Die fast unmögliche Mission „Titelverteidigung“ in der EBEL

Nach dem Viertelfinale der EBEL steht fest: Zum dritten Mal hintereinander kann der regierende Meister seinen Titel nicht verteidigen. Der HC Bozen schied nach hartem Kampf gegen den Rekordmeister aus Klagenfurt aus. Damit bleibt Red Bull Salzburg der letzte Verein, dem dies in den Jahren 2014 und 2015 gelang. Salzburg bleibt auch in dieser Saison wieder im Rennen um den Titel. Red Bull setzte sich im 6. Duell gegen den ungarischen Vertreter Fehervar AV 19 durch und die Vienna Caps schafften dies bereits am Freitag gegen Znojmo dem Team aus Tschechien. Im innerösterreichischen Duell besiegten die 99-ers aus Graz die Black Wings aus Linz. Somit gibt es im Semifinale die Paarungen: Vienna Caps gegen Red Bull Salzburg und Graz 99-ers gegen den KAC.

Sehr positiv – es gab keinen Sweep, jedes Team hatte sein Erfolgserlebnis und schaffte zumindest 1 Sieg. Auch der 8. Znojmo zeigte nach der 0:7 Auftaktschlappe in Wien gegen den Ersten eine gelungene Reaktion und besiegte die Caps zu Hause. Für SKY Experte Gary Venner keine Überraschung: „Die Wiener dachten, dass sie nach dem klaren Sieg es mit halber Kraft ins Semifinale schaffen. Aber die Spieler von Znojmo wollten Charakter zeigen und mit erhobenen Hauptes durch diese Serie gehen.“ Das ist den Tschechen gelungen und es bleibt zu hoffen, dass Znojmo auch in der nächsten Saison Mitglied in der EBEL bleibt. Auch in der Saison 12/13 schieden die Tschechen mit 1:4 gegen die Wiener aus.

In Graz dürften auch ohne Meistertitel jetzt schon die Sektkorken knallen. Die 99-ers schafften erstmals in der EBEL Geschichte den Aufstieg in das Halbfinale. Vor 10 Jahren waren sie schon mal kurz davor, scheiterten aber im 7. Spiel in Wien. Die Grazer zeigten schon oft eine gute Performance im Grunddurchgang, aber sobald es ernst wurde war für die Steirer die Saison vorzeitig vorbei. Für unsere SKY Experten Venner, Baumgartner und Brückler zählten die Grazer schon vor dem Erreichen des Semifinales zu den Geheimfavoriten um den Titel. Blumen streut auch der zurzeit verletzte Konkurrent aus Salzburg Alexander Pallestrang: „Tolle Mannschaft, tolle Spieler, allen voran Oliver Setzinger, der erfolgreich zum Verteidiger umgebaut wurde.“

Enttäuschend die Saison für die Black Wings aus Linz. Zum zweiten Mal in den letzten drei Saisonen schieden die Linzer im Viertelfinale aus. Auch der Trainerwechsel gegen Ende des Grunddurchganges, von Troy Ward zur NHL Legende Tom Rowe, brachte nur in den ersten Spielen den erhofften Turnaround. Für SKY Experte Bernd Brückler eine Frage der Kaderzusammenstellung: „ Es sind wohl zu viele Spieler schon über ihren Zenit. Es fehlt an Schnelligkeit. Es muss sicherlich ein Kaderumbau erfolgen.“

Salzburg entschied die Serie gegen Fehervar AV 19 mit einem klaren 6:1 Sieg. Trotzdem fehlt das Vertrauen an Kontinuität. Zu viele Ups and Downs – außer in der CHL – da haben die Bullen großartig gespielt und viel für das Image der EBEK geleistet. Es wird sicher eine spannende Serie gegen die Caps, denn im Grunddurchgang wurden die Entscheidungen fünf Mal erst im Penalty Schießen getroffen.

Viel Spannung gibt es mit Sicherheit auch im Packduell zwischen Graz und Klagenfurt. Aufgrund der Platzierung und der Ergebnisse bis zum Playoff ist Graz zu favorisieren. Aber was heißt das schon im Semifinale……Graz möchte mehr und der KAC möchte wieder…

Beitragsbild: GEPA