu gehen.

Auch Thomas Silberberger von der WSG Tirol gab sich realistisch. Zuletzt war man auf den Endrängen sechs und sieben gelandet. „Es ist gefährlich, sich auf vergangene Erfolge auszuruhen. Die zwei Saisonen waren am Plafond dessen, was möglich ist. Wir sind über jedes Jahr Bundesliga glücklich, unser einziges Ziel ist der Klassenerhalt“, erklärte der Tiroler.

Der LASK und Trainer Dietmar Kühbauer hingegen schielen nach oben – diesmal soll nicht wie in der Vorsaison das obere Play-off verpasst werden. „Das werden wir anpeilen und auch schaffen“, versprach der Burgenländer.

Klose freut sich auf Bundesliga-Premiere und möchte „offensiv spielen lassen“

Während Kühbauer ein altbekanntes Gesicht in der Liga ist, stieß mit Miroslav Klose ein prominenter Name dazu. Der deutsche Weltmeister von 2014 und WM-Rekordtorschütze coacht den SCR Altach. „Wir werden in vielen Spielen der Herausforderer sein, und so werden wir es auch angehen“, kündigte Klose an und meinte außerdem, er bevorzuge dominanten Fußball: „Ich habe gern und lange den Ball, war selbst Stürmer, also möchte ich entsprechend offensiv spielen lassen.“

Ried-Kapitän Marcel Ziegl wünschte sich für kommende Saison mehr Konstanz, Hartberg-Goalie Rene Swete möchte die kommende Spielzeit besser als die vergangene (11.) abschließen.

Markus Mader, Trainer von Aufsteiger Austria Lustenau, sprach von „riesengroßer Vorfreude. Unsere Vorbereitungsmaßnahmen sind noch lange nicht abgeschlossen, aber es überwiegt die Euphorie. Wir freuen uns alle darauf, was auf uns zukommt“, sagte Mader. Sein Team steigt am 24. Juli daheim gegen die WSG in die Meisterschaft ein, zwei Tage zuvor wird die Liga mit dem Match Salzburg – Austria eröffnet.

(APA)

Bild: GEPA