Defensive Kompaktheit Rieds Basis für Erfolg im Frühjahr

Ried im Innkreis (APA) – Licht und Schatten. Ried hat im Herbst nach einem extrem schwachen Saisonstart im zweiten Quartal der Fußball-Bundesliga einen klaren Aufwärtstrend gezeigt. Erfolgsfaktor war dabei eine kompakte Defensive. Das ist auch im Frühjahr der Schlüssel für den Erfolg des Tabellenachten. „Ich lege großen Wert darauf, defensiv kompakt zu stehen“, betonte Rieds Trainer Oliver Glasner im Gespräch mit der APA.

Die Innviertler kassierten in den letzten sieben Ligaspielen nur fünf Gegentore, davon gleich drei bei der 1:3-Niederlage auswärts gegen Sturm Graz. In den jüngsten zehn Auftritten gab es bei der Hälfte aller Partien gar keinen Gegentreffer. „Das ist natürlich die Basis und dann kann man auch nach vorne aufbauen. So holt man sich Selbstvertrauen“, erklärte Glasner. Der vordergründige Blick auf die Defensive habe zudem auch einen anderen Grund. „Es ist so, dass wir nicht eine Mannschaft sind von der man jedes Spiel drei, vier Tore erwarten kann, wie es bei Salzburg im Herbst oft war“, sagte der ehemalige Salzburger Co-Trainer.

Das unterstreicht auch der Blick auf die geschossenen Tore, vor dem 6:0-Kantersieg gegen Schlusslicht Wiener Neustadt zum Herbstabschluss waren es nur 20 in 18 Spielen. „Wir wollen nicht nur defensiv kompakt stehen, sondern uns gleichzeitig schon deutlich verbessern in unserem Umschaltspiel, die Ballgewinne in Torchancen und vor allem auch Tore umwandeln“, will Glasner auch in der Offensive eine Steigerung sehen.

Mit dem Kroaten Petar Filipovic und Ex-WAC-Kicker Michele Polverino hat er zwei neue Alternativen im Kader. „Natürlich haben wir Spieler verpflichtet, um uns zu verbessern, sowohl in der Spitze als auch in der Breite. Bisher schaut es so aus, als ob uns das auch gelungen wäre“, ist Glasner zufrieden.

Keinesfalls zufrieden war der Rieder Trainer mit dem Beginn seiner Coaching-Ära im Innviertel. Nach der achten und auch neunten Runde zierte man mit sechs Zählern noch das Tabellenende. „Wir hatten sehr viele neue Spieler, eine sehr junge Mannschaft und wollten anders spielen. Dass da nicht alles auf Knopfdruck funktioniert, ich nicht irgendein Wunderheiler bin, war mir schon klar. Aber natürlich hätte ich es mir etwas einfacher erhofft“, warf Glasner einen Blick zurück.

Angst um seinen Job habe er trotz der Schwächephase nie gehabt. „Es war intern relativ ruhig, ich habe die Rückendeckung des Vereins in jeder Sekunde zu 100 Prozent gespürt, dafür bin ich den Verantwortlichen auch dankbar“, meinte Glasner. Seine Lehren hat er aus dem Fehlstart gezogen. „Die größte Lehre war für mich, dass man für Veränderungen Zeit braucht und die habe ich Gott sei Dank auch gehabt.“ Das sei auch der Schlüssel für die Rückkehr auf die Erfolgsstraße gewesen. „Wir haben uns gemeinsam und geschlossen als Team nicht beirren lassen, an uns geglaubt, uns weiterentwickelt und dann auch die Ergebnisse eingefahren“, erklärte Rieds Trainer.

Im Frühjahr gilt es nun für die Oberösterreicher an die Performance in Teil zwei des Herbstes anzuschließen. Durch die negativen Erfahrungen zum Saisonstart ist der Blick aber nicht zu weit nach vorne, sprich in Richtung Europacup, gerichtet. „Wir wollen, dass die Entwicklung bei unseren Spielern, die wir Mitte der Herbstsaison eingeleitet haben, weiter nach oben geht. Dann wird man sehen, was dabei herauskommt“, sagte Glasner. Zum Auftakt wartet am Samstag gleich das schwierige Gastspiel bei Rapid, wo man in der Liga noch nie gewonnen hat.