David Alaba: „Mein größter Kritiker bin ich selbst“

Österreichs Fußball-Star David Alaba hat seinen Heimaturlaub am Sonntag für einen Abstecher zum Coca-Cola-Cup genützt. Beim größten U12-Turnier des Landes war der Bayern-München-Profi in der Austria-Akademie der große Star, schrieb fleißig Autogramme und posierte für Selfies.

Allerdings ist die Euphorie um Alaba derzeit nicht überall so groß. Nach dem 1:1 vor einer Woche in der WM-Qualifikation in Irland wurden wieder jene Stimmen lauter, die einen Wechsel des Wieners im ÖFB-Team vom zentralen Mittelfeld auf die Position des Linksverteidigers, die Alaba bei den Bayern zumeist innehat, forderten. Der Nationalspieler äußerte sich zu dieser Frage zurückhaltend und meinte lediglich, er habe schon oft beweisen, dass er der rot-weiß-roten Auswahl im Mittelfeld helfen könne.

Die jüngste Kritik an seiner Position bezeichnete Alaba als „nicht unverständlich. Mein Anspruch ist es, vorneweg zu gehen. Mein größter Kritiker bin ich selbst.“ Außerdem meinte er zu diesem Thema: „Kritik gehört dazu, der stelle ich mich auch. Ich möchte aus solchen Situationen lernen.“

Tatar kritisiert Alaba

Zuletzt hatte Sky-Experte Alfred Tatar sein Unverständnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass Alaba im ÖFB-Team nicht als Linksverteidiger agiert. „Ich kenne die Person nicht wirklich und das ist eben seine Meinung“, sagte Alaba. „Ich denke, dass wir einen Trainer haben, der versucht, die Mannschaft so aufzustellen, dass wir bestmöglich spielen und das ist natürlich das Ziel als Mannschaft. Wir wollen erfolgreichen Fußball spielen, und er versucht da, die Aufstellung so zu wählen, dass wir erfolgreich sein können.“

Das Unentschieden von Dublin liegt dem Nationalteam-Aushängeschild noch immer im Magen. „Wenn man in der 85. Minute das 1:1 bekommt, ist das sehr bitter. Aber wenn man sich die ganzen 90 Minuten anschaut, geht das Ergebnis in Ordnung. Wir hätten die Chancen auf das 2:0 nützen müssen“, meinte der 57-fache Internationale (11 Tore).

Aufgrund des Punktverlusts muss nun am 2. September in Wales in Sieg her, um die WM-Chance zu wahren. „Es ist noch nicht vorbei. Wir wollen in Wales gewinnen“, kündigte Alaba an.

Vor dieser Entscheidungspartie steigt noch der Saisonauftakt mit dem FC Bayern. Der deutsche Rekordmeister wurde zuletzt sogar mit einer Verpflichtung des ins Visier der spanischen Steuerfahnder gekommenen Cristiano Ronaldo in Verbindung gebracht, was Alaba ein Lächeln entlockte. „Es ist kein Geheimnis, dass er ein Weltklassespieler ist, wenn nicht der Beste der Welt. Er wäre sicher eine Verstärkung.“

Sollte der Weltfußballer tatsächlich zu den Münchnern stoßen, wäre er einer von mehreren Bayern-Kickern, die ihren 30. Geburtstag schon hinter sich haben. Alaba hingegen begeht am kommenden Samstag sein 25. Wiegenfest. „Über mein Alter mache ich mir noch gar keine Gedanken. Wenn ich mir den Bayern-Kader anschaue, gehöre ich ja zu den Jüngeren“, schmunzelte der Wiener.

Ein erstes Karriere-Fazit wollte Alaba knapp vor seinem runden Geburtstag noch nicht ziehen. „Ich versuche, mehr nach vorne zu schauen als darauf, was ich schon erreicht haben“, erklärte der sechsfache deutsche Meister, vierfache DFB-Pokalsieger und Champions-League-Sieger von 2013.