Cup-Titelträume beim LASK – Schiri-Frust bei Sturm

Die letzten Titelhoffnungen von Sturm Graz sind am Samstag am LASK zerschellt. Der Vizemeister entschied den spielerisch mäßigen, aber intensiven Kampf mit 2:0 zu seinen Gunsten, schaffte bereits zum dritten Mal in den jüngsten vier Cup-Auflagen den Einzug ins Halbfinale und darf weiter vom ersten Titel seit 1965 träumen. Sturm-Coach Nestor El Maestro haderte auch mit dem Schiedsrichter.

Die Grazer, die sich nicht zuletzt durch das 3:3 beim LASK just im letzten Spiel vor der Winterpause durchaus Hoffnungen gemacht hatten, mussten den Heimweg mit leeren Händen antreten. Zwei von drei Saisonpartien gegen die Linzer gingen damit verloren. „Für uns war das Spiel wichtiger als für den LASK, die einzige Chance auf einen Titel“, ächzte El Maestro. „Jetzt herrscht bei uns Leere und große Enttäuschung.“

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Für El Maestro schien klar, dass u.a. Schiri Walter Altmann für das Aus mitverantwortlich zeichnete. Der Unparteiische hatte dem vermeintlichen Ausgleich zum 1:1 in der 90. Minute durch Thorsten Röcher die Anerkennung verweigert. Bei einem Freistoß wollte er drei Grazer im Abseits erkannt haben, das Trio stand zwar in der Nähe von Goalie Thomas Gebauer, war am Torschuss aber nicht beteiligt. „Keiner im Stadion hat sich beschwert“, bemerkte El Maestro. „Zum dritten Mal erleben wir gegen den LASK einen Schiedsrichterbonus für den LASK.“

Besonders ärgerlich aus Sicht der Gäste war aber der Umstand, dass man nach 45 Anfangsminuten unter dem Motto „gegenseitiges Abtasten“ den energischen Start in die zweite Hälfte nicht besser nutzen konnte. „Das war sehr bitter, weil wir es in dieser Phase nicht geschafft haben, zwingend zu werden“, meinte Kapitän Stefan Hierländer. Das sollte sich rächen. Praktisch mit der ersten Chance nach Seitenwechsel netzte der LASK dank Joao Klauss zum 1:0 ein – vorangegangen war ein Ballverlust der „Blackys“. „Das war genauso eine Partie, die durch einen kleinen Fehler in unserer Defensive entschieden wird“, kommentierte Hierländer achselzuckend.

Beim LASK hingegen findet eine ohnehin schon starke Saison nach der Europa League auch im heimischen Cup ihre Fortsetzung. „Nach der Vorbereitung weiß man nie ganz genau, wie man drinnen ist. Das hat man auch gemerkt. Aber wie können zufrieden sein. Wir haben die Ausfälle gut kompensiert“, erklärte Thomas Goiginger, Assistgeber des ersten Tors. So waren u.a. der erkrankte Peter Michorl und der angeschlagene Goalie Alexander Schlager nicht zur Verfügung gestanden. „Was mich sehr freut, ist, dass die Jungs, die nachgerückt sind, gleich voll da waren. Wir sind dadurch flexibler geworden – auch durch Husein Balic“, sagte Coach Valerien Ismael.

Der gebürtige Oberösterreicher Balic, im Winter von St. Pölten geholt, fixierte in der Nachspielzeit als „Joker“ den Endstand und zeigte sich erleichtert. „Es war eine sehr zweikampfbetonte Partie, viel auf zweite Bälle. Sturm hat uns überhaupt nicht ins Spiel kommen lassen. Im Endeffekt hat die geduldigere Mannschaft gewonnen“, lautete sein Spielfazit. Goiginger wiederum konstatierte Steigerungspotenzial „in allen Bereichen“. Angesichts des fordernden Liga-Frühjahrsstarts in Salzburg hat man noch bis zum Freitag Zeit.

(APA)