Diese 7 herausragenden Fußballer haben nie ein Länderspiel absolviert

Viele großartige Spieler der Fußballgeschichte werden an ihren Erfolgen mit ihrem jeweiligen Heimatland gemessen. Dabei sind 100 Länderspiele für sein eigenes Heimatland eine besondere Marke, die nur wenige Spieler erreichen. Bekannte Profis mit weit über 100 Einsätzen für ihr Land sind Gianluigi Buffon (176 Länderspiele für Italien), Segio Ramos (170 Länderspiele für Spanien) oder Cristiano Ronaldo (164 Länderspiele für Portugal).

Doch viele extrem talentierte Spieler hatten in ihrer Karriere nie das Glück, ihr Heimatland auf dem Rasen zu vertreten. Die Gründe dafür sind unterschiedlich und bei vielen Spielern nicht wirklich erklärbar. Die folgenden sieben Spieler schafften in ihren erfolgreichen Laufbahnen überraschenderweise nie den Sprung in das Nationalteam ihres Heimatlandes.

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Valerien Ismael (Frankreich)

Valerien Ismael ist in Österreich kein Unbekannter: Seit dieser Saison ist der Franzose Trainer vom LASK. Vor seine Trainerkarriere spielte der gelernte Innenverteidiger lange Zeit in Deutschland – auf konstant hohem Niveau. Für einen Länderspieleinsatz für sein Heimatland reichte es trotzdem nie.

Ismael stammt aus der Jugend von Racing Straßburg. Im Alter von 28 Jahren wechselte er 2003 zu Werder Bremen in die deutsche Bundesliga, nun nahm die Karriere des Abwehrspielers Fahrt auf. 2004 gewann er mit Werder als Leistungsträger das „Double“. Zwei Jahre später ging es zum FC Bayern, auch in München gewann Ismael Meisterschale und Pokal.

Nach zwei Jahren in beim Rekordmeister wechselte Ismael zu Hannover 96. Anhaltende Verletzungen zwangen den 1,91 Meter großen Verteidiger nach nur einer Saison zum Karrieerende im Jahr 2009. Danach absolvierte der heutige LASK-Coach einen Trainerlehrgang und trainierte in der Folge unter Anderem den 1. FC Nürnberg und den VfL Wolfsburg.

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Thorsten Fink (Deutschland)

Ein weiterer bekannter Name auf der Liste der Spieler ohne Länderspiel ist der ehemalige Austria-Coach Thorsten Fink. Champions-League-Sieger, viermal Deutscher Meister, dreimal Pokalsieger – Thorsten Fink kann eine fantastische Spielerkarriere vorweisen. Alle wichtigen Titel gewann der frühere Mittelfeldspieler mit dem FC Bayern, den Sprung zum deutschen Topklub schaffte Fink aber erst im Alter von 30 Jahren. Das ist vielleicht auch ein Grund, warum der heute 52-Jährige nie ein Länderspiel für Deutschland absolvierte.

In seiner Trainerkarriere kam der gebürtige Dortmunder viel herum. Zwischen 2006 und 2008 arbeitete Fink erstmals in Österreich, als er die Red Bull Salzburg Juniors trainierte und anschließend Co-Trainer der ersten Mannschaft wurde. Danach trainierte er den FC Basel, den HSV und zwischen 2015 und 2018 die Wiener Austria. Seit 2019 coacht er Vissel Kobe (Japan).

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Mikel Arteta (Spanien)

Mittelfeldspieler Mikel Arteta wurde beim FC Barcelona ausgebildet und heuerte nachdem verpassten Durchbruch in Katalonien bei Paris Saint Germain, den Glasgow Rangers und Real Sociedad an. Richtig durchstarten sollte der Spanier dann beim FC Everton , wo er zwischen 2005 und 2011 spielte und der Chef des Mittelfelds war. Im Alter von 29 Jahren folgte der Wechsel zum Topklub FC Arsenal. Als Kapitän der „Gunners“ gewann er zweimal den FA Cup, 2016 beendete er seine aktive Karriere.

Eigentlich kein schlechtes Portfolio – eine Einladung ins Nationalteam gab es trotzdem nie. Geschuldet ist das vor allem der Tatsache, dass Arteta seine beste Zeit während der „goldenen Jahre“ des spanischen Fußballs hatte. An den Barcelona-Stars Iniesta, Xavi und Busquets sowie Xabi Alonso, David Silva oder Cesc Fabregas führte schlicht kein Weg vorbei.

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Ailton (Brasilien)

Der Kugelblitz Ailton ist in der deutschen Bundesliga eine Kultfigur. Außerdem war er zu seinen besten Zeiten extrem erfolgreich, zwischen 1998 und 2004 erzielte der Brasilianer über 100 Tore für Werder Bremen. 28 Tore gelangen dem Angreifer in Werder Bremens Double-Saison 2004. Im selben Jahr wurde er sogar „Deutschlands Fußballer des Jahres“. Danach folgten die mehrere Stationen, dazu zählen Schalke 04, Besiktas Istanbul und der HSV. Für kurze Zeit spielte Ailton sogar für den SCR Altach in Österreich.

Ähnlich wie bei Arteta war vor allem die Konkurrenz im brasilianischen Nationalteam riesig. An Spielern wie Ronaldo, Adriano oder Ronaldinho führte im letzten Jahrzehnt nur schwer ein Weg vorbei. So beendete Ailton seine illustere Karriere Anfang der 2010er-Jahre ohne Länderspiel.

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Paolo di Canio (Italien)

Der in Rom geborene Angreifer begann seine Karriere bei Lazio Rom. Anschließend spielte er in Italien für diverse Topklubs, unter Anderem für Juventus Turin, dem SSC Neapel und und dem AC Milan. Mit „Juve“ gewann er den UEFA-Cup 1993, mit Milan holte er 1996 den Scudetto (italienische Meisterschaft). Im Sommer 1996 wechselte der kontroverse Angreifer nach Schottland und spielte zunächst für Celtic Glasgow. Dann ging es nach England zu Sheffield Wednesday. Seine beste Zeit hatte er zwischen 1999 und 2003 bei West Ham United. Seine Karriere beendete er im Jahr 2006 nach zwei Jahren bei seinem Ausbildungsklub Lazio Rom.

Ein Grund, warum di Canio nie ein Länderspiel für Italien absolvierte, ist wohl seine Persönlichkeit. Der Stürmer stand sich häufig selbst im Weg und fiel durch Gewaltexzesse oder kontroverse politische Ansichten weitesgehend negativ auf. Ein weiterer Grund kann aber auch die starke italienische Stürmergeneration zu di Canios bester Zeit sein. An Alessandro del Piero, Filippo Inzaghi, Christian Vieri oder Francesco Totti war Anfang der 2000er Jahre kein Vorbeikommen.

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Delio Onnis (Argentinien)

Eine eher unbekannte Fußball-Legende auf unserer Liste ist der Argentinier Delio Onnis. 1971 wechselte der Stürmer von seiner Heimat nach Frankreich zu Stade Reims. Zwei Jahre später ging er zum AS Monaco, wo er sieben Jahre lang spielte und bis heute verehrt wird. Mit den Monegassen feierte er je eine französische Meisterschaft und einen Pokalsieg. Unvergessen sind seine fünf Toschützenkönig-Titel, außerdem ist Onnis bis heute der erfolgreichste Torschütze der Ligue-1-Geschichte. Insgesamt 299 Tore erzielte er in Frankreich.

Für die Nationalmannschaft reichte es für Onnis trotzdem nie – die Gründe dafür sind nicht bekannt. Vielleicht reichte in den 1970er-Jahren das argentinische Scouting-Radar nicht bis nach Frankreich. Im Bild zu sehen ist Onnis (links) neben Fürst Albert von Monaco.

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Gabi (Spanien)

Der spanische Mittelfeldmotor Gabi ist vor allem für seine erfolgreiche Zeit bei Atletico Madrid bekannt. Der heute 36-Jährige absolvierte zwischen 2011 und 2018 insgesamt über 400 Spiele für die „Rojiblancos“. Dabei gewann der ehemalige Kapitän des Hauptstadtklubs unter Anderem zweimal die Europa League sowie je eine spanische Meisterschaft und einen Pokalwettbewerb. Zweimal erreichte Gabi auch das Champions-League-Finale, unterlag mit seinem Team aber jeweils dem Stadtrivalen Real Madrid.

Vor seiner glorreichen Zeit bei Atletico Madrid spielte der defensive Mittelfeldspieler bei den spanischen Vereinen FC Getafe und Real Saragossa. Nationalspieler wurde er nie – die Gründe dafür sind vergleichbar mit denen von Mikel Arteta, die Konkurrenz im spanischen Mittelfeld war zu Gabis Blütezeit einfach zu groß. Mittlerweile lässt Gabi seine Karriere beim Al-Sadd-Sportklub in Katar ausklingen.

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(Red.)

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