Die Sky Experten Brückler und Schuller tippen auf den KAC als EBEL-Champion

  • Baumgartner sieht hingegen die Black Wings Linz im Vorteil
  • Bernd Brückler: „Greg Poss wird vor allem am Anfang Erfolg brauchen, um wirklich sattelfest durch die Saison zu gehen“
  • Gregor Baumgartner: „Die Ära Rob Daum hatte sich einfach abgelebt, die Spieler sind sehr glücklich, dass es eine Veränderung gibt“
  • Die Partie EC KAC – Graz 99ers zum Saisonauftakt am Freitag ab 19.00 Uhr live auf Sky Sport 2 HD

Wien, 6. September 2017 – Drei Sky Experten trafen sich kurz vor dem Start zur EBEL Saison 2017/18 zu einem spannenden Sky Sport Austria Talk am Erste Bank Campus. Gregor Baumgartner, Bernd Brückler und der Experten Rookie David Schuller gaben ihre Einschätzungen samt Meisterprognose ab.

Bernd Brückler:

…über die vielen Spielerwechsel in der Liga: „Es ist interessant, wenn es da einiges an Bewegung gibt, gerade heuer erwartet uns eine richtig spannende Liga. Einige Teams sind große Fragezeichen für mich, zum Beispiel Villach, Graz, Doug Mason konnte zum ersten Mal seine eigene Mannschaft zusammenstellen, Salzburg, die nicht wirklich große Kaliber geholt haben, eigentlich untypisch. Da gibt es einige Fragezeichen für mich heuer in der Liga.“

…über Salzburg: „Sie sind sicher hochmotiviert. Sie sind einfach hinter den Erwartungen zurückgeblieben letzte Saison, einige ihrer Leader sind halt doch schon etwas älter, wie Matthias Trattnig oder Daniel Welser, und die wollen in den letzten Jahren ihrer Karriere noch einmal richtig durchstarten und die Meistertitel, die man erwartet in Salzburg, holen.“

…über die zweite Saison von Salzburg-Trainer Greg Poss: „Sie binden generell jedes Jahr den einen oder anderen jungen Spieler ein, das machen sie schon über Jahre. Ob das wirklich Früchte trägt, das werden wir dann erst sehen. Greg Poss wird vor allem am Anfang Erfolg brauchen, um wirklich sattelfest durch die Saison zu gehen. Lange wird man ihm nicht Zeit geben sein System der Mannschaft aufzutragen, das wird jetzt in den ersten paar Monaten passieren müssen.“

…über Ligarückkehrer Zagreb: „Als Spieler damals habe ich es genossen in Zagreb zu spielen, es war immer eine tolle Atmosphäre dort und sie hatten immer eine gute Mannschaft. Sie waren damals schon ein schwerer Gegner und es ist eine große Bereicherung, dass sie wieder zurück in der Liga sind. Sie werden sicher eine Mannschaft sein, die um die Playoffs fightet und eventuell für eine Überraschung und einen der Topplätze gut ist. Sie haben einen jungen Trainer, einige neue Leute in der Mannschaft, das ist auf jeden Fall eine interessante Truppe.“

…über seinen Meistertipp: „KAC.“

https://www.skysportaustria.at/eishockey-at/ebel-expertentalk-mit-brueckler-baumgartner-und-schuller/

David Schuller:

…über die Vorfreude auf die erste Saison als Sky Experte: „Ich bin gespannt und aufgeregt, ich mache das das erste Mal und freue mich schon irrsinnig auf die neue Aufgabe. Ich bin auch gespannt, wie die ersten Spiele ausgehen und freue mich schon.“

…über den Druck für die Capitals als „Gejagter“: Ich glaube schon, dass man das als Spieler spürt, zumal man als Mannschaft, die nicht der Titelverteidiger ist, immer nur darauf schaut den Titel vielleicht einmal in die eigene Stadt zu holen. Jetzt hat man dieses Ziel erreicht und jetzt wird sich zeigen, ob die Mannschaft wirklich so eng zusammensteht und auch vermeintliche Krisen überwindet. Deswegen ist eine Titelverteidigung schwieriger als den Titel erstmals oder nach langer Zeit zu holen.“

…über die Stimmung beim KAC: „Es läuft erstaunlich harmonisch und ruhig ab zurzeit. Die Spieler sind zufrieden mit dem Trainer, sie können sich austauschen, sie verspüren ein gutes Kabinenklima, was vor allem in Klagenfurt sehr wichtig ist, damit man gerade in Situationen, in denen die Zuschauer panisch werden, Ruhe bewahren kann. Das sind gute Vorzeichen, um den KAC wieder ganz vorne zu sehen.“

…über mögliche positive Überraschungen: „Ich habe gerade daran gedacht, wie oft im Vorhinein schon relativ klar war welche Mannschaften sich den Titel ausmachen werden und dann hat es immer wieder zumindest eine Überraschung gegeben. Aus dem Bauch heraus wäre für mich vielleicht Graz so ein Kandidat, wo man jetzt noch nicht genau weiß, wie sich das Team um Doug Mason formieren wird. Und vielleicht auch Innsbruck kann durchaus ein bisschen weiter vorne mitmischen, da geht es auch darum, ob der Saisoneinstieg gleich funktioniert und man das Gefühl bekommt, dass man mithalten kann mit den vermeintlichen Favoriten und es dann so eine Dynamik gibt.“

…über seinen Meistertipp: „KAC.“

https://www.skysportaustria.at/eishockey-at/die-ebel-live-bei-sky-gary-venner-is-coming-home/

Gregor Baumgartner:

…über die Vienna Capitals: „Es passiert sehr oft bei den Meistermannschaften, dass man versucht wenig zu verändern. Den einen oder anderen Kaderplatz muss man ersetzen, weil es immer Abwanderungen gibt, die attraktive Angebote bekommen. Auf der anderen Seite ist es immer sehr schwer den Titel zu verteidigen, es weiß jetzt jeder wie stark die Capitals sind. Sie hatten letztes Jahr auch ziemlich viel Glück mit den Verletzungen und das ist heuer sicher wieder ein Faktor. Der Überraschungseffekt ist weg, sie werden überall voll gefordert werden, jeder will am Anfang den Meister schlagen, bis sich wieder herauskristallisiert, wer die stärkste Mannschaft ist heuer.“

…über den neuen KAC-Trainer Steve Walker: „Ich habe mir sogar ein Training von ihm angesehen und man denkt ja immer, dass ein Neuer kommt und irgendwelche magischen Formeln hat. Dem war nicht so. Er trainiert natürlich nordamerikanisch, sie werden versuchen wieder mit Tempo zu spielen. Man hört ja auch immer von der Liga, dass man eine Liga will, die auf Eislaufen und Skill bedacht ist, diese technischen Fähigkeiten. Klagenfurt hat uns letztes Jahr überrascht, indem sie einen schlechten Start hatten und dann komplett das Ruder herumgerissen haben. In Klagenfurt kommt immer dazu, dass der Druck steigt, wenn sie nicht gewinnen und dann wird sich herausstellen, welche Art von Trainer er ist, wie lange man ihm auch Vertrauen schenkt, wenn es nicht so läuft oder schaffen sie es heuer von Anfang an wirklich vorne mitzuspielen. Ich denke der Kader ist gut genug, um das zu tun.“

…über den neuen Linz-Trainer Troy Ward: „Die Spieler sind in einem gewissen Rahmen sehr glücklich, dass eine Veränderung stattgefunden hat. Die Ära Rob Daum hat sich einfach abgelebt, man hat jahrelang dasselbe System gespielt, man hat ähnlich trainiert und die Spieler sind sehr glücklich, dass es eine Veränderung gibt. Der Trainer ist sehr offen, Troy Ward hat ein „open door management“, die Spieler können zu ihm reingehen, mit ihm sprechen, das hat er auch uns als Experten angeboten. Allein das macht schon einen Riesenunterschied. Bis dato ist die Stimmung gut, sie haben natürlich auch in der Vorbereitung sehr gut gespielt und fast alles gewonnen. Sie sind sicher eine starke Mannschaft, auch durch die wenigen Veränderungen und wir wissen natürlich, dass das Linzer Publikum immer sehr stark hinter der Mannschaft steht.“

…über Dornbirn: „Wir haben verschiedene Informationen von den Spielern bekommen, ich sehe das ähnlich, wie es in Linz war: wenn ein Trainer so lange im Amt ist, dann lebt sich das irgendwann ab. Ich habe den Eindruck, dass ich das letztes Jahr schon ein bisschen gespürt habe und auch von den Spielern diese Rückmeldung bekommen habe. Sie haben letztes Jahr Verletzungen gehabt, aber sie haben, auch wenn das Team komplett war, nicht richtig performen können. Für mich ist es leider so, dass sie viel zu wenig Tiefe im Kader haben und das Niveau der Liga ist so stark, so dass es sich eigentlich keine Mannschaft mehr erlauben kann mit einem dünnen Kader durch die Saison zu gehen. Und deswegen glaube ich auch, dass Graz und Innsbruck ähnliche Probleme haben werden mit ihrem Kader, weil sie mit den Topteams schwer mithalten können.“

…über mögliche Überraschungsteams: „Zagreb ist ein großer Unbekannter und Bozen kann mit der frühen Vorbereitung vielleicht schon von Anfang an mitmischen. Aber Dornbirn und eventuell Fehervar werden für mich eher am hinteren Ende sein.“

…über seinen Meistertipp: „Linz“