Leipzig dank Halstenberg erstmals im Pokal-Halbfinale

RB Leipzig darf dank Marcel Halstenberg weiter von der ersten großen Trophäe der Vereinsgeschichte träumen. Die Mannschaft von Ralf Rangnick setzte sich im Pokal-Viertelfinale bei Bundesliga-Konkurrent FC Augsburg knapp mit 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung durch und steht erstmals im Halbfinale, das am 23. oder 24. April stattfindet. Der FCA verpasste nach 2010 die zweite Teilnahme an der Vorschlussrunde und kann sich nun voll auf den Abstiegskampf in der Liga konzentrieren.

Halstenberg (120.+1) sorgte per Handelfmeter für die späte Entscheidung, Michael Gregoritsch hatte den Ball zuvor klar mit dem Arm berührt. In der regulären Spielzeit hatte Timo Werner (74.) den Viertelfinal-Neuling zunächst in Führung gebracht, vorausgegangen war ein Patzer des Ex-Leipzigers Georg Teigl. Alfred Finnbogason (90.+4) erzwang aber die Verlängerung.

Leipzig bleibt damit nach dem elften Pflichtspiel ohne Niederlage (acht Siege) auf Erfolgskurs. Die „Roten Bullen“ haben als Tabellendritter auch die Teilnahme an der Champions League fest im Visier. Am Samstag will Leipzig bei Bayer Leverkusen seine Ambitionen weiter unterstreichen.

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Dem FCA, der sich mit fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz weiter in einer prekären Situation befindet, steht am Sonntag das schwere Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim bevor.

Von Beginn an entwickelte sich vor 25.263 Zuschauern der erwartet intensive Pokalfight. Leipzig, das auf die leicht angeschlagenen Emil Forsberg und Tyler Adams verzichten musste, bestimmte dabei erst einmal das Geschehen. Der FCA machte seine spielerischen Defizite mit viel Einsatz wett und hatte auch die erste Möglichkeit der Partie: Ein Schuss von Philipp Max verfehlte aber knapp das Ziel (6.).

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Auf der anderen Seite klärte Rani Khedira nach einem Fehler von Marco Richter in höchster Not vor Bruma (14.). Wenig später strich ein Schuss von Yussuf Poulsen knapp am FCA-Tor vorbei.

Danach war Augsburg, das beim 0:3 in Nürnberg am Wochenende noch restlos enttäuscht hatte, wieder an der Reihe. Peter Gulasci verhinderte aber gegen Richter und Max einen Rückstand. Auch bei einem Schuss von Michael Gregoritsch war der RB-Keeper auf dem Posten (32.). Die größte Chance vor der Pause hatte jedoch Leipzig: Nach einem kapitalen Fehlpass von Andre Hahn konnte Nationalspieler Werner das Geschenk nicht ausnutzen (30.).

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Nach dem Wechsel setzte sich der verbissene Kampf fort. Um jeden Zentimeter wurde im Mittelfeld gerungen. Spielerische Elemente kamen dabei oft viel zu kurz. Beide Teams, die sich zuletzt in der Liga zweimal 0:0 getrennt hatten, gingen auch kaum mehr ins Risiko, warteten stattdessen auf einen Fehler des Gegners. Den machte schließlich Teigl, doch die Leipziger Freude währte nur bis zu Finnbogasons Kopfballtreffer in der Nachspielzeit. In der Verlängerung ging es hin und her, ein Tor wollte jedoch nicht mehr fallen – bis zur Nachspielzeit. (SID)

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